Motte beim Klosterhof Lindern

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Motte beim Klosterhof Lindern
Alternativname(n) Die hohe Burg
Staat Deutschland
Ort Bockhorn
Entstehungszeit 13./14. Jahrhundert
Burgentyp Niederungsburg, Motte
Erhaltungszustand Hügel und Befestigung sind sehr gut erhalten
Ständische Stellung Kloster-/Kommendenbesitz
Geographische Lage 53° 22′ N, 7° 58′ OKoordinaten: 53° 22′ 8,4″ N, 7° 57′ 53,2″ O
Motte beim Klosterhof Lindern (Niedersachsen)
Motte beim Klosterhof Lindern (Niedersachsen)

Die Motte beim Klosterhof Lindern, auch Hohe Burg genannt, ist eine Turmhügelburg (Motte) nordnordwestlich des Klosterhofs in der Gemeinde Bockhorn im niedersächsischen Landkreis Friesland.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Motte selbst wird nie in der historischen Überlieferung erwähnt. Sie war Bestandteil des Johanniterhofs Lindern und wurde vermutlich um 1200 zum Schutz des Klosterhofs errichtet. Außerdem konnte man mit ihr den Verkehr auf der westlich vorbeiführenden Collsteder Straße kontrollieren. Ursprünglich handelte es sich bei dem 1532 erstmals genannten Klosterhof wohl um eine Grangie der 1319 gegründeten Kommende Bredehorn. Ob sie sogar schon zum ursprünglichen Benediktinerkloster in Bredehorn gehörte, das dann von den Johannitern übernommen wurde, ist unbekannt.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Motte gehört zu den am besten erhaltenen ihrer Art in Friesland. Sie zeichnet sich als Hügel mit einem Durchmesser von 40–45 m bei einer Höhe von max. 4,50 m im Gelände ab. Die Kuppe ist Plateau von ca. 20 m Breite gestaltet. Bohrungen ergaben einen einphasigen Aufbau des Hügels und das Fehlen von Mauer- oder Ziegelspuren. Deshalb wird eine hölzerne Bebauung angenommen. Der Hügel ist umgeben von einer sehr gut erhaltenen Befestigung aus drei konzentrischen Gräben mit zwei Zwischenwällen, von denen die beiden äußeren Gräben noch Wasser führen. Im Westen grenzt die Burg an die Linderner Bäke an. Der Gesamtdurchmesser der Anlage beträgt etwa 110 m. Im Süden existieren schwache Reste einer Vorburg, die aus einer stark verschliffenen Wall-Graben-Befestigung sowie drei bis vier Hauspodesten bestehen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans-Wilhelm Heine, Archäologische Burgenforschung im Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege. Geophysikalische Prospektion – Airborne Laserscanning – Digitale Vermessung. In: Burgen und Schlösser. Band 51, Heft 3, 2010, S. 135–143.
  • Hans-Wilhelm Heine in: Fundchronik Niedersachsen 2008/2009 (= Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte. Beiheft 14). Theiss, Stuttgart 2011, S. 31.
  • Friedrich-Wilhelm Wulf: Zur Inventarisation archäologischer Baudenkmale im Landkreis Friesland. In: Oldenburger Jahrbuch. Band 86, 1986, S. 267–289, hier S. 281–283.
  • Friedrich-Wilhelm Wulf: Motte beim Klosterhof Lindern. In: Frank Both (Bearb.): Archäologische Denkmäler zwischen Weser und Ems (= Archäologische Mitteilungen aus Nordwestdeutschland. Beiheft 34). Isensee, Oldenburg 2000, S. 290 f.
  • Wolf Haio Zimmermann, Lindern. In: Oldenburgisches Ortslexikon. Archäologie, Geografie und Geschichte des Oldenburger Landes. Band 2, Oldenburg 2011, S. 613.
  • Dieter Zoller: Arbeitsbericht der Archäologischen Denkmalpflege im Regierungsbezirk Weser-Ems. In: Oldenburger Jahrbuch. Band 78/79, 1978/79, S. 353–360, hier S. 355.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eintrag von Frank Both zur Die hohe Burg in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts