Muhammad Surūr

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Muhammad Surūr bin Nāyif Zain al-ʿĀbidīn (arabisch: محمد سرور بن نايف زين العابدين; geb. 1938 in Hauran – gest. November 2016 in Doha) war ein muslimischer Gelehrter und ein ehemaliges Mitglied des syrischen Zweiges der Muslimbruderschaft.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er wurde in der Region Hauran, in Syrien, geboren. Mitte der 1960er Jahre, als Surūr noch der syrischen Muslimbruderschaft angehörte, begann er, Kritik an der Gemeinschaft zu äußern, beispielsweise deren Akzeptanz von Mitgliedern der Sufi-Orden. Diese Meinungsverschiedenheiten trugen zu seiner Entscheidung bei, 1965 nach Saudi-Arabien umzusiedeln.

Nachdem er jedoch 1974 aufgrund von Berichten, die seine Aktivitäten als subversiv bezeichneten, aus Saudi-Arabien ausgewiesen worden war, zog er nach Kuwait. Dort gründete er den Verlag Dār al-Arqam. 1984 ließ sich Surūr im Vereinigten Königreich nieder, wo er das Zentrum für Islamstudien gründete. Sein letzter Umzug erfolgte 2004 nach Jordanien.

Ihm wird die Gründung der salafistischen Bewegung zugeschrieben, die als Surūrismus (as-Sarūrīyyā oder Sururī) bekannt ist und welche die Verbindung zwischen der Muslimbruderschaft und dem Wahhabismus herstellt. Diese Bewegung ist für ihre maßgebliche Rolle bei der Förderung einer politisierten Auslegung des Wahhabismus in Saudi-Arabien bekannt. Surūr verlangte gewaltfreie Kritik an muslimischen Herrschern, jedoch lehnte er Bemühungen zur Destabilisierung von Regimen in muslimischen Ländern ab, da er darin eine potenzielle Quelle für Fitna sah.[2]

1984 verfasste er das viel gelesene antischiitische Buch „Wa Jāʾa Dawr al-Majus“ (arabisch: وجاء دور المجوس, wörtlich ‚Die Ära der Magier ist gekommen‘).[3] Dieses Buch postuliert die iranische Revolution als Strategie für die schiitische Vorherrschaft im Nahen Osten.[4] Seine Schriften beeinflussten insbesondere Abū Musʿab az-Zarqāwī, den Anführer von Al-Qaida im Irak.[5]

Muhammad Surūr starb im Jahr 2016.[6]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hassan, Hassan. "Muhammad Surur and the normalisation of extremism". The Nation. (November 13, 2016)
  2. Haykel, Bernard, Thomas Hegghammer, and Stéphane Lacroix, editors. Saudi Arabia in Transition: Insights on Social, Political, Economic and Religious Change. Cambridge: Cambridge University Press, 2015. Print. p. 171.
  3. Fault Lines in Global Jihad : Organizational, Strategic, and Ideological Fissures. edited by Assaf Moghadam, and Brian Fishman. Taylor & Francis Group, 2011 p. 187.
  4. Khatib, Lina, and Ellen Lust. Taking to the Streets: The Transformation of Arab Activism. 2014. p. 318.
  5. Green, Jerrold D., et al. “APPENDIX B: Workshop Papers.” Understanding Iran, 1st ed., RAND Corporation, 2009, pp. 51–128. JSTOR, Accessed 29 Apr. 2024.
  6. Ibish, Hussein. The Legacy of Muhammad Sorour, Key Figure in Rise of Sunni Extremism. Nov 16, 2016. (Abgerufen am 2024-04-29)