Multipolar

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Multipolar

Beschreibung Online-Magazin
Sprache Deutsch
Erstausgabe 22. Januar 2020
Erscheinungsweise laufend
Herausgeber Stefan Korinth, Paul Schreyer
Weblink multipolar-magazin.de

Multipolar ist ein von Paul Schreyer und Stefan Korinth herausgegebenes deutsches Online-Magazin, das im Januar 2020 zusammen mit Ulrich Teusch gegründet wurde. Die Finanzierung der Plattform erfolgte durch Crowdfunding, der laufende Betrieb durch Spenden der Leser. Dadurch soll ein unabhängiger Journalismus ermöglicht werden. Das Online-Magazin wird zu den verschwörungstheoretischen Alternativmedien gerechnet.

Ausrichtung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Darstellung des Stern vom 25. März 2024 ist unter Bezugnahme auf die Webseite das gemeinsame Ziel der Herausgeber die „fundierte Herrschaftskritik“. Diese gehe über die „offiziell erwünschte“ Kritik, etwa an Putin, Trump, China u. a., hinaus.[1]

Der Politikwissenschaftler Markus Linden reihte Multipolar 2021 unter den „klassischen verschwörungstheoretischen Alternativmedien“ ein.[2][3] Ähnlich kritisch urteilte die taz 2024.[4] Der Politikwissenschaftler Werner Bührer bestätigte 2022 Lindens Einordnung des Multipolar-Herausgebers Schreyer als „vergleichsweise geschickten Verschwörungstheoretiker“.[5][1]

BR24 wies am 26. März 2024 auf die Verbindungen von Multipolar zu anti-spiegel.ru, zu Wolfgang Wodarg im Netzwerk der „Querdenken“-Bewegung und Swiss Policy Research hin. Einer der Herausgeber verbreite die verschwörungstheoretische These, die COVID-19-Pandemie sei geplant gewesen, und habe verschwörungstheoretische Bücher etwa zum 11. September 2001 veröffentlicht. Eine Publikation sei gemeinsam mit Jürgen Elsässer, Chefredakteur des Magazins Compact, entstanden.[6]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2020 gründeten die drei Journalisten Stefan Korinth, Paul Schreyer und Ulrich Teusch die elektronische Zeitung.[7]

Im ersten Jahr wurden 78 Artikel und Interviews veröffentlicht.

Ende 2023 schied Ulrich Teusch nach Angaben des Magazins aus privaten Gründen aus dem Herausgeberkreis aus.[1]

Finanzierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gründung mit Gestaltung der Website und des Leserforums wurde nach Angaben des Magazins durch einen Crowdfunding-Kampagne finanziert.[8]

RKI-Protokolle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Magazin klagte erfolgreich auf die Herausgabe der Protokolle des Corona-Krisenstabs des Robert Koch-Instituts (RKI) und veröffentlichte die in Teilen geschwärzten Dokumente am 20. März 2024.[9] Multipolar will am 8. Juli 2024 erneut beim Berliner Verwaltungsgericht eine vollständige Einsicht in alle Protokolle ohne Schwärzungen erreichen.[10][11]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Wer steckt hinter dem Onlinemagazin, das die Veröffentlichung der Corona-Protokolle erzwang? In: Stern. 25. März 2024, abgerufen am 28. März 2024.
  2. Markus Linden: Verschwörungsmythen – Zur politischen Relevanz von Desinformation und Widerstandspropaganda. Onlinevortrag, Politisches Bildungsforum der KAS-Saarland, 9. September 2021.
  3. Linden, Markus: Die Legende vom „Konformitätsdruck“. Zur zweifelhalten Kritik an der Corona-Debatte, in: Merkur 75 (2021), H. 866, S. 34–45
  4. Moritz Huhn: Verschwörungsmagazin und RKI-Files: Sobald XXXX ein Signal gibt. In: Die Tageszeitung: taz. 26. März 2024, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 28. März 2024]).
  5. Werner Bührer: Neue Literatur zu Verschwörungstheorien. In: Neue Politische Literatur. Band 67, Nr. 3, 21. September 2022, ISSN 0028-3320, S. 287–318, bei Fußnote 7, doi:10.1007/s42520-022-00455-6, PMID 36164373, PMC 9491658 (freier Volltext) – (springer.com).
  6. Julia Ley, Jan-Claudius Hanika, Max Gilbert, Sophie Rohrmeier: RKI-Protokolle: Wie Sätze aus dem Zusammenhang gerissen werden. In: br.de. 26. März 2024, abgerufen am 29. März 2024.
  7. Über uns, Multipolar-Magazin, abgerufen am 26. März 2024
  8. Multipolar bei Startnext.com, abgerufen am 26. März 2024
  9. Britta Spiekermann: Die brisanten Corona-Protokolle des RKI. In: zdf.de. 24. März 2024, abgerufen am 28. März 2024.
  10. Corona: RKI muss Protokolle des Krisenstabs veröffentlichen. In: Der Spiegel. 25. März 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 18. April 2024]).
  11. Multipolar-Meldung: Gerichtstermin für RKI-Protokolle steht fest, abgerufen am 25. April 2024