Munkbrarupau

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Munkbrarupau
dänisch: Brarup Å
Munkbrarupau zwischen Munkbrarup und Rüde

Munkbrarupau zwischen Munkbrarup und Rüde

Daten
Lage Hürup, Wees, Munkbrarup, Glücksburg, Kreis Schleswig-Flensburg, Schleswig-Holstein, Deutschland
Abfluss über Schwennau → Ostsee
Flussgebietseinheit Schlei/Trave
Quelle Lundmoor
54° 46′ 51″ N, 9° 31′ 38″ O
Quellhöhe 50 m ü. NHN
Mündung in Glücksburg (Ostsee) in die SchwennauKoordinaten: 54° 50′ 9″ N, 9° 32′ 16″ O
54° 50′ 9″ N, 9° 32′ 16″ O
Mündungshöhe m ü. NHN
Höhenunterschied 47 m
Sohlgefälle 4,5 ‰
Länge 10,5 km
Einzugsgebiet 16,53 km²
Rechte Nebenflüsse Polldammer Wasserlauf
Durchflossene Seen Glücksburger Mühlenteich, Schlossteich Schloss Glücksburg
Kleinstädte Glücksburg
Gemeinden Maasbüll, Wees, Munkbrarup

Die Munkbrarupau (dänisch: Brarup Å[1]) ist ein Bach in den Gemeinden Hürup, Wees, Munkbrarup und Glücksburg im Kreis Schleswig-Flensburg im Norden der Halbinsel Angeln in Schleswig-Holstein. Die Munkbrarupau entspringt in einem kleinen Gehölz wenige Meter südlich der Straße Moorweg zwischen den beiden Ortsteilen Altmaasbüll und Rüllschau der Gemeinde Hürup.[2] Sie mündet nach 10,5 km in Glücksburg in die Schwennau.[3]

Im Digitalem Gewässerkundlichem Flächenverzeichnis (DGFV) des Landesamtes für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein (LLUR) hat die Munkbrarupau die Gewässernummer 30 im Bearbeitungsgebiet Flensburger Förde mit der Nummer 23. Ihr Einzugsgebiet besteht aus den Teilgebieten mit den Nummern 9611942 und 9611943 und hat eine Größe von 16,53 km².[4]

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bild 1: Die Munkbrarupau verlässt den Glücksburger Schlossteich

Die Quelle der Munkbrarupau liegt in einem ehemaligen Moor mit dem Namen Lundmoor in der Gemeinde Maasbüll. Dieses ist im Zwanzigsten Jahrhundert weitgehend trockengelegt worden. Im Zuge dieser Maßnahmen ist der Bachlauf zwischen Rühlschau und dem Süden des Ortsteils Rosgaard der Gemeinde Wees und dann wieder innerhalb Rosgaards in das Drainagesystem der landwirtschaftlichen Nutzflächen eingebunden worden und an der Oberfläche nur auf kurzen Strecken noch sichtbar.[5] Kurz hinter Rosgaard mündet der erste größere Wasserlauf, der Polldammer Wasserlauf, von rechts in die Munkbrarupau. Danach fließt die Munkbrarupau in einem breiten Tal weiter in Richtung Munkbrarup nach Osten. In der feuchten Senke wendet sich der Lauf Richtung Norden, wo von Osten ein weiterer Bach (Gewässernummer 87) in die Munkbrarupau mündet, der sein Wasser aus dem südlich gelegenen Süderholz bezieht. Nach 200 m verengt sich das Tal auf weniger als 50 m Breite mit beiderseits steilen Böschungen, unterquert am westlichen Ortsrand von Munkbrarup zunächst die Landesstraße L 268 und kurz danach die Bundesstraße B 199.[6] Dahinter wendet sich der Lauf nach Osten in ein schmales bewaldetes Tal. Der bis hierhin kanalisierte Bach mäandriert jetzt frei durch Auen und Laubwäldern in einem Bogen Richtung Norden bis zur Landesstraße L 96. Diese wird vom Bachlauf unterquert. Unmittelbar hinter der Unterquerung verläuft er Richtung Osten parallel zur Landesstraße durch einen versumpften Bruchwald, um nach 500 Metern in den Mühlenteich (auch Rüder See genannt) der Gemeinde Glücksburg zu münden. Der Mühlenteich hat eine Länge von 2 km und staut das Wasser der Munkbrarupau mit einem Wehr an der Schlossallee in Glücksburg auf. Hinter dem Wehr speist das Wasser den Schlossteich des Schlosses Glücksburg. Die Munkbrarupau verlässt den Schlossteich am Westufer durch ein Rohr im Teichwall, siehe Bild 1, fließt durch den Schlosswald und mündet nach 230 Metern in die Schwennau.

Munkbrarupau von der Quelle bis zur Mündung in die Schwennau[7]
Gewässer-nummer Gewässername Anlagenart Lage

Lange / Breite

Lauflänge in [km] Bemerkung
30 Munkbrarupau Kontrollschacht !554.7807005509.527320554° 46′ 51″ N, 9° 31′ 38″ O 0 Quelle im Bruchwald vom Lundmoor in Maasbüll
30 Munkbrarupau Rohrleitung ⌀ 0,3 m !554.7811805509.526670554° 46′ 52″ N, 9° 31′ 36″ O 0,06610 Unterquerung des Moorwegs
30 Munkbraruau Graben, 1,5 m tief, mittlere Sohlbreite 0,6 m !554.7824905509.522130554° 46′ 57″ N, 9° 31′ 20″ O 0,41261 oberirdisch mit Buschfaschinen rechts und links
30 Munkbrarupau Rohrleitung ⌀ 0,5 m !554.7902305509.529040554° 47′ 25″ N, 9° 31′ 45″ O 1,61762 Ende der Rohrleitung
30 Munkbrarupau Graben, 0,6 m tief, mittlere Sohlbreite 0,5 m !554.7922005509.535710554° 47′ 32″ N, 9° 32′ 9″ O 2,13522 oberirdisch bis zur L 96
30 Munkbrarupau Rohrleitung ⌀ 0,5 m / 0,6 m !554.7942405509.542550554° 47′ 39″ N, 9° 32′ 33″ O 2,63347 Rohrleitung durch Rosgaard
30 Munkbrarupau Graben, 2 m tief, mittlere Sohlbreite 1,5 m, je 1,5 m Böschung !554.7939305509.546340554° 47′ 38″ N, 9° 32′ 47″ O 2,89647 oberirdisch mit Buschfaschinen rechts und links, Einmündung des Polldammer Wasserlaufes
30 Munkbrarupau Graben, 2 m tief, mittlere Sohlbeite 3 m !554.8233305509.569340554° 49′ 24″ N, 9° 34′ 10″ O 7,72 Eintritt in den Mühlenteich
30 Mühlenteich (Rüder See) angestauter Teich !554.8304305509.545680554° 49′ 50″ N, 9° 32′ 44″ O 9,56 Austritt aus dem Mühlenteich
30 Munkbrarupau Rohrleitung !554.8307005509.545180554° 49′ 51″ N, 9° 32′ 43″ O 9,7 Eintritt in den Schlossteich Glücksburger Schloss
30 Schlossteich Glücksburger Schloss angestauter Teich !554.8308605509.540940554° 49′ 51″ N, 9° 32′ 27″ O 10,27 Austritt aus dem Schlossteich
30 Munkbrarupau Graben, 2 m tief, mittlere Sohlbeite 1,5 m !554.8358305509.537760554° 50′ 9″ N, 9° 32′ 16″ O 10,51 Mündung in die Schwennau

Einzugsgebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Munkbrarupau wird im Wasserkörper- und Nährstoffinformationssystem Schleswig-Holstein in zwei Wasserkörper unterteilt:[8]

  1. Wasserkörper Munkbrarupau OL mit dem Code ff_03_a für den Oberlauf, Bearbeitungsgebiet Flensburger Förde[9]
  2. Wasserkörper Munkbrarupau UL mit dem Code ff_03_b für den Unterlauf, Bearbeitungsgebiet Flensburger Förde[10]

Beide Wasserkörper werden vom Wasser- und Bodenverband Munkbrarupau verwaltet.[11]

Munkbrarupau Oberlauf (OL)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Oberlauf der Munkbrarupau im Wasserkörpersteckbrief stimmt nicht mit dem oben beschriebenen historischen Verlauf überein. Der Wasserkörper Munkbrarupau OL beginnt mit dem Gesamtverlauf des Polldammer Wasserlaufes von dessen Quelle bei Husbymühle (Lage) bis zum Eintritt in die Munkbrarupau (Lage) und endet mit der Unterquerung der L 268 in Munkbrarup (Lage).[9]

Wasserkörper Munkbrarupau OL[7]
Gewässer-Nr. Gewässername Anlagenart Lage

Länge / Breite

Lauflänge [km] Bemerkung
48 Polldammer Wasserlauf Kontrollschacht !554.7730605509.592040554° 46′ 23″ N, 9° 35′ 31″ O 0 Beginn des Wasserkörpers
48 Polldammer Wasserlauf Rohrleitung ⌀ 0,15 m !554.7740605509.590320554° 46′ 27″ N, 9° 35′ 25″ O 0,16371 ohne Gewässereigenschaft
48 Polldammer Wasserlauf Rohrleitung ⌀ 0,5 m !554.7745705509.567190554° 46′ 28″ N, 9° 34′ 2″ O 1,7721 Wasserlauf ab hier oberirdisch
48 Polldammer Wasserlauf Graben, 2 m tief, mittlere Sohlbreite 0,6 m !554.7775205509.562820554° 46′ 39″ N, 9° 33′ 46″ O 2,31346 Wasserlauf ab hier in Rohrleitung
48 Polldammer Wasserlauf Rohrleitung ⌀ 0,6 m !554.7775205509.561390554° 46′ 39″ N, 9° 33′ 41″ O 2,41130 Wasserlauf ab hier oberirdisch
48 Polldammer Wasserlauf Graben, 2 m tief, mittlere Sohlbreite 1,5 m !554.7939305509.546460554° 47′ 38″ N, 9° 32′ 47″ O 5,07 Mündung in die Munkbrarupau
30 Munkbrarupau Graben, 2 m tief, mittlere Sohlbreite 1,5 m !554.8034705509.557600554° 48′ 12″ N, 9° 33′ 27″ O 6,65 Ende des Wasserkörpers Munkbrarupau OL

Dieser Wasserkörper verläuft in einem künstlich begradigtem kanalartigem Bachbett oder unterirdisch in den Drainagesystemen der landwirtschaftlichen Nutzflächen und hat eine Länge von 6,5 km Länge.[8]

Munkbrarupau Unterlauf (UL)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wasserkörper Munkbrarupau UL der Munkbrarupau beginnt nach der Unterquerung der L 268 in einer Wiese am Fuße des Mühlberges der Windmühle „Hoffnung“ und endet mit der Mündung in die Schwennau.[8] Er hat eine Länge von 6 km.[10]

Wasserkörper Munkbrarupau UL[7]
Gewässer-Nr. Gewässername Anlagenart Lage

Länge / Breite

Lauflänge [km] Bemerkung
30 Munkbrarupau Graben, 2 m tief, mittlere Sohlbreite 1,5 m, !554.8034705509.557600554° 48′ 12″ N, 9° 33′ 27″ O 0 Beginn des Wasserkörpers
30 Munkbrarupau Einschnitttiefe 0,6 m, mittlere Solbeite 3 m !554.8233305509.569340554° 49′ 24″ N, 9° 34′ 10″ O 3,2 Eintritt in den Mühlenteich
30 Mühlenteich (Rüder See) angestauter Teich !554.8304305509.545680554° 49′ 50″ N, 9° 32′ 44″ O 5,03 Austritt aus dem Mühlenteich
30 Munkbrarupau Rohrleitung !554.8307005509.545180554° 49′ 51″ N, 9° 32′ 43″ O 5,18 Eintritt in den Schlossteich Glücksburger Schloss
30 Schlossteich Glücksburger Schloss angestauter Teich !554.8308605509.540940554° 49′ 51″ N, 9° 32′ 27″ O 5,75 Austritt aus dem Schlossteich
30 Munkbrarupau Graben, 2 m tief, mittlere Solbeite 1,5 m !554.8358305509.537760554° 50′ 9″ N, 9° 32′ 16″ O 5,98 Mündung in die Schwennau

Gewässerökologie und -chemie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Munkbrarupau Oberlauf (OL)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wasserkörpersteckbrief der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) weist den Wasserkörper Munkbrarupau OL als „erheblich verändert“ aus. Sein ökologisches Potenzial wird als „mäßig / schlechter als gut“ und sein chemischer Zustand wegen erhöhter Quecksilber- und Nitratgehalte als „nicht gut“ bewertet. Östlich der Unterführung des Polldammer Wasserlaufes an der Straße Ruhnmark befindet sich eine Messstelle für die Nährstoffwerte des Oberflächenwassers mit der Code-Nummer 126520.(Lage)[8] Bis zum Jahre 2027 soll der ökologische und chemische Zustand des Gewässers den Wert „gut“ erreichen. Dies soll mit Maßnahmen zur Herstellung der Durchgängigkeit für Fische und eine Vitalisierung des Gewässers erreicht werden.[9]

Munkbrarupau Unterlauf (UL)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wasserkörpersteckbrief der BfG weist den Wasserkörper Munkbrarupau UL als „natürlich“ aus. Sein ökologischer Zustand wird als „unbefriedigend“ und sein chemischer Zustand wegen erhöhter Quecksilber- und Nitratgehalte als „nicht gut“ bewertet. Es gibt drei nicht näher beschriebene operative Messstellen. Bis zum Jahre 2027 soll der ökologische und chemische Zustand des Gewässers den Wert „gut“ erreichen. Dies soll mit Maßnahmen zur Herstellung der Durchgängigkeit für Fische und eine Vitalisierung des Gewässers erreicht werden.[10]

Kultur und Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bild 2: Schloss Glücksburg

Der Oberlauf der Munkbrarupau befindet sich weitgehend als Rohrleitung unter der Erde. Die offenen oberirdischen Verläufe sind für Besucher nur punktuell an Brücken und Straßendurchführungen sichtbar. Es gibt keine Wanderwege am Ufer, wie sie bei größeren Flüssen in Form zum Beispiel von Leinpfaden üblich sind. Lediglich an den beiden aufgestauten Teichen, dem Mühlenteich und dem Glücksburger Schlossteich befinden sich Gehwege an deren Ufern.

Sehenswert ist das Wasserschloss Glücksburg mitten im Schlossteich gelegen. Schloss und Schlosspark mit Teich sind tagsüber öffentlich zugänglich. Das Schlossmuseum kann zu den Öffnungszeiten gegen Eintrittsgebühr besichtigt werden.

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Bachverlauf gibt es fünf Brückenbauwerke, eine Stauanlage am Mühlenteich und je ein Schöpfwerk am Mühlenteich und am Schlossteich. Letztere erlauben die Teiche bei Bedarf abzupumpen. Im Mühlenteich kann das Wasser in einen Kanal gepumpt werden, der in die Schwennau mündet. Im Schlossteich ist das Pumpwerk am Überlauf der Munkbrarupau angesiedelt.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Munkbrarupau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kristian Hald: Sydslesvigs stednavne, Bd. 7, Kopenhagen 1948, S. 81
  2. Quelle der Munkbrarupau in Maasbüll. In: DigitalerAtlasNord. Landesamt für Vermessung und Geoinformation Schleswig-Holstein, abgerufen am 19. September 2021.
  3. Mündung der Munkbrarupau in die Schwennau. In: DigitalerAtlasNord. Landesamt für Vermessung und Geoinformation Schleswig-Holstein, abgerufen am 19. September 2021.
  4. Verlauf der Munkbrarupau. In: DigitalerAtlasNord AWGV (Wasserland SH). Landesamt für Vermessung und Geoinformation Schleswig-Holstein, abgerufen am 27. September 2021.
  5. Unterbrechungen des oberirdischen Laufes der Munkbrarupau. In: DigitalerAtlasNord. Landesamt für Vermessung und Geoinformation Schleswig-Holstein, abgerufen am 19. September 2021.
  6. Verlauf der Munkbrarupau in Munkbrarup. In: DigitalerAtlasNord. Landesamt für Vermessung und Geoinformation Schleswig-Holstein, abgerufen am 19. September 2021.
  7. a b c Interaktive Karte AWGV (Wasserland SH). In: DigitalerAtlasNord. Landesamt für Vermessung und Geoinformation Schleswig-Holstein, abgerufen am 22. September 2021.
  8. a b c d Wasserkörper- und Nährstoffinformationen. In: ZeBIS Schleswig-Holstein. Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein, abgerufen am 20. September 2021.
  9. a b c Wasserkörpersteckbrief Munkbrarupau OL (Fließgewässer). Kennung DE_RW_DESH_ff_03_a. In: BfG Web Viewer. Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG), 2016, abgerufen am 21. September 2021.
  10. a b c Wasserkörpersteckbrief Mankbrarupau UL (Fließgewässer). Kennung DE_RW_DESH_ff_03_b. In: BfG Web Viewer. Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG), 2016, abgerufen am 21. September 2021.
  11. Wasser- und Bodenverband Munkbraupau. (PDF) Karte des Verbandsgebietes. In: Amtliches Wasserwirtschaftliches Gewässerverzeichnis (AWGV). Landesamt für Vermessung und Geoinformation Schleswig-Holstein, 16. Juni 2014, abgerufen am 21. September 2021.