Natalie Harsdorf-Borsch

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Natalie Harsdorf-Borsch (geb. Harsdorf, 1984 oder 1985)[1] ist eine österreichische Juristin und seit November 2023 Generaldirektorin der österreichischen Bundeswettbewerbsbehörde (BWB).[2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Natalie Harsdorf-Borsch hat an der Juristischen Fakultät der Universität Wien, in Dublin und am College of Europe Brügge Rechtswissenschaften studiert und sich auf Wettbewerbsrecht spezialisiert. Ihre Promotionsarbeit wurde unter dem Titel Das Recht auf Akteneinsicht im kartellrechtlichen Verfahren im Jahr 2016 veröffentlicht.

Seit 2009 ist sie für die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) tätig. Als Referentin im Referat Nahrungs- und Genussmittel war sie mit kartellrechtlichen Ermittlungsverfahren, mit der Verfahrensführung vor österreichischen und europäischen Gerichten befasst. Zudem oblag ihr die internationale Zusammenarbeit mit anderen Wettbewerbsbehörden. Hierfür wurde sie sowohl in die Generaldirektion für Wettbewerb in Brüssel als auch an den Gerichtshof der Europäischen Union in Luxemburg entsandt. Mehrere Jahre war sie Leiterin der Rechtsabteilung der Behörde.[3]

Seit 2019 ist sie gewählte Koordinatorin des OECD-Wettbewerbskommitees gegenüber der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung UNCTAD.

Im Mai 2021 wurde sie von der damaligen Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck zur stellvertretenden Generaldirektorin und Geschäftsstellenleiterin der Kartellbehörde ernannt. Im Dezember 2021 erfolgte ihre Berufung als interimistische Behördenleiterin. Im Oktober 2023 wurde Harsdorf-Borsch dem Bundespräsidenten zur Ernennung als dauerhafte Generaldirektorin für Wettbewerb durch die Bundesregierung vorgeschlagen und daraufhin zur Generaldirektorin ernannt.[4] Sie ist damit die erste Frau an der Spitze der obersten Wettbewerbsbehörde in Österreich.

Natalie Harsdorf-Borsch ist Autorin zahlreicher Fachpublikationen im Bereich Kartellrecht. Sie war zudem Gründerin des Women Competition Law Network Austria.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Oktober 2021 wurde sie von der Vereinigung Österreichischer Unternehmensjuristen in Kooperation mit Women in Law Österreich als Juristin des Jahres ausgezeichnet.[5][6]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Aktuelle Entwicklungen im Europäischen Wettbewerbsnetz. In: Franz Leidenmühler (Hrsg.): Grundfreiheiten – Grundrechte – Europäisches Haftungsrecht. Beiträge zum 11. Österreichischen Europarechtstag 2011 in Linz. Neuer Wissenschaftsverlag, Wien, Graz 2012, S. 59 ff.
  • Das Recht auf Akteneinsicht im kartellrechtlichen Verfahren. Dissertation. Universität Wien, Rechtswissenschaftliche Fakultät, 2016.
  • Vertikale Beschränkungen: Ein Schlaglicht auf Judikatur & Praxis in Österreich.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jakob Pflügl: Heikle Postenvergabe bei der Wettbewerbsbehörde. 18. Juni 2022, abgerufen am 29. November 2022.
  2. Bundeswettbewerbsbehörde | Austrian Federal Competition Authority auf LinkedIn: Natalie Harsdorf-Borsch wurde heute vom Bundesminister Martin Kocher zur… Abgerufen am 9. November 2023.
  3. Natalie Harsdorf. In: ARS Akademie. Abgerufen am 29. November 2022.
  4. 10 10 2023 Um 17:52: Regierung einig: Harsdorf-Borsch soll Bundeswettbewerbsbehörde leiten. 10. Oktober 2023, abgerufen am 10. Oktober 2023.
  5. Interimistische Generaldirektorin der BWB, Natalie Harsdorf-Borsch erhält Award „Juristin des Jahres 2021“ als erste Frau im öffentlichen Dienst. In: bwb.gv.at. 12. Oktober 2022, abgerufen am 29. November 2022.
  6. Irmgard Griss und BWB-Chefin Harsdorf-Borsch als beste Juristinnen geehrt. In: derstandard.de. 12. Oktober 2022, abgerufen am 29. November 2022.