Nationalpark Fazao-Malfakassa

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Nationalpark Fazao-Malfakassa
Berg im Fazao-Wald

Berg im Fazao-Wald

Lage Togo
Fläche 1920 km²
WDPA-ID 2340
Geographische Lage 9° 0′ N, 1° 0′ OKoordinaten: 9° 0′ 0″ N, 1° 0′ 0″ O
Markierung
Togo (Region: Centrale)
Einrichtungsdatum 1975
Verwaltung Franz-Weber-Fondation
f6

Der Nationalpark Fazao-Malfakassa, auch Fazao-Melfacassa-Nationalpark, ist ein Nationalpark bei Sokodé im Westen der Region Centrale in Togo nahe der Grenze zu Ghana. Er entstand 1975 durch die Zusammenlegung der seit 1951 geschützten Wälder Fazao mit 1620 km² und Malfakassa mit 300 km²[1] und steht auf der Tentativliste des Welterbekomitees.[2]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er ist 1920 km² groß und liegt auf 100 bis 800 m Höhe über dem Meeresspiegel im Togo-Atakora-Gebirge. Im Norden befinden sich die Monts de Malfakassa, im Zentrum die Monts du Fazao mit ihren steilen Klippen, den Falaise de Boulowou, entlang des westlichen Grates. Der Nationalpark Fazao-Malfakassa ist der einzige Nationalpark Westafrikas mit solchen Merkmalen.

Klima und Vegetation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Jahresniederschlag beträgt 1200 mm. Die vielfältige Vegetation umfasst Baumsavanne mit Gemeinschaften von Afzelia africana, Anogeissus leiocarpa und Isoberlinia doka bzw. Monotes kerstingii und Uapaca togoensis, Galeriewald aus Dialium guineense, Antiaris africana und Berlinia grandiflora, submontanen Wald und grasbedeckte Bergspitzen. Dabei machen Wälder 97 % und Strauchland 1 % des Parks aus.

Fauna[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hier leben Löwen, Leoparden, Hyänenhunde und mehrere Affenarten. An Hornträgern kommen Büffel, Kobantilopen, Bongos und Sitatungas vor. Die Anzahl der Elefanten und ihre Überlebenschancen sind unbekannt. Außerdem gibt es Geparden (allerdings wenige)[3], viele Primaten (unter anderem Schimpansen[4]), Reptilien, Vögel und andere Tiere.

Vögel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Nationalpark ist eine der wenigen Stellen in Togo, wo der Nördliche Hornrabe vorkommt. Er ist eine Zufluchtsstätte für viele seltene Greifvögel wie Hieraaetus dubius und Spizaetus africanus, aber auch für das Perlhuhn Guttera pucherani und den Frankolin Francolinus lathami. Wahrscheinlich leben in dem Gebiet viele nicht verzeichnete Arten, besonders in den dicht bewaldeten Tälern der Flüsse Kpaza und Koué. Der Nationalpark gehört zu den vier Important Bird Areas in Togo, die zusammen 5085 km², also 9,4 % der Landesfläche bedecken.[5]

Gefährdung und Verwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach den politischen Umstürzen der frühen 1990er Jahre litt der Nationalpark unter verstärkter Wilderei. Weitere Bedrohungen sind illegales Goldschürfen, das Flussgebiete wie das des Loukoulou zerstört, sowie illegales Honigsammeln und ein Plan zum Bau einer Straße durch den Park nach Ghana. Die F. Weber-Fondation unterzeichnete 1990 eine Vereinbarung mit der Regierung von Togo, den Nationalpark und das dazugehörige Hotel 25 Jahre lang zu verwalten. Zur Bekämpfung der Wilderei erwarb die Fondation ein leichtes, lärmarmes Flugzeug und beauftragte einen Piloten, das weitläufige Gebiet nach Wilderern abzusuchen.

Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Safaritouren werden in der Trockenzeit von November bis April angeboten. Das Hotel „Parc Fazao“, das zur Existenzsicherung der großen Dorfgemeinschaft von Fazao beitragen sollte, wurde nach einer Totalrenovierung im November 2000 wiedereröffnet. Allerdings ist das Hotel Parc Fazao seit Anfang 2001 wieder geschlossen.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wally und Horst Hagen: Die afrikanischen Nationalparks als Lebensräume der Elefanten. In: Vitus B. Dröscher (1990): Rettet die Elefanten Afrikas (S. 221)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Parks und Schutzgebiete in Togo (englisch)
  2. Welterbe in Afrika einschließlich Tentativliste (englisch)@1@2Vorlage:Toter Link/www.okapiland.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Acinonyx jubatus ssp. hecki in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN.
  4. Togo als Reiseziel (englisch) (Memento des Originals vom 9. Februar 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.africatravelguide.com
  5. Important Bird Areas in Togo (englisch) (Memento des Originals vom 16. Juni 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.africanbirdclub.org
  6. Diese Informationen stammen aus den Hotelinformationen Togo seit April 2001, aus der persönlichen Besichtigung des Hotels September 2010 und Angaben der Mitarbeiter der Franz Weber Stiftung in Sokodé, September 2010 und Dezember 2012.