Natriumdisulfid

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Kristallstruktur
Struktur von Natriumperoxid
_ Na+ 0 _ S
Allgemeines
Name Natriumdisulfid
Andere Namen
  • Dinatriumdisulfid
  • Dinatriumdisulfan
  • Dinatriumpersulfid
  • Natrium(I)-persulfid
Verhältnisformel Na2S2
Kurzbeschreibung

gelber Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer 245-272-3
ECHA-InfoCard 100.041.142
PubChem 89870
Wikidata Q1969735
Eigenschaften
Molare Masse 110,11 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Schmelzpunkt

470 °C[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Natriumdisulfid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Sulfide.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Natriumdisulfid kann durch Reaktion von Natrium mit Schwefel gewonnen werden.[1]

Möglich ist auch die Reaktion von in Alkohol gelöstem Natriumtetrasulfid mit Natrium oder Tetraphenylphosphoniumchlorid.[1]

Bei Erhitzung von Natriumtrisulfid auf 100 °C zersetzt sich dieses zu einer 1:1 Mischung aus Natriumdisulfid und Natriumtetrasulfid.[1]

Ebenfalls möglich ist die Reaktion von Natriumsulfid mit Schwefel[3]

oder Natrium mit Schwefel in flüssigem Ammoniak.[3]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Natriumdisulfid ist ein hellgelber, sehr hygroskopischer Feststoff. Beim Erhitzen färbt es sich allmählich dunkler und ist bei 400 °C hellrotbraun. Oberhalb 475 °C vertieft sich die Farbe nach dunkelbraun hin, und die Substanz beginnt stark zu sintern und ab 490 °C zu einer tief dunkelbraunen Flüssigkeit zu schmelzen. Die aus einer Alkohollösung dargestellten Produkte sind nach dem Schmelzen stets olivgrün gefärbt.[3] Er tritt in zwei allotropen Formen auf, wobei unter 160 °C die α-Form und darüber irreversibel die β-Form vorliegt. Beide haben ein hexagonales Kristallsystem.[1][3]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Natriumdisulfid wird zur Herstellung anderer chemischer Verbindungen (z. B. Diallyldisulfid) verwendet.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g Ralf Steudel: Elemental sulfur and sulfur-rich compounds, Band 2. 2003, ISBN 3-540-40378-7, S. 130 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. a b c d Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 374.