Nettelkofen

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Nettelkofen
Wappen von Nettelkofen
Koordinaten: 48° 3′ N, 11° 57′ OKoordinaten: 48° 3′ 2″ N, 11° 56′ 36″ O
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 85567
Vorwahl: 08092
Karte
Position der ehemaligen Gemeinde Nettelkofen im Landkreis Ebersberg
Kapelle in Nettelkofen
Kapelle in Nettelkofen

Nettelkofen ist ein Stadtteil von Grafing bei München im oberbayerischen Landkreis Ebersberg.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nettelkofen liegt etwa einen Kilometer nordwestlich von Grafing und etwa einen halben Kilometer nördlich von Grafing-Bahnhof. 500 Meter westlich der Siedlung verläuft ebenfalls die Bahnstrecke München–Rosenheim. Nettelkofen selbst wird durch die Landkreisstraße EBE8 erschlossen, die eine Verbindung zur Bundesstraße 304 und Grafing Bahnhof herstellt.

Im Norden von Nettelkofen fließt der Seeoner Bach, der wiederum als Wieshamer Bach und später als Attel in den Inn fließt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort 1183/84 als „Notelchoven“, als ein Adeliger aus Nettelkofen als Zeuge zu einer Schenkung an das Kloster Ebersberg antrat.[1] Die Bedeutung des Ortsnamens Nettelkofens wird auf Höfe der Leute des Notilo gedeutet.[1]

Die 1948 erbaute[2] Georgskapelle in Nettelkofen wurde 2021 zum Anlass des 125-jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr Nettelkofen saniert.[3]

Die ehemalige Gemeinde Nettelkofen wurde am 1. Mai 1978 nach Grafing bei München eingemeindet. Am selben Tag kamen kleine Gebietsteile der aufgelösten Gemeinde mit etwa zehn Einwohnern zu Ebersberg.

Überregionales Aufsehen erregte der Vorfall um eine alte Eiche nordöstlich von Nettelkofen. Im Zuge der für 2020 geplanten Sanierung der Kreisstraße EBE 8 und der damit verbundenen Errichtung eines Radwegs entlang der Kreisstraße war seitens des Straßenbauamtes Rosenheim geplant, die Eiche zu fällen, da der neue Straßenverlauf auf dem Grund der Eiche geplant war, als Ausgleichsmaßnahme sollten neue Bäume in der direkten Umgebung gepflanzt werden. Im Mai 2020 wurden Kreistag und Bund Naturschutz auf die geplante Maßnahme aufmerksam und sprachen sich gegen diese aus.[4][5][6] Im Juni protestierten rund 200 Menschen gegen eine Fällung, auch eine Online-Petition wurde gestartet.[7] Letztendlich wurde die neue Kreisstraße mit Verzögerungen in verändertem Streckenverlauf gebaut, die Eiche blieb erhalten.[8]

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe: Liste der Baudenkmäler in Nettelkofen

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Nettelkofen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Hans Sponholz: Schöne Heimat Ebersberg. Der Landkreis in Bildern. 4. Auflage. Verlag H. Kliempt KG, Ottenhofen 1975, S. 173.
  2. Axel Kajnath, Ghita Lenz-Lemberg, Olivia Palumbiny: Grafinger Kapellen. Orte der Ruhe, der Einkehr und der Besinnung. Hrsg.: Evangelische Kirche Grafing. S. 3.
  3. 125 Jahr FFW Nettelkofen. Abgerufen am 27. Dezember 2023.
  4. Diskussion um Fällung einer 300-jährigen Eiche bei Grafing - Ein schwerer Fall. In: Münchner Wochenanzeiger. 26. Juni 2020, abgerufen am 18. Januar 2024.
  5. Barbara Mooser: Grafinger Eiche: Unterstützer aus ganz Deutschland. In: sueddeutsche.de. 8. Juli 2020, abgerufen am 18. Januar 2024.
  6. Alexandra Leuthner: Bund Naturschutz und CSU geraten wegen Eiche aneinander. In: sueddeutsche.de. 16. Juli 2020, abgerufen am 18. Januar 2024.
  7. Stoppt die Fällung einer 300-jährigen Eiche im Landkreis Ebersberg. In: openpetition.de. Abgerufen am 18. Januar 2024.
  8. Wieland Bögel: Grafing: Die 300 Jahre alte Eiche ist gerettet. In: sueddeutsche.de. 21. Juli 2020, abgerufen am 18. Januar 2024.