Nicola Beller Carbone

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Nicola Beller Carbone als Färberin in Die Frau ohne Schatten von Richard Strauss am Hessischen Staatstheater Wiesbaden 2014

Nicola Beller Carbone (* 1964 in Mannheim) ist eine deutsche Sopranistin, die in Spanien aufgewachsen ist.

Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beller Carbone wuchs mit ihrer Familie in Spanien auf und besuchte dort die Deutsche Schule in San Sebastian, dann die Firmenschule Adam Opel in Zaragoza und machte 1982 das Abitur am Colegio Aleman in Barcelona. Sie begann schon mit vier Jahren Klavierunterricht zu nehmen und gab bei Juventudes Musicales im Alter von 16 Jahren einige Konzerte in Zaragoza. Seit dem Kindesalter widmete sie sich dem Ballett und begann zunächst eine Schauspielausbildung an der Escuela de Arte dramatico de Zaragoza, war gleichzeitig im Straßentheater (Escaparate, El Grifo) und Kabarett in Zaragoza und Madrid aktiv (Boulevard Magenta) und sammelte erste Erfahrungen im Funk und Fernsehen. Sie begann dann erst 1988 ihre Gesangsausbildung an der Escuela Superior de Canto de Madrid bei Dolores Ripolles. 1991–1993 wurde sie an das Opernstudio München engagiert, wo sie bei Astrid Varnay Gesangsgestaltung weiterstudierte.

Sängerkarriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hellmuth Matiasek verpflichtete sie 1993 in ihr erstes Festengagement an das Staatstheater am Gärtnerplatz. 1996 wechselte sie an das Nationaltheater Mannheim unter Jun Märkl und war dort festes Ensemblemitglied bis 2001. Seitdem arbeitet sie freiberuflich.

Mit ihrem Salome-Debüt 2003 am Stadttheater Osnabrück wechselte sie ins Fach des Spinto-Sopran. Mittlerweile hat sie die Salome in 14 Produktionen gesungen, darunter 2008 die Robert Carsen–Inszenierung im Teatro Regio di Torino unter Gianandrea Noseda und die Nicolas Brieger–Inszenierung 2009 in Genf am Grand Théâtre de Genève unter Gabriele Ferro. Sie widmet sich verstärkt dem Repertoire des 20. Jahrhunderts mit Opern von Alexander Zemlinsky, Franz Schreker, Erich Wolfgang Korngold, Ernst Krenek, Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch, Alban Berg, aber auch weiterhin Richard Strauss und Richard Wagner. Tosca, Marie in Wozzeck, und Katerina Ismailowa gehören zu ihren meistgesungenen Partien.

Dozentin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2013 begann Beller Carbone neben ihrer Gesangskarriere Workshops für szenischen Unterricht und Gesangsgestaltung zu erteilen. Einladungen an das Internationale Opernstudio Zürich, die Escuela Superior de Canto de Madrid, die Accademia del Maggio Fiorentino, die FIAK (Fundación Internacional Alfredo Kraus), die Theaterakademie August Everding in München und das Conservatoire de Musique Montrèal führten sie dazu, 2013 die Sommerschule „InCanto Tignano“ in der Toskana zu gründen, wo sie gemeinsam mit dem schottischen Regisseur Paul Curran jungen Sängern szenischen Unterricht gab.

Seit 2019 gehört sie zum festen Dozententeam des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper mit regelmäßigen Meisterklassen für Schauspiel und gesanglichen Ausdruck. 2019 gründete sie „LIBERAinCANTO“, einen Meisterklassenworkshop für Opernsänger.

Persönliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beller Carbone ist mit dem italienischen Goldschmied und Gründer der Goldschmiedeschule Le Arti Orafe Firenze, Gio Carbone, verheiratet.[1]

Opernproduktionen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Medien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

DVD[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

CD[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1990: 3. Preis bei dem Wettbewerb in Logroño, Spanien,
  • 1993: 3. Platz bei dem Gesangswettbewerb Neue Stimmen in Gütersloh,
  • 1994 Bayerischer Förderpreis für Darstellende Künstler
  • 2015 Premios liricos Campoamor als Beste Sängerin von Zarzuela und spanischer Oper

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Goldschmiedeschule Le Arti Orafe, Gio Carbone