Niedersalwey

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Niedersalwey
Koordinaten: 51° 15′ N, 8° 7′ OKoordinaten: 51° 15′ 7″ N, 8° 7′ 28″ O
Höhe: 342 m
Einwohner: 526 (30. Jun. 2023)[1]
Postleitzahl: 59889
Vorwahl: 02973
Luftbild (2013)
Luftbild (2013)

Niedersalwey ist ein Ortsteil der Gemeinde Eslohe (Sauerland) im nordrhein-westfälischen Hochsauerlandkreis.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortschaft liegt etwa 5 km westlich von Eslohe im Naturpark Sauerland-Rothaargebirge. Nachbarortschaften sind Sieperting, Obersalwey und In der Marpe. Durch Niedersalwey führt die Landstraße 519 und fließt die Salwey. Mitte 2023 hatte der Ort 526 Einwohner.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort Salwey wurde erstmals am 14. Februar 1354 urkundlich erwähnt.[2]

Frühe Anhaltspunkte über die Größe des Ortes ergeben sich aus einem Schatzungsregister (diente der Erhebung von Steuern) für das Jahr 1543. Demnach gab es in „NiddernSalwege“ 12 Schatzungspflichtige (die drei größten Abgaben entfielen auf Peter Fomme, Dietherich Glorich und Euerdt Wortman)[3]; diese Zahl dürfte mit den damals vorhandenen Höfen bzw. Häusern übereingestimmt haben.

Im Jahr 1801 war eine jüdische Familie in Niedersalwey ansässig.[4] Die Gemeinde baute 1902 für den ersten Geistlichen im Ort ein repräsentatives Wohnhaus.[5] Das Dorf ist seit dem 1. Januar 1975 ein Ortsteil der neuen Gemeinde Eslohe.[6]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirche St. Sebastian

Die denkmalgeschützte Quirinuskapelle stammt aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. In den Jahren 1956/57 wurde die St.-Sebastian-Kirche errichtet.[7]

Im Jahr 1941 geriet der damalige Vikar wegen einer Lappalie bezüglich eines Prozessionsumzugs in den Konflikt mit den NS-Behörden. Weil am 11. Juli 1941 ein Fahrzeug mit Parteifunktionären wegen einer Prozession einige Zeit warten musste, verhaftete man den zuständigen Pfarrvikar Otto Günnewich und brachte ihn ins Polizeigefängnis Dortmund. Anschließend kam er in das Gefängnis nach Bochum und am 21. November 1941 in das KZ Dachau. Mit einem Invalidentransport verlegte man Otto Günnewich 10. August 1942 in das Vernichtungslager Schloss Hartheim bei Linz. Er verstarb laut Häftlingsstärkemeldung von Dachau am 23. September 1942. Im Jahr 1967 errichtete man für ihn auf dem Kirchplatz eine Gedenkstätte.[8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heimat- und Förderverein Salwey: 650 Jahre Niedersalwey – Obersalwey, Zwei Orte – eine Geschichte, Salweyer Chronik, 2004

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Niedersalwey – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Eslohe und Umgebung. Abgerufen am 1. September 2023.
  2. Historisches über Salwey abgerufen am 9. August 2010 (Memento des Originals vom 28. September 2006 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.st-sebastian-salwey.de
  3. Schatzungsregister 1543 für das kurkölnische Sauerland (Internetdatei)Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.heimatverein-finnentrop.de PDF S. 93
  4. Elfi Pracht-Jörns: Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Arnsberg, Teil 5, Bachem, Köln 2005, ISBN 3761614497
  5. Thomas Spohn: Pfarrhäuser in Nordwestdeutschland, S. 129, Waxmann, 2000, ISBN 3893257179
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 335.
  7. St. Sebastian Salwey abgerufen am 12. August 2010 (Memento des Originals vom 7. Dezember 2004 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.st-sebastian-salwey.de
  8. Pfarrvikar Otto Günnewich abgerufen am 12. August 2010 (Memento des Originals vom 28. September 2006 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.st-sebastian-salwey.de