Sallinghausen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Sallinghausen
Koordinaten: 51° 16′ N, 8° 10′ OKoordinaten: 51° 16′ 0″ N, 8° 10′ 27″ O
Höhe: 292 m
Einwohner: 66 (30. Jun. 2023)[1]
Postleitzahl: 59889
Vorwahl: 02973
Karte
Luftaufnahme
Fernansicht
Kapelle St. Antonius Einsiedel
Hof im Ort

Sallinghausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Eslohe (Sauerland) mit 66 Einwohnern (Stand Juni 2023)[1] im nordrhein-westfälischen Hochsauerlandkreis.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt etwa 1 km nördlich von Eslohe im Naturpark Sauerland-Rothaargebirge an der ehemaligen Bahnstrecke Finnentrop–Wennemen und dem Bach Salwey. An Sallinghausen grenzen die Ortschaften Eslohe, Wenholthausen und Sieperting.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sallinghausen, damals Salinchusen, gehörte im 14. Jahrhundert mit einem Hufe zu den Verwaltungsbezirken Hengstbeke und Lare des Stifts Meschede.[2] In den Schatzungsregistern (dienten der Erhebung von Steuern) des 16. Jahrhunderts für das Herzogtum Westfalen war der Ort unter den Namen Salwyckhuißen bzw. Salwinghausen verzeichnet.[3] Das Register von 1543 zeigt für den Ort (hier Schreibweise „Salwinckhaußen“) 5 Schatzungspflichtige (Henrich Matteweis, Thonis Nurck, Gert Molner, Dietherich Gockel und Dietherich Schelte)[4]; diese Zahl dürfte mit den damals vorhandenen Höfen bzw. Häusern übereingestimmt haben.

Im Jahr 1911 errichtete man für den Bahnverkehr die Hellebrücke, um den Geländeeinschnitt der Bahn zwischen Eslohe und Sallinghausen in Richtung Wenholthausen zu überbrücken. Die Bahnstrecke wurde 1966 für den Personenverkehr und 1996 für den Güterverkehr stillgelegt.

Sallinghausen blieb 1975 mit der kommunalen Neugliederung in Nordrhein-Westfalen in der neuen Gemeinde Eslohe. In der alten Mühle wurde bis zum Jahre 1990 Getreide gemahlen. Zudem nutzte man sie in der Zeit von 1721 bis 1978 als Sägemühle. Seit dem Jahr 1911 bis heute wird sie zur Stromerzeugung eingesetzt.[5] Nach einem Ratsbeschluss der Gemeinde Eslohe begann man im Jahr 2013 damit, den Einschnitt an der Helle, an der Bahnstrecke zwischen Eslohe und Sallinghausen, zu verfüllen.

Kapelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die alte Kapelle St. Antonius Einsiedel aus dem Jahr 1647 stand neben der Mühle bzw. dem Sägewerk Sapp. Nach dem Abriss weihte man am 27. Mai 1954 den Neubau nun am Mühlengraben nach einjähriger Bauzeit ein.[6]

Tourismus und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Denkmalgeschütztes Fachwerkhaus

Denkmalgeschützt ist das Haupthaus und der Massivspeicher des Hofes Sallinghausen 1. Das Maschinen- und Heimatmuseum Eslohe befindet sich an der Landstraße 519 etwa 1,5 Kilometer vom Ort entfernt. Direkt hinter Sallinghausen führt die Nordschleife des SauerlandRadrings durch das Tal der Wenne. Am Unterlauf der Salwey kurz hinter Sallinghausen beginnt auch das Naturschutzgebiet Wennetal.[7]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus Sallinghausen stammte der Philologe, Sprachforscher und Gymnasialdirektor Franz Wüllner (1798–1842). Die Autorin Wilhelmine Sapp (* 22. März 1924) zog nach der Heirat in den Ort.[8]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sallinghausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Eslohe und Umgebung. Abgerufen am 1. September 2023.
  2. Stadtarchiv Meschede: Grundherrschaft des Stifts Meschede im Mittelalter, S. 7 ff. (PDF; 326 kB) (Memento des Originals vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.meschede.de abgerufen am 26. Oktober 2013
  3. Frenn Wiethoff, Reinhard Oberschelp, Helmut Richtering: Die Schatzungsregister der 16. Jahrhunderts für das Herzogtum Westfalen: Die Register von 1536 und 1565, S. 164, Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen, Aschendorff, 1971
  4. Schatzungsregister 1543 für das kurkölnische Sauerland (Internetdatei)Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.heimatverein-finnentrop.de PDF S. 93
  5. Gemeinde Eslohe: Broschüre Menschen, Freizeit und Kultur - Gemeinde Eslohe, S. 8 (PDF; 3,1 MB) (Memento des Originals vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mailing-action.de abgerufen am 26. Oktober 2013
  6. Pv-esloherland.de Kapelle St. Antonius Eins. in Sallinghausen abgerufen am 26. Oktober 2013
  7. Naturschutzinformationen-nrw.de: Naturschutzgebiet Wennetal abgerufen am 26. Oktober 2013
  8. Frank Selter, Der Westen: 88-Jährige schreibt ganz besonderen Liebesroman, 22. Dezember 2012 abgerufen am 28. Oktober 2013