Nikko Weidemann

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Nikko Weidemann mit Antje Zynga bei der Verleihung des Grimme-Preises 2018

Nikolai „Nikko“ Weidemann (* 13. Oktober 1961 in der Nähe von Köln[1]) ist ein deutscher Musiker und Komponist.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weidemann stand bereits im Alter von 17 Jahren mit Frank Zappa auf der Bühne.[2] Seit den frühen 1980er Jahren ist er Teil der Berliner Musikszene und arbeitete u. a. mit den Einstürzenden Neubauten[1] (u. a. auf deren Album Halber Mensch), Nena,[1] Rio Reiser[2] und Nick Cave zusammen. Er war Mitglied in der Post-Funk-Formation Flucht nach vorn,[2] sowie der Bands 1. Futurologischer Congress, Mad Romeo und Mona Mur und die Mieter.[2]

1991 zog Weidemann nach London, um dort mit dem Songwriter Guy Chambers[1] das von Moses Schneider koproduzierte Album Bird in a Cage aufzunehmen, das unter dem Bandnamen Nikko & the Passion Fruit[2] erschien. Ende der 1990er Jahre zog er nach New York,[2] wo er Kontakte zu Yoko Ono, Sean Lennon sowie dem Jeff-Buckley-Bassisten Mick Grondahl knüpfte. In dieser Zeit entstand auch ein zweites Passion Fruit-Album, das aufgrund eines Rechtsstreites allerdings erst 2006 unter dem Alias King Capsule erschien.

Nach fünf Jahren in New York kehrte Weidemann Anfang 2003 nach Deutschland zurück[2] und komponierte in Folge vermehrt für Film und Fernsehen, so auch für Fatih Akins Gegen die Wand und Schwerkraft von Maximilian Erlenwein. Er arbeitete mit Rufus Wainwright[1] bei den Aufnahmen von dessen Album Release the Stars zusammen. Mit dem Selig-Gitarristen Christian Neander bildete er ein Songwriting-Duo.[2] 2005 verlor er bei einem Zwischenfall vor einer Berliner Bar sein rechtes Auge und trägt seitdem bei Auftritten eine Augenklappe.[2] 2010 veröffentlichte er seine erste deutschsprachige Soloplatte Schöne Schmerzen.

Seit 2016 betreut Weidemann die Serie Babylon Berlin als Onscreen Music Supervisor.[3] Gemeinsam mit Mario Kamien schrieb er u. a. den Titelsong Zu Asche, zu Staub.[4][3] Seit 2018 war er zudem mehrfach mit dem Moka Efti Orchestra auf Tournee.

Mit seiner autobiographischen, musikalischen One-Man-Show Ich seh’ Monster hatte er im Juni 2019 bei den Ruhrfestspielen Premiere und trat in der Folge beim Zürcher Theaterspektakel, am Kammertheater Stuttgart[5] und an der Volksbühne Berlin auf.[6]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diskographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1982 Flucht Nach Vorn – Flucht Nach Vorn (EP/Supermax)
  • 1983 1.Futurologischer Congress – Wer Spricht (LP/Teldec)
  • 1984 Flucht Nach Vorn – O Cubano (EP/Vielklang)
  • 1985 Flucht Nach Vorn – Talking Is Over (LP/Vielklang)
  • 1985 Einstürzende Neubauten – Halber Mensch (LP/Some Bizarre)
  • 1988 Mona Mur – Mona Mur (LP/RCA)
  • 1989 Mad Romeo – Love Is The Leader (LP/ACT/Phonogram/Swanyard UK)
  • 1994 Nikko & the Passion Fruit – Bird in a Cage (LP/Polydor)
  • 2004 Mona Mur – My Man /Soundtrack „Gegen die Wand“ (LP/Normal)
  • 2004 Nikko – Don´t Stress Out (EP/Top Twenty/Alive)
  • 2006 King Capsule – Somersaults (LP/Couch Records)
  • 2009 Mona Mur & En Esch - 120 Tage (CD/Pale Music)
  • 2010 Nikko Weidemann – Schöne Schmerzen (LP/BMG/Wanderlust)
  • 2017 Babylon Berlin – Original Motion Picture Soundtrack (LP/BMG)
  • 2020 Moka Efti Orchestra – Erstausgabe (LP Solfo/Motor Music)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Nikko Weidemann – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Grimme Institut: Nikko Weidemann. Abgerufen am 29. Dezember 2019.
  2. a b c d e f g h i Conrad Wilitzki: Nikko Weidemann – Schöne Schmerzen. In: Popmonitor. 30. Januar 2010, abgerufen am 29. Dezember 2019 (deutsch).
  3. a b c Nikko Weidemann & Mario Kamien für Babylon Berlin. In: LISTEN TO BERLIN: AWARDS. Abgerufen am 29. Dezember 2019 (deutsch).
  4. Babylon Berlin (Original Motion Picture Soundtrack), BMG538349170, 2017. Seite 8 des CD-Booklets, archiviert auf dem Internet Archive.
  5. Stuttgarter Zeitung, Stuttgart Germany: Liedermacher Nikko Weidemann im Kammertheater: Im Kopf eines Unverbesserlichen. Abgerufen am 29. Dezember 2019.
  6. Schauspiel Stuttgart: Ich seh' Monster, von und mit Nikko Weidemann Eine Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen, dem Zürcher Theaterspektakel und Pop-Kultur Berlin | Schauspiel Stuttgart. Abgerufen am 29. Dezember 2019.