Nikolaus II. (Abt von Zinna)

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Nikolaus II. oder Nicolaus II., Geburtsdatum unbekannt, gestorben ca. 1499, war Abt der Zisterzienser im Kloster Zinna in der Nähe von Jüterbog zu Ende des 15. Jahrhunderts und ein Freund und Förderer der Buchdruckerkunst.

Über Nikolaus gibt es nur sehr dürftige Aufzeichnungen. Nicht einmal der Familienname des Mannes ist bekannt. Er wurde 1487 zum Abt gewählt und vom Generalkapitel bestätigt. Man weiß, dass er sich viel am Hofe des Kurfürsten Joachim von Brandenburg aufgehalten hat.

Er schaffte eine Buchdruckerpresse für das Kloster an, auf der der Marienpsalter von Zinna gedruckt wurde.[1][2] Der Wiegendruck ist mit 163 Holzschnitten geschmückt, welche sich auf die Geschichte der Maria beziehen. Es wurde „in honorem Maximiliani“, also zu Ehren Kaiser Maximilians I. gedruckt, das erklärt die reiche Holzschnittverzierung. Zweifelhaft ist, ob die betreffenden Stöcke ebenfalls in Zinna angefertigt worden sind.[3] Der Druck entstand gegen Ende des 15. Jahrhunderts, ungefähr 1495. Der Drucker an der Presse war Hermannus Nitzschewitz.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jakob FranckNicolaus II. (Zisterzienserabt von Zinna). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 23, Duncker & Humblot, Leipzig 1886, S. 630 f.
  • Gottlieb Friedländer: Beiträge zur Geschichte der Buchdruckerkunst in der Mark Brandenburg. Das Psalterium Mariae; Druckwerk des Klosters Zinna. In: Allgemeines Archiv für die Geschichtskunde des Preußischen Staates 9 (1832), S. 193–211 (Digitalisat).
  • Heinrich Otte: Das neutestamentliche Bilderbuch des Hermann Nitzschewitz vom Jahre 1489. In: Neue Mittheilungen aus dem Gebiete historisch-antiquarischer Forschungen 15 (1882), S. 249–332 (Digitalisat).
  • Ernst Voulliéme: Die deutschen Drucker des fünfzehnten Jahrhunderts. Zweite Auflage. Verlag der Reichsdruckerei, Berlin 1922, S. 172–173 (landesbibliothek.at).
  • Gottfried Wentz: Das Zisterziensermönchskloster Zinna. In: Fritz Bünger und Gottfried Wentz (Bearb.): Das Bistum Brandenburg. Zweiter Teil. Berlin 1941 (Germania Sacra Abt. 1, 3), S. 199–242, hier S. 220 (Digitalisat).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Friedländer gibt eine ausführliche Beschreibung auf Grund des Augenscheins.
  2. Die Schlußschrift lautet: „... in Tzenna Cisterciensis ordinis deuoto claustro sub principatu domini ... Nicolai abbatis ... ad .. Maximiliani .. regis nostri et nunc inuictissimi Imperatoris .. honorem .. impressum“.
  3. nach Friedländer