Noah Lyles

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Noah Lyles

Noah Lyles (2022)
Lyles in Eugene (2022)

Voller Name Noah Lyles
Nation Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Geburtstag 18. Juli 1997 (26 Jahre)
Geburtsort Gainesville (Florida)
Größe 180[1] cm
Gewicht 70[1] kg
Karriere
Disziplin Sprint
Bestleistung 9,83 s (100 m)
19,31 s (200 m)
Trainer Lance Brauman[2]
Status aktiv
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften 6 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
IAAF World Relays 0 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Juniorenweltmeisterschaften 2 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Jugendweltmeisterschaften 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Olympische Jugendspiele 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Panamerikanische Jugend-M. 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Continentalcup 2 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
Bronze Tokio 2020 200 m
Logo der World Athletics Weltmeisterschaften
Gold Doha 2019 200 m
Gold Doha 2019 4 × 100 m
Gold Eugene 2022 200 m
Silber Eugene 2022 4 × 100 m
Gold Budapest 2023 100 m
Gold Budapest 2023 200 m
Gold Budapest 2023 4 × 100 m
Logo der World Athletics World Athletics Relays
Silber Nassau 2017 4 × 200 m
Silber Yokohama 2019 4 × 100 m
Logo der World Athletics U20-Weltmeisterschaften
Gold Bydgoszcz 2016 100 m
Gold Bydgoszcz 2016 4 × 100 m
Logo der IAAF U18-Weltmeisterschaften
Silber Donezk 2013 Sprintstaffel
Olympische Ringe Olympische Jugendspiele
Gold Nanjing 2014 200 m
Panamerikanische-Jugend-Meisterschaften
Gold Edmonton 2015 200 m
Silber Edmonton 2015 100 m
Logo der IAAF Continental-/Weltcup
Gold Ostrava 2018 100 m
Gold Ostrava 2018 4 × 100 m
letzte Änderung: 26. August 2023

Noah Lyles (* 18. Juli 1997 in Gainesville, Florida) ist ein US-amerikanischer Sprinter.

Sportliche Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Alter von 15 Jahren nahm er an den USATF Junior Olympics 2012 in Baltimore teil und belegte im Finale über 200 Meter mit 21,82 s den zweiten Platz.

2013 lief er im Frühjahr die 100-Meter-Distanz erstmals unter 11 Sekunden, über 200 Meter verbesserte er sich auf 21,26 s. Bei den US-Ausscheidungswettkämpfen konnte er sich als Dritter im Finale über 200 Meter für die Jugendweltmeisterschaften in Donezk qualifizieren. Dort erreichte er das Halbfinale. Mit der US-Mannschaft gewann er in der Sprintstaffel (100 m – 200 m – 300 m – 400 m) als 200-Meter-Läufer die Silbermedaille.

2014 verbesserte er sich über 100 Meter weiter auf 10,45 s, über die halbe Stadionrunde gelang ihm abermals eine Qualifikation für die internationalen Wettbewerbe. Bei den Olympischen Jugendspielen in Nanjing gewann er in 20,80 s die Goldmedaille, nachdem er im Halbfinale mit 20,71 s noch eine neue Bestleistung aufgestellt hatte.

Im folgenden Jahr gelang ihm bei den US-Juniorenmeisterschaften in Eugene der Doppelerfolg über 100 und 200 Meter. Mit 10,14 s und 20,18 s konnte er jeweils im Finale sein volles Potential abrufen. Dies garantierte ihm auch einen Start bei den Panamerikanischen Juniorenspielen in Edmonton im selben Jahr. Dort verpasste er das Double nur knapp, im 100-Meter-Lauf musste er sich mit 10,18 s dem Kubaner Reynier Mena um eine Hundertstelsekunde geschlagen geben. Über 200 Meter konnte er Mena hingegen auf den Silberrang verweisen.

2016 triumphierte er ein weiteres Mal bei den nationalen Juniorenmeisterschaften. Auf einen Doppelstart verzichtete er dieses Mal, mit 10,08 s (+2,2 m/s Wind) gewann er das 100-Meter-Finale. Nur ein Wochenende später nahm er an den US-Ausscheidungswettkämpfen für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro teil. Während er mit 10,16 s nicht über den 100-Meter-Vorlauf hinaus kam, gelang ihm über die halbe Stadionrunde der Einzug ins Finale, wo er mit einer neuen Bestleistung von 20,09 s den 31 Jahre alten High School Rekord verbesserte[3] und den vierten Platz erreichte und damit nur knapp den Bronzerang und die Qualifikation für Olympia verpasste. Als Saisonabschluss trat er über 100 Meter und mit der 4-mal-100-Meter-Staffel der USA bei den U20-Weltmeisterschaften in Bydgoszcz an. In 10,17 s gewann er die Goldmedaille vor dem Italiener Filippo Tortu und auch mit der Staffel siegte er.

Im Juli 2016 unterschrieb er einen Profi-Vertrag bei Adidas und entschied sich damit gegen die übliche College-Karriere. Den Plan, für die Florida Gators, das Team der University of Florida, an der er sein Studium aufnahm, anzutreten, hatte er gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Josephus verworfen, der ebenfalls von Adidas unter Vertrag genommen wurde.[4]

Neben den Sprintdisziplinen trat er bis 2015 auch vereinzelt im Hochsprung an, wo er eine Bestleistung von 2,03 m erzielte.

Profikarriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seinen ersten Titel als Profi holte er bei den nationalen Hallenmeisterschaften 2017 in Albuquerque. In der seltener gelaufenen 300-Meter-Distanz gewann er in 31,87 s, der schnellsten jemals in der Halle gelaufenen Zeit über diese Strecke.[5] Am 15. April 2017 lief er in Clermont erstmals unter 10 Sekunden. Die Zeit von 9,95 s konnte allerdings wegen des starken Rückenwindes (+4,3 m/s) nicht als persönliche Bestleistung anerkannt werden. Bei den IAAF World Relays 2017 trat er erstmals für das Erwachsenenteam der USA an. Mit der 4-mal-200-Meter-Staffel gewann er hinter Kanada die Silbermedaille. In Shanghai absolvierte er am 13. Mai 2017 sein erstes Rennen in der Diamond League. Dabei lief er mit 19,90 s zum ersten Mal unter 20 Sekunden und gewann vor LaShawn Merritt. Wegen einer Oberschenkelverletzung verzichtete er bei den US-Meisterschaften im Juni auf die Teilnahme am 200-Meter-Halbfinale[6] und startete deshalb auch bei Weltmeisterschaften in London nicht. Erst beim Finale der Diamond League in Brüssel am 1. September gab er sein Comeback. Er kam nach 20,00 s vor Ameer Webb und Ramil Guliyev ins Ziel und gewann das Preisgeld von 50.000 US-Dollar.

Lyles im Duell mit Ronnie Baker bei den US-Meisterschaften 2018

In der Hallensaison 2018 steigerte er sich auf 6,57 s über die 60-Meter-Distanz. Bei den nationalen Hallenmeisterschaften kam er in dieser Disziplin aber nicht über das Halbfinale hinaus. Im Mai fuhr er zwei 200-Meter-Siege in der Diamond League ein: In Doha gewann er in neuer Bestleistung von 19,83 s, die er in Eugene wiederum auf 19,69 s, verbesserte. Am 9. Juni blieb er in Kingston mit 9,93 s erstmals bei legalem Rückenwind unter 10 Sekunden. Bei den US-Meisterschaften verzichtete er auf einen Doppelstart und konzentrierte sich auf die 100 Meter. Mit Läufen unter 10 Sekunden in allen drei Runden und in einer Steigerung auf 9,88 s im Finale wurde er der jüngste US-Meister über 100 Meter seit 34 Jahren[7] und stellte eine zwischenzeitliche Weltjahresbestleistung auf. Es folgten zwei dritte Plätze über 100 Meter in der Diamond League in Rabat und Birmingham, sowie zwei Siege über 200 Meter in Lausanne und Monaco, wo er eine neue Bestleistung von 19,65 s aufstellte. Als Favorit reiste er am 30. August zum 200-Meter-Finale der Diamond League in Zürich. Dieser Rolle wurde er gerecht, als er in 19,67 s vor Europameister Ramil Guliyev gewann und sich wie schon 2017 den Sieg in der Gesamtwertung sicherte. Mit diesem Lauf blieb er außerdem als einziger Sprinter außer Usain Bolt 2009 in einer Saison vier Mal unter 19,7 Sekunden.[2] Zum Saisonabschluss trat er beim Continentalcup 2018 in Ostrava für das Team Americas an. Im 100-Meter-Finale siegte er in 10,01 s vor Su Bingtian und Akani Simbine. Eine zweite Goldmedaille gewann er mit der 4-mal-100-Meter-Staffel in der Besetzung Mike Rodgers, Lyles, Yohan Blake und Tyquendo Tracey in 38,05 s.

Bei den IAAF World Relays 2019 holte er als Schlussläufer der US-amerikanischen 4-mal-100-Meter-Staffel zusammen mit Mike Rodgers, Justin Gatlin und Isiah Young die Silbermedaille. Sein erster internationaler Einzelstart der Saison erfolgte am 18. Mai in Shanghai über 100 Meter, wo er den 60-Meter-Weltrekordhalter Christian Coleman auf den letzten Metern einholte, schließlich hauchdünn vor Coleman ins Ziel kam und mit 9,86 s eine neue persönliche Bestleistung aufstellte. Seine erste Niederlage als Profi bei einem 200-Meter-Rennen im Freien erfuhr er am 6. Juni in Rom: Mit 19,72 s war er zwei Hundertstelsekunden langsamer als der ebenfalls 21-jährige Landsmann Michael Norman. Einen Monat später lief er in Lausanne 19,50 s über 200 Meter, was ihn zum viertschnellster Sprinter über diese Distanz macht. Bei den Weltmeisterschaften in Doha wurde er seiner Favoritenrolle gerecht und gewann in 19,83 s die Goldmedaille über 200 Meter. Als Schlussläufer der 4-mal-100-Meter-Staffel stellte er gemeinsam mit Coleman, Gatlin und Rodgers einen neuen Landesrekord von 37,10 s auf und gewann seine zweite Goldmedaille.

2021 lief Lyles bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio über die 200 Meter mit 19,74 s zu Bronze.[8]

Bei den Weltmeisterschaften 2022 in Eugene verteidigte Lyles seinen Titel von 2019 und lief zudem in 19,31 s einen neuen US-amerikanischen Rekord über 200 m. Mit dieser Zeit war Lyles zu diesem Zeitpunkt der drittschnellste Athlet aller Zeiten über diese Distanz.

Im Oktober 2023 wurde er als einer von elf Sportlern für die Auszeichnung als Welt-Leichtathlet des Jahres 2023 nominiert.[9]

Statistiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönliche Bestleistungen
Event Zeit in s (Wind) Ort Datum
60 Meter 6,44 Boston 4. Februar 2024
100 Meter 9,83 (0,0 m/s) Budapest 20. August 2023
200 Meter 19,31 (+0,4 m/s) Eugene 21. Juli 2022
100-Meter-Zeiten unter 10 Sekunden
Zeit (s) Wind (m/s) Datum Ort
9,83 0,0 20. Aug. 2023 Budapest
9,86 0,9 18. Mai 2019 Shanghai
9,87 0,3 20. Aug. 2023 Budapest
9,88 1,1 22. Juni 2018 Des Moines
9,89 0,7 22. Juni 2018 Des Moines
9,92 0,3 12. Juli 2019 Monaco
9,93 0,4 9. Juni 2018 Kingston
9,95 −0,6 19. Aug. 2023 Budapest
9,95 1,9 19. Juni 2021 Eugene
9,97 0,7 20. Juni 2021 Eugene
9,98 −0,4 29. Aug. 2019 Zürich
9,98 −0,5 18. Aug. 2018 Birmingham
9,99 −0,4 13. Juli 2018 Rabat
200-Meter-Zeiten unter 20 Sekunden
Zeit (s) Wind (m/s) Datum Ort
19,31 +0,4 21. Juli 2022 Eugene
19,50 −0,1 5. Juli 2019 Lausanne
19,65 0,2 24. Aug. 2019 Paris
19,65 0,9 20. Juli 2018 Monaco
19,67 −0,2 30. Aug. 2018 Zürich
19,69 0,4 5. Juli 2018 Lausanne
19,69 2,0 26. Mai 2018 Eugene
19,72 0,7 6. Juni 2019 Rom
19,74 −0,5 4. Aug. 2021 Tokio
19,74 0,3 27. Juni 2021 Eugene
19,74 0,8 6. Sep. 2019 Brüssel
19,76 0,7 14. Aug. 2020 Monaco
19,78 −0,7 28. Juli 2019 Des Moines
19,83 0,3 1. Okt. 2019 Doha
19,83 1,3 8. Mai 2018 Doha
19,86 0,1 30. Sep. 2019 Doha
19,90 −0,4 13. Mai 2017 Shanghai
19,90 0,7 9. Mai 2021 Walnut
19,91 1,1 26. Juni 2021 Eugene
19,94 0,8 25. Juli 2020 Clermont

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Noah Lyles – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Athletenprofil auf Eurosport abgerufen am 10. Mai 2019.
  2. a b Cathal Dennehy: Lyles' Doha ambition: ‘I want to be the world champion before I go to the Olympics’ IAAF. 15. Dezember 2018, abgerufen am 10. Mai 2019.
  3. ALL-USA Boys Track and Field Athlete of the Year: Noah Lyles USA Today Sports. 19. Juli 2016, abgerufen am 10. Mai 2019.
  4. Rick Maese: Teenage track stars Noah, Josephus Lyles turn pro, sign with Adidas The Washington Post. 22. Juli 2016, abgerufen am 10. Mai 2019.
  5. Jon Hendershott: Lyles clocks world indoor 300m best at US Indoor Championships in Albuquerque IAAF. 5. März 2017, abgerufen am 10. Mai 2019.
  6. Gene Cherry: Injured Lyles pulls out of 200m at U.S. championships Reuters. 25. Juni 2017, abgerufen am 10. Mai 2019.
  7. Nick Zaccardi: Noah Lyles takes next step to stardom as youngest U.S. 100m champion in 34 years NBC Sports. 22. Juni 2018, abgerufen am 10. Mai 2019.
  8. Thomas Bauer (HDsports): Olympia 2021 in Tokio (Japan) - Ergebnisse 200 Meter Herren: Kanadier Andrew de Grasse sprintet zu Gold. 4. August 2021, abgerufen am 4. August 2021 (deutsch).
  9. Nominees announced for Men’s World Athlete of the Year 2023 | World Athletics. Abgerufen am 13. Oktober 2023.