Nordische Miszellen

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Die Nordischen Miszellen waren eine deutsche Wochenschrift, die ab 1804 von Friedrich Alexander Bran herausgegeben wurde und 1811 ihr Erscheinen einstellte.

Geschichte und Inhalte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Periodikum erschien regelmäßig von 1804 bis 1811 im Verlag A. Bran. Als Verlagsort wurde 1804 der Mönkedamm Nr. 88 in Hamburg angegeben. Bis 1807 wurde die Zeitschrift in Zusammenarbeit mit dem Verlag B. G. Hoffmann (dem späteren Verlag Hoffmann und Campe) herausgegeben. Die einzelnen Ausgaben hatten anfänglich einen Umfang von 16 Seiten und wurden ab Juli 1808 durch ein Extrablatt von ca. 4 Seiten erweitert. Die veröffentlichten Artikel waren selten namentlich gekennzeichnet, nur gelegentlich wurde die Autorenschaft durch Kürzel bzw. Namensnennung verdeutlicht. Zu den nachgewiesenen Autoren gehören u. a. Karl August Varnhagen von Ense, Johann Georg Kerner, Ferdinand Beneke und Johann Gotthard Reinhold. Die Nordischen Miszellen waren wirtschaftlich erfolgreich und verschafften Bran publizistische Beachtung in der Hansestadt.

Die Zeitschrift deckte insbesondere die Themenfelder Politik, Geschichte, Wirtschaft, Literatur, Theater und Mode ab. Häufig berichteten die Nordischen Miszellen über die aktuellen Ereignisse in Westeuropa und Nordamerika sowie die Aktivitäten der europäischen Großmächte. Dabei standen das napoleonische Frankreich und die französische Außenpolitik häufig im Mittelpunkt der Berichterstattung. Regelmäßig wurde die Leserschaft der Nordischen Miszellen über die Hamburger Theaterlandschaft informiert, wobei die Aufführungen im Hamburger Stadttheater[1] stets größte Beachtung fanden. Außerdem wurden die Zeitschrift als Plattform genutzt, um Auszüge aus literarischen Werken, Gedichte oder Berichte in Briefform zu veröffentlichen. 1810 wurde die Hymne Wandrers Sturmlied von Johann Wolfgang von Goethe in den Nordischen Miszellen abgedruckt – allerdings ohne dessen Kenntnis.

Im November 1808 wurde Hamburg von französischen Truppen besetzt. Die Presse- und Meinungsfreiheit wurde in der Franzosenzeit stark eingeschränkt. Nachdem Bran gegen ein Publikationsverbot der französischen Behörden verstoßen hatte, musste er 1811 aus Hamburg fliehen.[2] Für die Nordischen Miszellen bedeutete dies, dass die Zeitschrift im März 1811 letztmalig erscheinen konnte.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christina Apfel: Friedrich Alexander Bran. Sein Leben als Publizist, Buchdrucker, Herausgeber – und die Geschichte seiner Familie. Lebensskizzen. Schriftenreihe zu Gräbern bekannter Jenaer Persönlichkeiten auf dem Johannisfriedhof, Heft 33, Jena 2022.
  • Heinrich Luden: Dr. Friedrich Alexander Bran. o. J. und o. O. (Jena 1831); separater Druck aus: Minerva. Ein Journal historischen und politischen Inhalts, Band 160, Jena 1831.
  • Nordische Miszellen. Verlag A. Bran, Hamburg 1804–1811; die Jahrgänge 1804 bis 1808 können auf den Seiten des MDZ eingesehen werden.[4]

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bernhard Jahn, Claudia Maurer Zenck (Hrsg.): Bühne und Bürgertum. Das Hamburger Stadttheater (1770–1850). Hamburg 2016.
  2. Christina Apfel: Friedrich Alexander Bran - Lebensskizzen. S. 3.
  3. Heinrich Luden: Dr. Friedrich Alexander Bran. S. 11 f.
  4. Münchener DigitalisierungsZentrum (MDZ) - Startseite. Abgerufen am 15. Dezember 2023.