Nurmachan Tinälijew

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Nurmachan Anarbekuly Tinälijew (kasachisch Нұрмахан Анарбекұлы Тінәлиев, russisch Нурмахан Анарбекович Тыналиев Nurmachan Anarbekowitsch Tynalijew; * 10. Januar 1988) ist ein kasachischer Ringer. Er gewann bei den Weltmeisterschaften 2010, 2011 und 2013 jeweils eine Bronzemedaille im griechisch-römischen Stil im Schwergewicht.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nurmachan Tinälijew begann als Jugendlicher im Jahre 2000 mit dem Ringen. Er ist Angehöriger des Sportclubs Däulet Almaty und konzentriert sich auf den griechisch-römischen Stil. Trainiert wird er von Marartbek Kasimchanow. Bei einer Größe von 1,90 Metern ringt er im Schwergewicht, der Gewichtsklasse bis 120 kg Körpergewicht.

Er war als Junior schon sehr erfolgreich und gewann bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2006 in Guatemala-Stadt bzw. in Peking jeweils eine Bronzemedaille im Halbschwergewicht. Bei den Senioren brauchte er zwei Jahre, bis er die internationale Spitzenklasse erreicht hatte. Bei der Weltmeisterschaft 2009 in Herning/Dänemark, bei der im Schwergewicht startete, war er noch nicht ganz so weit, denn er verlor dort seinen ersten Kampf gegen Nico Schmidt aus Deutschland, schied damit aus und kam nur auf den 19. Platz.

Bei der Weltmeisterschaft 2010 in Moskau gewann er dann seine erste Medaille bei den Senioren. Er besiegte dort im Schwergewicht Rocco Daniele Ficara aus Italien, Wladimir Guralski aus Israel und sensationellerweise auch den ehemaligen Weltmeister Chassan Barojew aus Russland, der sich 2008 mittels Doping eine 2016 aberkannte Silbermedaille verschafft hatte.[1] Dann verlor Tinälijew gegen Mijaín López aus Kuba und gewann die Bronzemedaille mit einem Sieg über Marek Švec aus Tschechien. Danach wurde er 2010 in Guangzhou Sieger bei den Asien-Spielen vor Liu Deli aus China und Muradjan Tuichijew aus Tadschikistan.

Bei der Weltmeisterschaft 2011 in Istanbul wiederholte Nurmachan Tinälijew seinen Medaillengewinn von 2010. Er gewann dort mit Siegen über Dremiel Byers, Vereinigte Staaten, Nico Schmidt und Xenofon Koutsioubas, Griechenland, einer Niederlage gegen Rıza Kayaalp aus der Türkei und einem Sieg über Mihály Deák Bárdos aus Ungarn erneut eine WM-Bronzemedaille. Diese Platzierung bedeutete gleichzeitig die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2012 in London. Bei diesen Spielen blieb er aber erfolglos. Er verlor dort gleich seinen ersten Kampf gegen Johan Eurén, Schweden. Da dieser das Finale nicht erreichte, schied er aus und kam nur auf den 18. Platz.

2013 wurde er in New Delhi Asienmeister im Schwergewicht, wobei er im Finale den Chinesen Nie Xiaoming besiegte. Bei der gut besetzten Universiade im Juli 2013 in Kasan gewann er hinter Rıza Kayaalp, Türkei und Amir Ali-Akbari aus dem Iran eine Bronzemedaille. Auch bei der Weltmeisterschaft 2013 in Budapest war er erfolgreich. Er gewann dort über Muradjan Tuichijew, Tadschikistan und Radhouane Chebbi, Tunesien, verlor dann gegen Heiki Nabi aus Estland und sicherte sich in der Trostrunde mit Siegen über Kamil Blonski, Polen und den erfahrenen Mihaly Deak Bardos aus Ungarn eine Bronzemedaille.

Internationale Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse Ergebnisse
2005 4. Asiatische Junioren-Meisterschaft in Jeju Schwer hinter Mohammad Reza Kaveh Taban, Iran, Yoo Sang-kil, Südkorea und Masanobu Takeuchi, Japan
2006 3. Asiatische Junioren-Meisterschaft (Cadets) in Oarai/Japan bis 100 kg hinter Alireza Akbami, Iran und Musaki Chikada, Japan
2006 3. Asiatische Junioren-Meisterschaft in Abu Dhabi Halbschwer hinter Davoud Gilnayrang, Iran und Asamat Erkinbajew, Kirgisistan
2006 3. Junioren-WM in Guatemala-Stadt Halbschwer nach Sieg über Aleksandrs Maculevics, Lettland, Niederlage gegen Ivan Nemeth, Ungarn und Siegen über Mzethabak Jikia, Georgien und Juri Dabko, Belarus
2007 3. Junioren-WM in Peking Halbschwer nach Siegen über Bektur Karachajew, Kirgisistan, Taisto Lalli, Finnland und Anton Dokl, Tschechien, einer Niederlage gegen Davoud Gilnayrang und einem Sieg über Lie Xiaoming, China
2009 11. Großer Preis von Deutschland in Dortmund Schwer Sieger: Johan Eurén vor Jalma Sjoeberg, beide Schweden
2009 8. Golden-Grand-Prix in Baku Schwer Sieger: Masoud Hashamzadeh, Iran vor Dremiel Byers, USA
2009 19. WM in Herning/Dänemark Schwer nach einer Niederlage gegen Nico Schmidt, Deutschland
2010 3. "Iwan-Poddubny"-Memorial in Tjumen Schwer hinter Alexander Anutschin, Russland und Dremiel Byers
2010 3. WM in Moskau Schwer nach Siegen über Rocco Daniele Ficara, Italien, Wladimir Guralski, Israel und Chassan Barojew, Russland, einer Niederlage gegen Mijaín López, Kuba und einem Sieg über Marek Švec, Tschechien
2010 1. Asien-Spiele in Guangzhou Schwer vor Liu Deli, China, Muradjan Tuichijew, Tadschikistan und Nardhim Soliman, Irak
2011 2. Welt-Cup in Minsk Schwer hinter Rıza Kayaalp, vor Iossif Tschugaschwili, Belarus und Iwan Iwanow, Bulgarien
2011 1. Golden-Grand-Prix in Szombathely Schwer vor Mihály Deák Bárdos, Ungarn, Anton Dok und Atilla Güzel, Türkei
2011 1. Präsidenten-Cup von Kasachstan in Astana Schwer vor Iossif Tschugaschwili, Mihaly Deak Bardos und Dawid Saldadse, Usbekistan
2011 3. WM in Istanbul Schwer nach Siegen über Dremiel Byers, Nico Schmidt und Xenofon Koutsooubas, Griechenland, einer Niederlage gegen Rıza Kayaalp und einem Sieg über Mihaly Deak Bardos
2012 1. Golden-Grand-Prix in Istanbul Schwer vor Alexander Anutschin, Iossif Tschugaschwili und Amir Monjari Ghasemi, Iran
2012 18. OS in London Schwer nach einer Niederlage gegen Johan Eurén, Schweden
2013 2. "Dave-Schultz"-Memorial in Colorado Springs Schwer hinter Johan Eurén, vor Mindaugas Mizgaitis, Litauen und Robert Smith, USA
2013 2. Welt-Cup in Teheran Schwer hinter Emin Öztürk, Türkei, vor Bashir Asgari Babajanzadeh, Iran und Alichan Ayubow, Russland
2013 1. Asienmeisterschaft in New Delhi Schwer nach Siegen über Murat Ramonow, Kirgisistan, Shori Maekawa, Japan, Muradjan Tuichijew, Tadschikistan und Nie Xiaoming, China
2013 3. Universiade in Kasan Schwer hinter Rıza Kayaalp, Türkei und Amir Ali-Akbari, Iran, gemeinsam mit Bálint Lám, Ungarn
2013 3. WM in Budapest Schwer nach Siegen über Muradjan Tuichijew, Tadschikistan und Radhouane Chebbi, Tunesien, einer Niederlage gegen Heiki Nabi, Estland und Siegen über Kamil Blonski, Polen und Mihaly Deak Bardos, Ungarn
2013 1. Präsidenten-Cup in Astana Schwer vor Schamil Dibirow, Ukraine und Gennadi Ljaschenko, Kasachstan
2014 1. Großer Preis von Deutschland in Dortmund bis 130 kg vor Kiril Chrischchanka, Belarus, Christian John, Deutschland und Alexander Tschernezki, Ukraine
Erläuterungen
  • OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft
  • alle Wettbewerbe im griechisch-römischen Stil
  • Halbschwergewicht, bis 96 kg, Schwergewicht, bis 120 kg Körpergewicht (bis 31. Dezember 2013); seit 1. Januar 2014 gilt eine neue Gewichtsklasseneinteilung durch den Ringer-Weltverband FILA

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fachzeitschrift Der Ringer

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Doping: Positive Nachtests bei zehn Medaillengewinnern von Peking. IOC disqualifiziert Medaillengewinner. www.sport1.de vom 17. November 2016; abgerufen am 26. November 2016.