Obergericht Nienburg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Das Obergericht Nienburg war ein großes (ab 1859 ein kleines[1]) Obergericht im Königreich Hannover. Es hatte seinen Sitz in Nienburg in Niedersachsen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Revolution von 1848 wurde im Königreich Hannover die Rechtsprechung von der Verwaltung getrennt und die Patrimonialgerichtsbarkeit abgeschafft.[2]

Zum 1. Oktober 1852 wurden 12 Große und 4 Kleine Obergerichte als Gerichte zweiter Instanz (vergleichbar mit heutigen Landgerichten), darunter das Obergericht Nienburg eingerichtet.[3]

Dem Obergericht Nienburg waren folgende Amtsgerichte nachgeordnet:

1859 wurde die Zahl der Amtsgerichte verringert. Es verblieben:

  • Amtsgericht Bruchhausen (aus dem Amtsgericht Bruchhausen sowie Teilen des Amtsgerichtes Schwarme und Amtsgerichtes Hoya)
  • Amtsgericht Freudenberg (aus dem Amtsgericht Harpstedt sowie Teilen des Amtsgerichtes Freudenberg und Amtsgerichtes Ehrenburg)
  • Amtsgericht Hoya (das bisherige Amtsgericht Hoya außer dem Kirchspiel Wartfeld)
  • Amtsgericht Nienburg (das bisherige Amtsgericht Nienburg und das Amtsgericht Wölpe ohne das Kirchspiel Hagen und der Gemeinde Estorf des Amtsgerichtes Stolzenau)
  • Amtsgericht Stolzenau (das bisherige Amtsgericht ohne die Gemeinde Estorf und das Amtsgericht Rehburg)
  • Amtsgericht Sulingen (das bisherige Amtsgericht Sulingen und Teile des Amtsgerichtes Ehrenburg und des Amtsgerichtes Freudenberg)
  • Amtsgericht Syke
  • Amtsgericht Uchte[5]

Mit der Annexion Hannovers durch Preußen 1866 wurde es zunächst zu einem preußischen Obergericht. 1879 wurde es aufgelöst. Der Gerichtsbezirk wurde dem Landgericht Verden zugeschlagen.

Richter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Obergerichtsdirektoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Obergerichtsräte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Joh. Carl. Ludewig Nöldeke
  • Friedrich Gustav Frank
  • Friedrich Wilhelm Otto Niemeyer
  • Ernst Joh. Friedrich von Gruben[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Verordnung vom 31. März 1869, abgedruckt in: Gesetze, Verordnungen und Ausschreiben für das Königreich Hannover: aus dem Zeitraume von 1813 bis 1839. Vierte Folge. 1856 - 1862 : Abtheilung I. Rechts-Sachen, Band 12, 1863, S. 297, online
  2. Gesetz über die Gerichtsverfassung vom 8. November 1850 (Gesetz-Sammlung für das Königreich Hannover, S. 207http://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10510358~SZ%3D239~doppelseitig%3D~LT%3DGesetz-Sammlung%20f%C3%BCr%20das%20K%C3%B6nigreich%20Hannover%2C%20S.%20207~PUR%3D)
  3. Verzeichnis der Obergerichte, Anlage zur Verordnung zur Ausführung der §§ 14,15 und 35 des Gesetzes über die Gerichtsverfassung vom 8. November 1850 vom 7. August 1852, abgedruckt in: Gerhard Adolf Wilhelm Leonhardt: Die Justizgesetzgebung des Königreichs Hannover: unter besonderer Berücksichtigung der Regierungs- und ständischen Motive zum practischen Gebrauche, Band 3, 1852, S. 135 online
  4. Hannoversche Gesetzgebung über Staats- und Gemeinde-Verwaltung, 1852, S. 32 ff. online
  5. Verordnung vom 31. März 1859 zur Bildung der Gerichte; abgedruckt in: Christian Hermann Ebhardt: Gesetze, Verordnungen und Ausschreiben für das Königreich Hannover: aus dem Zeitraume von 1813 bis 1839. Vierte Folge. 1856 - 1862 : Abtheilung I. Rechts-Sachen, Band 12, 1863, S. 300–301, online
  6. Hof- und Staatshandbuch für das Königreich Hannover, 1859, S. 239, online