Oberroßbach (Haiger)

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Oberroßbach
Stadt Haiger
Koordinaten: 50° 48′ N, 8° 15′ OKoordinaten: 50° 47′ 38″ N, 8° 14′ 31″ O
Höhe: 331 (327–567) m
Fläche: 9,39 km²[1]
Einwohner: 557 (31. Dez. 2017)[2]
Bevölkerungsdichte: 59 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Oktober 1971
Eingemeindet nach: Roßbachtal
Postleitzahl: 35708
Vorwahl: 02773

Oberroßbach ist ein Stadtteil von Haiger im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oberroßbach liegt acht Kilometer nordöstlich von Haiger am Zusammenfluss von Roßbach und Rombach. Durch den Ort verläuft die Landesstraße 3044.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Oberroßbach erfolgte im Jahr 1355.[3] 1594 wurde die erste Schule erbaut, im Jahr 1768 kam die heutige Kirche dazu.
Roßbach stammt möglicherweise aus keltischer Zeit. In älteren Urkunden wird der Ort auch als Raspe oder Rospe bezeichnet und wird im heimischen Dialekt immer noch so genannt.

Ehemalige Bergwerke

Vom 16. bis zum 19. Jahrhundert wurden in der Grube Isabelle östlich des Ortes Blei, Kupfer und Silber gefördert. Diese Erze, sowie Kobalt, förderte die Grube Goldbach westlich des Ortes gegen Ende des 18. Jahrhunderts.

Siehe Liste von Bergwerken in Haiger

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten die bis dahin selbständige Gemeinden Niederroßbach und Oberroßbach zum 1. Oktober 1971 freiwillig zur neuen Gemeinde Roßbachtal,[4] die am 1. Januar 1977 kraft Landesgesetz in die Stadt Haiger eingegliedert wurde.[5][6] Niederroßbach und Oberroßbach wurden dabei Stadtteile von Haiger. Im selben Jahr ging der Dillkreis, zu dem Oberroßbach seit 1866 gehörte, im neu gebildeten Lahn-Dill-Kreis auf. Ein Ortsbezirk nach der Hessischen Gemeindeordnung wurde für Oberroßbach nicht errichtet.

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt im Überblick die Herrschaftsgebiete und Staaten, in denen Oberroßbach lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[7][8][9]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Oberroßbach 597 Einwohner. Darunter waren 9 (1,5 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 129 Einwohner unter 18 Jahren, 264 zwischen 18 und 49, 105 zwischen 50 und 64 und 102 Einwohner waren älter.[10] Die Einwohner lebten in 234 Haushalten. Davon waren 69 Singlehaushalte, 54 Paare ohne Kinder und 99 Paare mit Kindern, sowie 9 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 51 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 162 Haushaltungen lebten keine Senioren.[10]

Einwohnerentwicklung

Oberroßbach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2017
Jahr  Einwohner
1834
  
369
1840
  
382
1846
  
392
1852
  
383
1858
  
370
1864
  
349
1871
  
282
1875
  
323
1885
  
348
1895
  
359
1905
  
319
1910
  
310
1925
  
366
1939
  
352
1946
  
500
1950
  
504
1956
  
458
1961
  
461
1967
  
506
1970
  
513
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2005
  
608
2011
  
597
2017
  
557
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[7]; nach 1970: Stadt Haiger[11][12]; Zensus 2011[10]

Historische Religionszugehörigkeit

• 1885: 343 evangelische (= 98,56 %), keine katholischen und 5 andere (= 1,44 %) Christen[7]
• 1961: 389 evangelische (= 84,38 %) und 60 katholische (= 13,02 %) Einwohner[7]
• 2005: 414 evangelische (= 68,09 %), 75 katholische (= 9,87 %) und 138 sonstige (= 23,70 %) Einwohner[11]
• 2017: 352 evangelische (= 63,20 %), 51 katholische (= 9,16 %) und 95 sonstige (= 27,65 %) Einwohner[12]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Fußballverein veranstaltet seit 1981 das „Backesfest“, wo dann auch Brot aus dem "Backes" verkauft wird.[13]
  • Der Maimann und die Pfingstbraut gehen an Pfingsten durch das Dorf.
  • In Oberroßbach wird jährlich Hauberg gemacht. Wie auch in den anderen Dörfern des Roßbachtals gibt es eine Haubergsgenossenschaft. In Oberroßbach befindet sich ein Gartenmöbelhersteller, der das Holz des Haubergs verarbeitet.

Kulturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe Liste der Kulturdenkmäler in Haiger-Oberroßbach

Naturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe Liste der Naturdenkmäler in Haiger-Oberroßbach

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen Nieder- und Oberroßbach befindet sich die "Grundschule Roßbachtal". Kinder aus Ober- und Niederroßbach, aus Rodenbach und Weidelbach gehen hier zur Schule. Die Schule ist zweizügig.

Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen

  1. Das Herzogtum Nassau war von 1815 bis 1866 Mitglied des Deutschen Bundes. Ein Staatenbund ehemaliger Territorien des Heiligen Römischen Reichs. Er gilt als Vorläufer des Deutschen Reichs.
  2. Abtrennung der Justiz (Justizamt Dillenburg) bis 1854.
  3. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs.
  4. Endgültige Trennung zwischen Justiz (Amtsgericht Dillenburg) und Verwaltung.
  5. Am 1. Oktober 1971 Zusammenschluss von Nieder- und Oberroßbach zur Gemeinde Roßbachtal.
  6. Am 1. Januar 1977 wurde Niederroßbach als Stadtteil in die Stadt Haiger eingegliedert.

Einzelnachweise

  1. Fläche nach Stadtteilen. In: Webauftritt. Stadt Haiger, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. April 2016; abgerufen im März 2018.
  2. Einwohnerstatistik. (PDF) In: Webauftritt. Stadt Haiger, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. März 2018; abgerufen im März 2018.
  3. Stadtteil Oberroßbach. In: Webauftritt. Stadt Haiger, abgerufen im Januar 2021.
  4. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 17. September 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 39, S. 1603, Punkt 1320; Abs. 12. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 9,2 MB]).
  5. Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen (GVBl. II 330–28) vom 13. Mai 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 17, S. 237 ff., § 25 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  6. Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel: Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977, OCLC 180532844, S. 295.
  7. a b c d Oberroßbach, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  8. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  9. HHStAW Bestand 360/187: Zugehörigkeit von Haiger In: Archivinformationssystem Hessen (Arcinsys Hessen).
  10. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 14 und 54, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  11. a b Einwohnerzahlen 2005. In: Webauftritt. Stadt Haiger, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im Februar 2019.
  12. a b Einwohnerstatistik. (PDF) In: Webauftritt. Stadt Haiger, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. März 2018; abgerufen im Januar 2021.
  13. Haiger@1@2Vorlage:Toter Link/www.haiger.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven), abgerufen am 10. Juni 2011.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]