Amtsgericht Dillenburg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Amtsgericht Dillenburg
Türschild des Amtsgerichts

Das Amtsgericht Dillenburg (AG Dillenburg) ist ein Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit in Dillenburg im Lahn-Dill-Kreis.

Gerichtssitz und -bezirk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sitz des Gerichtes ist in Dillenburg in der Wilhelmstraße 7. In Herborn existiert eine Zweigstelle. Der Gerichtsbezirk des Amtsgerichts Dillenburg umfasst die Städte und Gemeinden Breitscheid, Dietzhölztal, Dillenburg, Driedorf, Eschenburg, Greifenstein, Haiger, Herborn, Mittenaar, Siegbach und Sinn (jeweils inklusive aller Stadt- und Ortsteile).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der nach der preußischen Annexion 1866 erfolgten Trennung von Verwaltung und Justiz in den ehemals Herzoglich Nassauischen Ämtern verfügte der preußische Justizminister mit Wirkung zum 1. September 1867 die Gründung eines Amtsgerichts zu Dillenburg.[1] Dessen Sprengel war deckungsgleich mit dem gleichzeitig aufgehobenen Amt Dillenburg und bestand demnach aus den beiden Städten Dillenburg und Haiger sowie den Dörfern Allendorf, Bergebersbach, Dillbrecht, Donsbach, Eibach, Eibelshausen, Eiershausen, Fellerdilln, Flammersbach, Frohnhausen, Haigerseelbach, Hirzenhain, Langenaubach, Mandeln, Manderbach, Nanzenbach, Niederroßbach, Niederscheld, Oberroßbach, Oberscheld, Offdilln, Rittershausen, Rodenbach, Sechshelden, Steinbach, Steinbrücken, Straßebersbach mit Neuhütte, Weidelbach und Wissenbach.[2] Gehörte dieses Gericht zunächst noch zum Bezirk des Kreisgerichts Dillenburg, wurde es zum 1. Oktober 1869 dem Kreisgericht Marburg zugeordnet.

Aufgrund des Gerichtsverfassungsgesetzes kam es mit Wirkung zum 1. Oktober 1879 dem Bezirk des neu errichteten Landgerichts Limburg zugeteilt[3], der Amtsgerichtsbezirk selbst blieb dagegen unverändert[4].

Vom 1. Oktober 1933 bis 1. Oktober 1944[5] gehörte das Amtsgericht Dillenburg zum Landgerichtsbezirk Siegen. Am 1. Juni 1976 konnten noch die Eschenburger Ortsteile Roth und Simmersbach vom Amtsgericht Biedenkopf zugelegt werden.[6]

Zuletzt vergrößerte sich der Dillenburger Gerichtsbezirk mittels Zulegung der Gemeinden Breitscheid, Driedorf, Greifenstein, Herborn, Mittenaar, Siegbach und Sinn am 1. Januar 2005, als das Amtsgericht Herborn zur Zweigstelle[7] des AG Dillenburg heruntergestuft wurde.[8]

Übergeordnete Gerichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage des Amtsgerichtsbezirks Dillenburg in Hessen
Lage des Amtsgerichtsbezirks Dillenburg in Hessen

Dem AG Dillenburg übergeordnet ist das Landgericht Limburg. Im weiteren Instanzenzug ist das Oberlandesgericht Frankfurt am Main sowie der Bundesgerichtshof übergeordnet.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Verfügung vom 7. August 1867, betreffend die Einrichtung der nach der Allerhöchsten Verordnung vom 26. Juni d. J. in dem vormaligen Herzogthum Nassau und den vormals Großherzoglich Hessischen Gebietstheilen, mit Ausschluß des Oberamtsbezirks Meisenheim, zu bildenden neuen Gerichte (Pr. JMBl. S. 218–220http://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10509837~SZ%3D234~doppelseitig%3D~LT%3DPr.%20JMBl.%20S.%20218%E2%80%93220~PUR%3D)
  2. 3. Amt Dillenburg.http://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10021632~SZ%3D112~doppelseitig%3D~LT%3D%27%273.%20Amt%20Dillenburg.%27%27~PUR%3D In: Staats- und Adreß-Handbuch des Herzogthums Nassau für das Jahr 1866. Stein, Wiesbaden, S. 96–99.
  3. Verordnung, betreffend die Errichtung der Amtsgerichte vom 26. Juli 1878 (PrGS 1878, S. 275–283)
  4. Verordnung, betreffend die Bildung der Amtsgerichtsbezirke vom 5. Juli 1879 (PrGS 1879, S. 548)
  5. Erlaß zur Änderung von Oberlandesgerichtsbezirken vom 20. Juli 1944 (RGBl. I S. 163)
  6. Siebentes Gesetz zur Änderung des Gerichtsorganisationsgesetzes (Ändert GVBl. II 210-16 und 212-05) vom 26. März 1976. In: Der Hessische Minister der Justiz (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1976 Nr. 8, S. 212–214, Artikel 1, Abs. 8 und 9 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 935 kB]).
  7. Änderung des Gerichtsorganisationsgesetzes (GVBl. I S. 507–508) vom 20. Dezember 2004. In: Der Hessische Minister der Justiz (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 2004 Nr. 24, S. 507–508 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,4 MB]).
  8. Vierte Verordnung zur Anpassung gerichtsorganisatorischer Regelungen. Art. 1 §4 Abs. 3 (GVBl. I S. 552) vom 29. Dezember 2004. In: Der Hessische Minister der Justiz (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 2004 Nr. 25, S. 552 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Koordinaten: 50° 44′ 9,3″ N, 8° 17′ 20″ O