Ochsenkopf bei Niedersaida

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Ochsenkopf bei Niedersaida

Der Dörnthaler Kunstgraben mit dem Ochsenkopf im Hintergrund

Höhe 592 m ü. NHN [1]
Lage Landkreis Mittelsachsen und Erzgebirgskreis, Sachsen, Deutschland
Gebirge Erzgebirge
Koordinaten 50° 44′ 51″ N, 13° 18′ 40″ OKoordinaten: 50° 44′ 51″ N, 13° 18′ 40″ O
Ochsenkopf bei Niedersaida (Sachsen)
Ochsenkopf bei Niedersaida (Sachsen)
Gestein granitischer bis streifiger Muskovitgneis, Granatglimmerfels, Eklogit.[2]
Verlauf des Kunstgrabens am Ochsenkopf vor dem Bau der Haselbacher Rösche (Meilenblatt Nr. 276 (Haselbach), Berliner Exemplar, 1787)

Der Ochsenkopf zwischen Niedersaida und Dörnthal ist ein 592 m ü. NHN hoher Berg im Landkreis Mittelsachsen. Er liegt größtenteils in Großhartmannsdorf und zu einem geringeren Flächenanteil auf dem Gemeindegebiet von Olbernhau im Erzgebirgskreis.

Geographie und Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name des Berges ist zugleich die Bezeichnung des Forstortes. Das Gebiet des Ochsenkopfes ist überwiegend bewaldet. An den nördlichen und südlichen Flanken erstrecken sich landwirtschaftlich genutzte Areale. Die südlichen und südwestlichen Flanken des Berges liegen im Landschaftsschutzgebiet Saidenbachtalsperre, wo der Buschhausweg die Grenze bildet.[3]

Die Erhebung des Ochsenkopfes wird im Wesentlichen von roten Hochdruckgneisen (HP-HT, Orthogneise) deren Protolithe nach dem Zirkonalter ordovizischen Rhyolithen zugeordnet werden, gebildet. Ferner gibt es graue Granatglimmerfelse und sekundär treten Eklogite auf.[4]

Am Ochsenkopf verläuft der zwischen 1607 und 1790 errichtete Dörnthaler Kunstgraben, ein Abschnitt der historischen Revierwasserlaufanstalt Freiberg. Ursprünglich umfasste er in einem ausholenden Bogen den Berg entlang der Westflanken. Dieser Verlauf ist noch auf dem Blatt Nr. 276 der Sächsischen Meilenblätter nachvollziehbar. Mit dem Bau der Haselbacher Rösche (vorgetrieben 1857 bis 1862) verkürzte sich dessen Verlauf und ein Teilstück des Kunstgrabens wurde aufgegeben.[5] Unter der Ostflanke des Ochsenkopfs verläuft diese Rösche. Am oberen Mundloch (bei etwa 548 m ü. NHN) bildet eine flache Einsenkung den Verlauf des Scheidebachs, der in der Ostflanke des Forstgebietes sein Tal eingegraben hat und nach Süden in den Haselbach entwässert. Westlich des oberen Röschenmundlochs liegt im Wald ein anmooriges Areal, wo zeitweise Torf gewonnen wurde und ein Quellort liegt.[2]

Das untere Mundloch (bei etwa 544 m ü. NHN) der Rösche liegt in einem von Wiesen und niedrigem Waldbestand gekennzeichneten Taleinschnitt, von wo sich der Kunstgraben nach Norden mit dem Ziel Obersaida zum Obersaidaer Kunstgraben fortsetzt. Das Mundloch befindet sich in einer Senke des Biehlabaches, ein Nebengewässer des Saidenbaches, ohne dabei das Wasser in den Kunstgraben aufzunehmen.[2]

Die Verwitterungszone des Gneises im Untergrund besteht aus einem sandigen bis vergrusten Lehmboden. In den Bodenzonen befinden sich Gesteinsbruchstücke.[6]

Eine Forststraße, der Buschhausweg, verläuft von der Landstraße S 207 im Osten nach Nordwesten durch das Waldgebiet am Ochsenkopf und endet an der Bundesstraße 101 bei Mittelsaida.[1] Vom Dorf Haselbach führt in nordnordwestliche Richtung der Leichenweg nach Mittelsaida.

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ochsenkopf bei Niedersaida – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Sachsenatlas des Freistaates Sachsen (Hinweise)
  2. a b c Reinhold Reinisch: Geologische Karte von Sachsen, Nr. 116. Blatt Lengefeld. 2. Auflage, Geologisches Landesamt, Leipzig 1931, Signaturen e, mgn, mGn Digitalisat.
  3. Topografische Karte, Ausgabe mit Wander- und Reitwegen 1:25.000 Flöhatal / Pockau-Lengefeld. (= Wanderkarte Blatt 26) Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung, Dresden 2015. ISBN 978-3-86170-315-0
  4. Ulrich Sebastian: Die Geologie des Erzgebirges. Springer Spektrum, Berlin / Heidelberg 2013, S. 12, 28, 68.
  5. Otfried Wagenbreth, Eberhard Wächtler (Hrsg.), A. Becke et al.: Der Freiberger Bergbau. Technische Denkmale und Geschichte. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1986, S. 248–249.
  6. Reinhold Reinisch et al.: Erläuterungen zur Geologischen Karte von Sachsen im Maßstab 1:25 000, Nr. 116 Blatt Lengefeld. 2. Auflage, Leipzig 1931, S. 35, 52.