Odderbanen

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Odder–Hov
Triebwagen bei Gunnestrup
Triebwagen bei Gunnestrup
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Höchstgeschwindigkeit:75 km/h
Grenåbanen von Grenå
0,0 Aarhus H
Ringgade Broen
nach Aalborg
3,0 Kongsvang
4,6 Viby J
nach Skanderborg
5,7 Rosenhøj (seit 1972)
6,6 Øllegårdsvej (seit 1972)
7,2 Gunnar Clausensvej (seit 1975)
9,1 Tranbjerg
Havebyen (1971–2008)
10,2 Nørrevænget (seit 2008)
10,5 Gunnestrup (1984–2008)
12,5 Mølleparken (seit 1973)
13,2 Mårslet
14,2 Vilhemsborg
15,8 Beder
Egelund
18,1 Malling
Banevolden (1966–2006)
22,2 Assedrup
25,2 Rude Havvej (seit 1982)
Parkvej
Parkvej (seit 1982)
26,5 Odder
nach Horsens (stillgel. 1967, abgebaut)
seit 1977 stillgelegt, abgebaut
29,5 Neder Randlev
30,8 Eriksminde (1956–1977)
32,1 Boulstrup (bis 1977)
33,6 Halling (bis 1977)
35,3 Holsatia (1949–1977)
36,2 Hov
Hov havnemole

Odderbanen war eine normalspurige Privatbahn in Jütland, Dänemark; sie verband anfangs Aarhus, Odder und Hov. Die etwa 37 km lange Strecke wurde am 19. Juni 1884 von der Hads–Ning Herreders Jernbane (HHJ) eröffnet. Am 22. Mai 1977 wurde der Streckenabschnitt von Odder nach Hov stillgelegt. Am 9. Dezember 2012 wurde Odderbanen mit Grenaabanen zur Aarhus Nærbane vereinigt, der Personenverkehr wurde seitdem von den Dänischen Staatsbahnen DSB betrieben. Seit 2018 ist der Streckenabschnitt Aarhus–Odder Bestandteil der Aarhus Letbane.

Strecke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Strecke ist eingleisig mit Kreuzungsbahnhöfen und war ursprünglich nicht elektrifiziert. Die Strecke ist nach dem Abbau des 10,4 km langen Abschnitts von Odder nach Hov heute 26,5 km lang. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf der Strecke beträgt 75 km/h, kann aber wegen dicht beieinander liegenden Haltestellen und Kurven nur an wenigen Stellen gefahren werden.

In den 1970er-Jahren entstanden einige zusätzliche Haltestellen, die inzwischen z. T. wieder aufgegeben wurden.

In der Zeit von Juli bis Oktober 2008 wurde die Strecke grundlegend saniert. Dabei wurden zwischen Odder und Tranbjerg neue Gleise mit Betonschwellen verlegt, die Signalkabel erneuert und der neue Haltepunkt Nørrevænget gebaut. Im Rahmen der Einbindung in das Stadtbahnnetz von Aarhus wurde die Strecke elektrifiziert, dazu fanden umfangreiche Umbauarbeiten statt. Am 25. August 2018 wurde der Stadtbahnbetrieb auf der Strecke eröffnet.[1]

Mit Ausnahme des Bahnhofs in Odder sind alle Bahnhöfe entlang der Strecke verkauft. Sie werden seitdem gewerblich von Handwerkern oder Künstlern oder als Wohnhäuser genutzt.

Die Odderbanen beginnt im Hauptbahnhof von Århus und führt durch städtische Bebauung auf eigener Trasse parallel zur DSB-Strecke nach Skanderborg bis zum Bahnhof Viby. Nach Viby folgt ein kurvenreicher Abschnitt durch ländlich geprägtes Gebiet an Tranbjerg, Mørslet und Beder vorbei bis Assedrup. Der restliche Abschnitt nach Odder weist nur noch wenige Kurven auf. Die Bahn führt durch die Stadt zum Bahnhof am südlichen Ortsende, dem heutigen Streckenende. Die Strecke führte in einer Linkskurve zum Houvej, der abschnittweise auf der ehemaligen Bahntrasse verläuft und auf direktem Weg zum Hafenort Hov.

Güterverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

HHJ DL11 mit Güterzug in Tranbjerg

Allgemeiner Güterverkehr findet schon lange nicht mehr statt, lediglich Dienstgut wie Schotter, Schwellen, sperrige Ersatzteile usw. wird gelegentlich noch auf der Schiene nach Odder befördert.

Bahnhof Odder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bahnhof in Odder war bei der Eröffnung der Strecke ein wichtiger Unterwegsbahnhof. Am 14. Mai 1904 eröffnete die Horsens–Odder Jernbane (HOJ) die Strecke von Odder nach Horsens. Mit der Stilllegung dieser Strecke am 31. März 1967 wurde Odder wieder zum Durchgangsbahnhof und mit Stilllegung des Streckenabschnittes nach Hov zum Endpunkt der Odderbane.

Fahrzeuge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 1968 und 1984 wurden von DUEWAG insgesamt sieben zweiteilige Lynette-Triebwagengarnituren (Motorwagen Ym 31 – 36, Steuerwagen Ys 41 – 47) geliefert, die bis 2012 eingesetzt wurden. Die einheimische Bevölkerung bezeichnete diese Fahrzeuge gelegentlich als "Odder-grisen" (Odderschwein), weil die Front des Triebwagens angeblich leicht an eine Schweineschnauze erinnern soll.

Die Nachfolge traten Desiro-Triebzüge der DSB, Baureihe MQ an, die mit klimatisierten Abteilen, barrierefreien Einstiegen und Fahrradabteilen einen zeitgemäßen Fahrgastkomfort boten.

Seit 2018 wird die Strecke von Straßenbahnfahrzeugen des Typs Variobahn von Stadler befahren.[2]

Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahnhof Odder

2008 fusionierte Odderbanen mit Lemvigbanen zu einer neuen Aktiengesellschaft namens Midtjyske Jernbaner A/S.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. https://www.letbanen.dk/nyheder/nyheder/2018/aabning-odderbanen-og-lisbjerg/
  2. https://www.letbanen.dk/om-letbanen/letbanetog/

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Aarhus Letbane Offizielle Webseite der Stadtbahn von Aarhus
  • Midtjyske Jernbaner - Odderbanen Offizielle Webseite des vorherigen Betreibers der Strecke (dänisch)
  • Zur Geschichte der Odderbahn (deutsch)
  • Hads-Ning Herreders Jernbane (Odder–Hov). In: toptop.dk. Archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 17. September 2017 (dänisch).
  • Erik V. Pedersen: HHJ – Stationer. Abgerufen am 26. April 2020 (dänisch).