Olaf Dössel

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Olaf Dössel (* 17. August 1954 in Lübeck) ist ein deutscher Professor für Biomedizinische Technik. Er war bis zu seinem Ruhestand 2022 Leiter des Instituts für Biomedizinische Technik am Karlsruher Institut für Technologie.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Studium der Physik und anschließender Promotion begann Olaf Dössel seine berufliche Karriere bei Philips in Hamburg im Jahr 1982. 1985 wurde er Leiter Forschungsgruppe Messtechnik am dortigen Philips Forschungslaboratorium. Unter seiner Leitung wurde dort ein neues Forschungsgebiet aufgebaut: Abbildung bioelektrischer Ströme mit SQUID-Vielkanal-Magnetometern. 1996 erhielt er den Ruf an die Universität Karlsruhe und war bis zu seinem Ruhestand 2022 Leiter des Instituts für Biomedizinische Technik.

Forschung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olaf Dössel ist Experte der elektrophysiologischen Herzmodellierung und der Erstellung von Computermodellen des Herzens. Weiter forscht er auf dem Gebiet der EKG-Biosignalverarbeitung und der Analyse von Elektrogrammen (intrakardiales EKG). Dabei werden auch Methoden des maschinellen Lernens eingesetzt. Er gilt als international anerkannter Experte auf dem Gebiet des Vorhofflatterns und Vorhofflimmerns. Schließlich untersucht er, wie aus Vielkanal-EKG Messungen die elektrophysiologischen Quellen auf dem Herzen rekonstruiert werden können (inverses Problem der Elektrokardiographie).

Lehre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dössel hat am KIT die Vorlesungen „Lineare Elektrische Netze“, „Bildgebende Verfahren in der Medizin I und II“ und „Electromagnetics and Numerical Calculation of Fields“ gehalten.[1]

Ehrenämter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olaf Dössel ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste und Mitglied der acatech – Akademie der Technikwissenschaften. Dössel war bis 2022 Mitglied des Kuratoriums der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt. Er ist Fellow der International Union for Physical and Engineering Sciences in Medicine (IUPESM), der International Academy of Medical and Biological Engineering (IAMBE), der European Alliance of Medical and Biological Engineering and Science (EAMBES) und der Deutschen Gesellschaft für Biomedizinische Technik (DGBMT) im VDE. Von 2010 bis 2022 war er Editor-in-Chief der Zeitschrift Biomedizinische Technik / Biomedical Engineering.[2] Zudem hat Dössel maßgeblich an der BMBF-Studie zur Situation der Medizintechnik in Deutschland im internationalen Vergleich mitgewirkt und 2009 zusammen mit Wolfgang Schlegel den World Congress on Medical Physics and Biomedical Engineering in München geleitet. Seit 2015 ist er Mitglied im Board of Directors der Tagung Computing in Cardiology[3]. Dössel ist Mitglied im Scientific Advisory Board des CIBER-bbn (Spanien) und im International Scientific Advisory Committee der Hartstichting (Niederlande).[1]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Biomedizinische Technik – Medizinische Bildgebung, Band 7 (2014, deGruyter, Berlin), ISBN 978-3-11-025214-9
  • Bildgebende Verfahren in der Medizin: Von der Technik zur medizinischen Anwendung (1999, Springer-Verlag, Berlin), ISBN 978-3-540-66014-9
  • Lumineszenz- und transiente Absorptionsspektroskopie an festen Edelgasen (1982, Besteht aus 2 Mikrofiches)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Website von Prof. Dössel am KIT mit den Links zu den Vorlesungen
  2. Biomedical Engineering / Biomedizinische Technik. In: degruyter.com. Archiviert vom Original am 29. Oktober 2022; abgerufen am 12. Januar 2023 (archive.org-Memento vom 29. Oktober 2022, das Dössel noch als Editor-in-Chief führt).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.degruyter.com
  3. Board of Directors and Officers. In: cinc.org. Abgerufen am 12. Januar 2023.