Oleg Borissowitsch Lupanow

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Oleg Borissowitsch Lupanow

Oleg Borissowitsch Lupanow (russisch Олег Борисович Лупанов; * 2. Juni 1932 in Leningrad; † 3. Mai 2006 in Moskau) war ein sowjetisch-russischer Mathematiker, Kybernetiker und Hochschullehrer.[1][2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lupanow studierte an der Lomonossow-Universität Moskau (MGU) in der Mechanisch-Mathematischen Fakultät mit Abschluss 1955 als Mathematiker.[2]

Ab 1955 arbeitete Lupanow im Moskauer Steklow-Institut für Mathematik der Akademie der Wissenschaften der UdSSR (AN-SSSR, seit 1991 Russische Akademie der Wissenschaften (RAN)) in der von Mstislaw Wsewolodowitsch Keldysch geleiteten Abteilung für Angewandte Mathematik (ab 1966 Institut für Angewandte Mathematik (IPM) der AN-SSSR).[2] Nach der Aspirantur bei Alexei Andrejewitsch Ljapunow und Sergei Wsewolodowitsch Jablonski verteidigte Lupanow 1958 mit Erfolg seine Dissertation über die Synthese von Booleschen Schaltkreisen für die Promotion zum Kandidaten der physikalisch-mathematischen Wissenschaften.[3][4][5]

Lupanow entwickelte eine asymptotisch optimierte Methode der Synthese Boolescher Schaltkreise aus funktionalen Elementen, die sogenannte Lupanow-Methode bzw. Lupanov Representation. 1963 verteidigte er mit Erfolg seine Doktor-Dissertation über die asymptotischen Gesetzmäßigkeiten der Synthese Boolescher Schaltkreise aus funktionalen Elementen für die Promotion zum Doktor der physikalisch-mathematischen Wissenschaften.[6][7]

1967 wurde Lupanow zum Professor der MGU ernannt, an der er seit 1959 lehrte.[2]

In einer Arbeit über Schaltkreise mit funktionalen Elementen mit Verzögerung identifizierte Lupanow den Shannon-Effekt bezüglich der Schaltkreis-Komplexität Boolescher Funktionen,[8] wie Ingo Wegener in seinem Buch über die Komplexität Boolescher Funktionen beschrieb.[9]

1972 wurde Lupanow zum Korrespondierenden Mitglied der AN-SSSR gewählt.[2] Ab 1980 war er Dekan der Mechanisch-Mathematischen Fakultät der MGU als Nachfolger Alexei Iwanowitsch Kostrikins (nach Lupanows Tod wurde Wladimir Nikolajewitsch Tschubarikow Dekan). 1981 gründete Lupanow den Lehrstuhl für Diskrete Mathematik, den er bis zu seinem Tode leitete. 1993 wurde er Wissenschaftlicher Hauptmitarbeiter des inzwischen nach Keldysch benannten Instituts für Angewandte Mathematik der RAN. 2003 wurde er zum Vollmitglied der RAN gewählt.[2]

Waleri Borissowitsch Kudrjawzew und Sergei Andrejewitsch Loschkin sind Schüler Lupanows.

Lupanow starb am 3. Mai 2006 in Moskau und wurde auf dem Chowanskoje-Friedhof begraben.[10]

Ehrungen, Preise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Большая российская энциклопедия: ЛУПА́НОВ Олег Борисович (abgerufen am 30. April 2021).
  2. a b c d e f g h i j k RAN: Лупанов Олег Борисович (abgerufen am 30. April 2021).
  3. Лупанов, Олег Борисович: О синтезе контактных схем [Текст] : Автореферат дис. на соискание ученой степени кандидата физико-математических наук. Акад. наук СССР. Отд-ние прикладной математики Матем. Ин-та им. В. А. Стеклова, Moskau 1958.
  4. Лупанов, Олег Борисович: О синтезе контактных схем : диссертация ... кандидата физико-математических наук : 01.00.00. Moskau 1958.
  5. Lupanov O. B.: A method of circuit synthesis. In: Izvesitya VUZ, Radiofizika. Band 1, 1958, S. 120–140.
  6. Лупанов, Олег Борисович: Об асимптотических закономерностях синтеза схем из функциональных элементов : диссертация ... : доктора физико-математических наук : 01.00.00. Moskau 1962.
  7. Лупанов, Олег Борисович: Об асимптотических закономерностях синтеза схем из функциональных элементов [Текст] : Автореферат дис. на соискание ученой степени доктора физико-математических наук. кад. наук СССР. Матем. ин-т им. В. А. Стеклова. Отд-ние, Moskau 1963.
  8. Lupanov O. B.: On circuits of functional elements with delay. In: Problemy Kibernetiki. Band 23, 1970, S. 43–81.
  9. Wegener I.: The Complexity of Boolean Functions. Teubner, Stuttgart 1987, S. 87.
  10. Могила О. Б. Лупанова на Хованском кладбище (abgerufen am 30. April 2021).
  11. Membrii Academiei de Ştiinţe a Moldovei: Dicţionar (1961—2006) / Ch.: Î.E.P. Ştiinţa, 2006.