Olymbos

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Gemeindebezirk Olymbos
Δημοτική Ενότητα Ολύμπου
(Όλυμπος)
Olymbos (Griechenland)
Olymbos (Griechenland)
Basisdaten
Staat: Griechenland Griechenland
Region: Südliche Ägäisf6
Regionalbezirk: Karpathos-Kasos
Gemeinde: Karpathos
Geographische Koordinaten: 35° 44′ N, 27° 10′ OKoordinaten: 35° 44′ N, 27° 10′ O
Höhe ü. d. M.:
Fläche: 103,905 km²
Einwohner: 556 (2011[1])
Bevölkerungsdichte: 5,4 Ew./km²
Code-Nr.: 620102
Gliederung: f12f121 Ortsgemeinschaft
Lage in der Gemeinde Karpathos und im Regionalbezirk Karpathos-Kasos
Image:DE Olymbou.svg
Image:DE Olymbou.svg
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Olymbos (griechisch Όλυμπος (f. sg.)) ist ein Dorf im Norden der griechischen Insel Karpathos. Zusammen mit dem an der Ostküste gelegenen Hafenort Diafani und weiteren Siedlungen und Weilern hat das Dorf den Status einer Ortschaft (Τοπική Κοινότητα Topikí Kinótita) und bildet den gleichnamigen Gemeindebezirk (Δημοτική Ενότητα Ολύμπου Dimotikí Enótita Olýmbou) mit insgesamt 556 Einwohnern. Zur flächengrößten Ortschaft der Gemeinde Karpathos zählen neben Saria weitere unbewohnte Inseln. Olymbos liegt an einem von der Küste aus uneinsehbaren Berghang, umgeben von den beiden Bergkegeln Profitis Ilias und Koryfí. Die vielen kleineren Gebäude, meist in weißer oder gelblicher Farbe gehalten, sind richtiggehend verschachtelt in die Hanglage hineingebaut, nur durch schmale verwinkelte Gässchen verbunden.

Verwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olymbos im Jahr 2012

Das Dorf Olymbos bildete gemeinsam mit Diafani, Tristomo und der Insel Saria von 1948 bis 2010 die gleichnamigen Landgemeinde (Κοινότητα Ολύμπου Kinotita Olymbou) und war deren Verwaltungssitz. Avlona wurde 1951 als Siedlung anerkannt und eingemeindet, die unbewohnten Inselgruppen Astakidonisia, Divounia und Chamili 2001 zunächst Olymbos zugeschlagen und 2013 nach Kasos umgemeindet. Die Verwaltungsreform 2010 führte die ehemaligen Gemeinden der Insel zur neuen Gemeinde Karpathos (Δήμος Καρπάθου Dímos Karpáthou) zusammen. Seitdem bildet die Ortschaft Olymbos (Τοπική Κοινότητα Ολύμπου) gleichzeitig den Gemeindebezirk Olymbos (Δημοτική Ενότητα Ολύμπου).

Einwohnerentwicklung von Olymbos[2]
Name griechisch Code 1947 1951 1961 1971 1981 1991 2001 2011
Olymbos Όλυμπος (m. sg.) 6201020101 1202 1079 0866 0537 0331 0304 0409 0270
Avlona Αυλώνα (f. sg.) 6201020104 - 0048 0020 0046 0024 0016 0007
Diafani Διαφάνι (n. sg.) 6201020105 0196 0246 0313 0254 0198 0247 0312 0228
Tristomo Τρίστομο (n. sg.) 6201020108 0009 - 0010 0007 0002 - 0002 0006
Saria Σαριά (n. sg.) 6201020107 0020 0016 0018 0013 0004 - 0022 0045
Gesamt 62010201 1427 1341 1255 831 581 575 761 556

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olymbos wurde ab dem 7. Jahrhundert erbaut, als Fluchtort der Einwohner der einstigen Siedlungen Vourgounda, Tristomo und der Insel Saria und des antiken Vrykous, die vor den häufigen Überfällen durch Piraten und Sarazenen in die Berge flohen. Dort, von der Außenwelt weitgehend isoliert, hat sich bis heute nicht nur der altertümliche dorisch beeinflusste Dialekt in der Sprache der Olymbites (den Einwohnern des Dorfes) gehalten, sondern auch Kunst, Kultur und Bräuche, die überall im Ort anzutreffen sind.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das markanteste Gebäude im Ort ist die im 15. Jahrhundert erbaute Pfarrkirche Kimisi tis Panagías. Das Relief am Glockenturm mit der Gottesmutter Maria in heimischer Tracht, umgeben von den Erzengeln Michael und Gabriel, wurde jedoch erst im Jahr 2002 angebracht. Im Kircheninneren befindet sich eine wertvolle Ikonostase aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Neben der Hauptkirche stehen in und um Olymbos mehrere kleinere Kapellen.

In einem wie ein Freilichtmuseum anmutenden Dorf präsentieren die Bewohner Olymbos’ altes Handwerk und Trachten und bieten den Besuchern traditionelle Speisen zum Verzehr. Unter anderem ist eine der letzten betriebenen typischen festausgerichteten Windmühlen zu besichtigen. Mit dem Mehl wird in holzbefeuerten Backöfen das traditionelle dunkle Brot gebacken.

Infrastruktur und Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zugang zum elektrischen Stromnetz gibt es erst seit 1980. Seit 2013 ist die Straße vom südlichen Teil der Insel her nach Olymbos durchgehend asphaltiert, nach starken Regenfällen muss mit Steinen auf der Straße gerechnet werden. Seit Anfang der 1990er-Jahre fahren Ausflugsboote regelmäßig ab Karpathos bis zum nordwestlichen Hafenort Diafani. Von dort führt eine neugebaute Asphaltstraße in das Bergdorf. Der Tagestourismus während der Sommersaison ist heute deshalb ein wichtiger Erwerbszweig der Bewohner. Stark an Bedeutung verloren hat über die Jahrzehnte die Landwirtschaft. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts, als die Bewohner sich weitgehend selber mit Lebensmittel versorgen mussten, wurden die Gebiete und dessen Felder weit um Olymbos intensiv bewirtschaftet. So entstanden auch mehrere Außensiedlungen wie Trístomo, Forókli, Péi, Argóni, Asia oder Ahamándia. Mit über 300 Gebäuden, so genannten Stavliá, ist Avlóna die größte Außensiedlung auf Karpathos. Im Gegensatz zu den kaum mehr bewirtschafteten Feldern der anderen Außensiedlungen wird auf der Hochebene um Avlóna weiterhin Weizen und Gerste geerntet.

Fotogalerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ergebnisse der Volkszählung 2011 beim Nationalen Statistischen Dienst Griechenlands (ΕΛ.ΣΤΑΤ) (Excel-Dokument, 2,6 MB)
  2. Einwohnerzahlen von Olymbos 1947–2001, Griechisches Statistisches Amt ELSTAT, Digitale Bibliothek (griechisch)