Otto Haeusler

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Otto Haeusler (* 27. März 1823 in Braunschweig; † 15. Mai 1900 ebenda; vollständiger Name: Otto Carl Friedrich August Haeusler) war ein deutscher Jurist und Politiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Haeusler war der Sohn des Offiziers Friedrich Häusler (1780–1865) und dessen Ehefrau Auguste Häusler geb. von Papet (1789–1862), Tochter des Offiziers Johann Julius Friedrich von Papet (1741–1793). Nach seiner Schulbildung erhielt er ein Stipendium der Stadt Braunschweig und studierte ab 1841 Rechtswissenschaften an der Universität Jena und der Georg-August-Universität Göttingen. Während seiner Studentenzeit entwickelte sich zwischen ihm und seiner Mutter ein reger Briefwechsel, der einerseits das Studentenleben im Vormärz, andererseits das Leben in der Residenzstadt Braunschweig ausführlich beschreibt.

Nach seinem Studium durchlief Haeusler in Braunschweig eine erfolgreiche Juristenlaufbahn als Advokat am Obergericht und Notar, er wurde schließlich zum Geheimen Justizrat ernannt. Er war Vorsitzender der Nationalliberalen Partei im Herzogtum Braunschweig und von 1850 bis 1874 Mitglied des Stadtrats. Er wurde 1863 von den höchstbesteuerten Gewerbetreibenden in der Stadt Braunschweig zum Landtagsabgeordneten gewählt und in der Folge Vizepräsident des braunschweigischen Landtags. Haeusler war außerdem Vorsitzender des Anwaltsvereins, von 1872 bis 1875 Direktor der Braunschweigischen Creditanstalt, eine 1871 gegründete Tochtergesellschaft der Braunschweigischen Bank, und saß in Aufsichtsräten zahlreicher Industrieunternehmen, wie der Nähmaschinenfabrik Grimme, Natalis & Co., die später die Rechenmaschinen Brunsviga herstellte, der Aktiengesellschaft Harzer Werke zu Rübeland und Zorge in Blankenburg am Harz und der Braunschweigischen Actien-Gesellschaft für Jute- und Flachs-Industrie in Braunschweig (die als erste Jutefabrik auf dem europäischen Kontinent galt). 1895 war Haeusler zudem Vorsitzender des ausführenden Ausschusses des Comités zur Gründung einer Jubiläumsstiftung für die Herzogliche Technische Hochschule. Nach dem Braunschweiger Historiker Bernhard Kiekenap zählte Haeusler „zu den einflussreichsten Braunschweigern seiner Zeit“.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Haeusler heiratete am 6. Oktober 1859 in Braunschweig Elisabeth Gutmann[1], eine Tochter von Georg Leonhard Gutmann.[2] aus Weißenburg in Bayern und Adoptivtochter des Arztes Wilhelm Plath[3]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Otto Haeusler, Auguste Häusler geb. von Papet: Briefe. (im Stadtarchiv Braunschweig, Signatur G IX 64 Akz. 2003/063)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Verhandlungen der Landes-Versammlung des Herzogthums Braunschweig auf dem 11. ordentlichen Landtage von 1863/64. Braunschweig 1864, S. 43.
  • Jahrbuch der Berliner Börse. Ein Nachschlagebuch für Bankiers und Kapitalisten. Berlin 1895, S. 315, S. 437.
  • Das 150jährige Jubiläum der Herzoglichen Technischen Hochschule Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig im Juli 1895. Friedrich Vieweg & Sohn, Braunschweig 1896, S. 5.
  • Illustrirte Zeitung, Band 114 (1900), Nr. 2969 vom 24. Mai 1900, S. 751.
  • Braunschweigische Bank und Kreditanstalt (Hrsg.): 75 Jahre Braunschweigische Bank und Kreditanstalt Aktiengesellschaft. Vieweg, Braunschweig 1928.
  • Bernhard Kiekenap: Karl und Wilhelm. Die Söhne des Schwarzen Herzogs. Appelhans, Braunschweig 2004, S. 400 (Leseprobe bei dem Appelhans Verlag).
  • Ditmar Haeusler: Briefwechsel einer Braunschweiger Familie aus den Jahren 1841 bis 1845. In: Quaestiones Bunsvicenses. Berichte aus dem Stadtarchiv. Braunschweig 2004.
  • Michael Schlüter: Rechtsanwalt und Notar Otto Haeusler (1823–1900). In: Edgar Isermann, Michael Schlüter (Hrsg.): Justiz und Anwaltschaft in Braunschweig 1879–2004. 125 Jahre Oberlandesgericht und Rechtsanwaltskammer Braunschweig. Joh. Heinr. Meyer, Braunschweig 2004, ISBN 3-926701-62-5, S. 201–206.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hildegard von Marchtaler: Deutsches Geschlechterbuch, Band 128. C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1962, ISBN 3-7980-0128-6, S. 459–460 (zugl. 10. Hamburgisches Geschlechterbuch).
  2. Er führte den Geburtsnamen seiner Mutter. Vergleiche auch:
  3. Hans Schröder: Plath (Wilhelm). In: Lexikon der hamburgischen Schriftsteller bis zur Gegenwart. Band 6, Nr. 3026. Perthes-Besser & Mauke, Hamburg 1873 (Faksimile auf den Seiten der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg).