Otto Kallenbach

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Otto Kallenbach (* 3. Dezember 1911 in Trippstadt; † 23. März 1992 ebenda) war ein deutscher Bildhauer und Medailleur.

Biographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1918 bis 1925 besuchte Kallenbach die Volksschule in Trippstadt. Am 1. Mai 1925 wurde er in die Steinbildabteilung der Meisterschule für Handwerker in Kaiserslautern aufgenommen. Nach vier Jahren machte er die Gehilfenprüfung und arbeitete in einer Firma in Landau in der Pfalz, bis er genug Geld erarbeitet hatte, um sich an der Kunstgewerbeschule München zu bewerben. 1934 bestand er die Aufnahmeprüfung. Sein wichtigster Lehrer dort war Josef Henselmann. Die Stadt München gab ihm 1939 ein Reisestipendium, das ihm erlaubte, Studienreisen durch Deutschland zu unternehmen.

1940 wurde er zur Wehrmacht eingezogen, wo er mit kurzen Unterbrechungen bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges diente. Danach setzte er sein Studium in München fort. 1950 wurde er Assistent bei Henselmann, danach Studienrat und Oberstudienrat im Hochschuldienst. 1972 wurde er zum Honorarprofessor ernannt. Von 1975 bis zu seinem Lebensende lebte er als freischaffender Bildhauer in Trippstadt.

Otto Kallenbach war mit Renate geb. Kettenring, einer Försterstochter aus Reipoltskirchen, verheiratet. Sie hatten zwei Kinder, Pauline und Luise.

In Argentinien wurde 1980 die Firma Metalúrgica Industrial O.K. gegründet, die mit diesen Initialen auf ihren Schöpfer Otto Kallenbach Bezug nimmt. In seinen Anfängen widmete es sich der Herstellung von Stempeln, Matrizen und Maschinen für die Schmiedekunst im Allgemeinen, wodurch es Erfahrungen sowohl bei der Herstellung als auch bei den Wärmebehandlungen sammeln konnte, die zur Erzielung von Hochleistungs- und Haltbarkeitsteilen erforderlich sind.

Am 18. September 1986 wurde in Villa Ballester, Argentinien, Gustavo Kallenbach als Sohn von Otto Kallenbach und Margarita geboren.

Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1952 1. Preis der Bayrischen Akademie der Schönen Künste für „Medaillenkunst“
  • 1954 Pfalzpreis für Plastik
  • 1956 1. Preis des Nationalen Olympischen Komitees für Sportplastik (Gewichtheber, Melbourne)
  • 1960 1. Preis des Nationalen Olympischen Komitees für Kleinplastik
  • 1960 2. Preis des NOK für Großplastik (Radrenner, Mexiko-Stadt)
  • 1972 1. Preis des NOK für Sportplastik (Ringer, München)

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Skulptur von 1954 auf dem Münchner Fischbrunnen
Hammerwerfer (1972), Sportgelände der JGU

Medaillenkunst (Auswahl)

  • Pallas Athene (1952), Bayrische Akademie der Schönen Künste
  • Franz von Sickingen-Medaille (1963), Kreisverwaltung Kaiserslautern
  • Faschingsmedaille der Münchner Akademie (1965), mit Prof. Henselmann als Faschingsnarr
  • Picasso-Medaille (1971), als Förderpreis der „Vereinigung Pfälzer Kunstfreunde“ verwendet
  • Richard Wagner (1980)
  • Hambach (1981), anlässlich der 150. Wiederkehr des Hambacher Festes von 1832
  • Martha-Saalfeld-Medaille (1987) Preis des Literarischen Vereins der Pfalz

Skulpturen (Auswahl)

  • Erzengel Michael (1949) Mommingen
  • Der Mann mit dem Drachen, (1959), München, Amberger-/Ecke Denninger Straße, Stein und Bronze[1]
  • Relief (1961), Reithalle Ludwigshafen
  • Pferd (1966), München
  • Hammerwerfer (1972), Mainz, Sportgelände der Johannes Gutenberg-Universität
  • Moses vor dem brennenden Dornbusch, (1978), Evang. Kirche in Trippstadt
  • Madonna (1995) Marienheim Speyer

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Otto Kallenbach, Plastiken und Zeichnungen. Pfalzgalerie, Kaiserslautern 1975
  • Die Medaillen des Otto Kallenbach. Verlag Pfälzer Kunst, Landau 1981
  • Hans Kiessling, Begegnung mit Bildhauern. Münchner Kunstszene 1955–1982. EOS Verlag Erzabtei St. Ottilien, 1982
  • Ferdinand Dahl: Otto Kallenbach (Memento vom 5. April 2015 im Internet Archive), in ders.: Katalog zur Ausstellung Kunstmedaillen – Medaillenkunst, Teil 3 (= Der Steckenreiter. Dem Münzvergnügen gewidmete Nebenstunden. Eine Münzpost der Numismatischen Gesellschaft Bonner Münzfreunde e. V., Folge 93). Numismatische Gesellschaft Bonner Münzfreunde, Bonn 2014, S. 7 f. (mit Abbildungen); als PDF-Dokument

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Skulptur „Drachenlenker“. In: NordOstKultur München. Verein für Stadtteilkultur im Münchner Nordosten e.V., abgerufen am 6. September 2013.