Otto Keck (Maler)

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Otto Keck (* 20. März 1873 in Oberstaufen; † 8. April 1948 in Immenstadt im Allgäu) entwickelte sich vom Gastwirt und Metzger zum Maler des Allgäus.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Sohn von Metzgermeister und Gastwirt Peter Paul Keck und seiner Ehefrau Theresia wurde Otto Keck 1873 geboren. Bis 1886 besuchte er die Volksschule in Oberstaufen, nach dem Umzug der Familie nach Blaichach neben der Arbeit im elterlichen Metzgerei- und Gaststättenbetrieb weiterhin die Sonn- und Feiertagsschule am Ort, wo sein zeichnerisches Talent auffiel. Er sollte aber beruflich den väterlichen Weg nehmen. Über Untermaiselstein kam seine Familie nach Weiler im Allgäu.

Während seiner Militärzeit (1895–1897) in München lernte er die großen Gemäldegalerien und Ausstellungen kennen. Danach wurde er Forsteleve beim Grafen Rechberg, wo er einen Briefwechsel mit Franz von Defregger führte. 1902 starb seine Mutter, die innerhalb der Familie das künstlerische Talent ihres Sohnes durch Anerkennung ermutigte.

1904 übernahm die Familie eine Weinwirtschaft in Überlingen, wo sich Otto Keck intensiv mit Zeichnen und Malen beschäftigte. Er heiratete Kreszensia Mauch, Sohn Otto Paul wurde geboren. 1906 kehrten sie nach Goßholz (heute Stadtteil von Lindenberg im Allgäu) ins Allgäu zurück und übernahmen den „Goldenen Adler“. Da seine Frau die Arbeit in der Gastwirtschaft übernahm, konnte Keck sich voll der Malerei widmen und mit dem Verkauf von Bildern Einkünfte erzielen. Besuch erhielt er von den berühmten Malern Hans Best und E. T. Compton. 1934 schenkte ihm die Stadt Immenstadt aus Anerkennung ein Grundstück und 1935 ein Haus, wo er bis zu seinem Tod 1948 blieb.

Lindenberg und Immenstadt haben je eine Straße nach Otto Keck benannt.[1]

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kecks Arbeit umfasste Porträts, anonyme Allgäuer Charakterköpfe, aber auch als Auftragsarbeiten, wie das Bild des Bürgermeisters von Kempten, Hofrat Adolf Horchler, und anderer Persönlichkeiten. Mit ihnen wurde er am bekanntesten. Von seiner Allgäuer Landschaft schuf er Ansichten. Blumen mit Gegenständen waren Inhalte bei Stillleben. Alltagssituationen verdichtete er bei seinen Genrebildern. Für Weiler, Oberstdorf und andere zeichnete er Postkarten, schuf für Firmen Werbebilder, z. B. für die Hutfabrikation in Lindenberg und die Milchwirtschaft. Die Schützenscheiben gehören ebenfalls zu seinem Gesamtwerk.

„Otto Kecks Kunstschaffen ist nicht das eines Neuerers. Er orientiert sich zumeist an dem allseits geschätzten Stil realistisch malender Zeitgenossen. … Als echter Autodidakt eignete sich Otto Keck seine malerischen Qualitäten durch Literatur über Maltechnik und durch Kopieren von Reproduktionen an. … Sehr oft jedoch hat ein gewisses Autodidaktentum … seinen besonderen Reiz.“[2]

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1916, 1921 und 1924 je ein Bild im Glaspalast München
  • 1935 Frühjahrsausstellung im Palais Herzog-Karl-Theodor in München mit 4 Bildern von Pflug
  • 1935 Sommerausstellung im Palais Herzog-Karl-Theodor in München 1 Bild: Es ist bestimmt in Gottes Rat
  • 1940 Kunstausstellung im Haus der deutschen Kunst in München mit dem Bild Flurplan

Gedächtnisausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1949–1950 im Allgäuer Heimatmuseum und im Kornhaus in Kempten mit 44 Bildern
  • 1973 in Immenstadt mit 15 Werken
  • 1981 Gemeinschaftsausstellung in Immenstadt, 200 Jahre Porträts Immenstädter Maler
  • 1983 gemeinsam mit Sohn Paul Keck im Kornhausmuseum in Weiler mit 37 Bildern von Otto Keck
  • 1987 Allgäuer Heimatmuseum Kempten im Marstall mit Katalog[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Friedrich Düsel: Allgäuer Bauern- und Landschaftsmaler. In: Westermanns Monatshefte, Bd. 136, I, Heft 813, Sonderabdruck aus dem 68. Jahrg. (Sept. 1923 bis Aug. 1924), S. 228–241 m. Abb.
  • Tilly Lindner: Otto Keck, der Allgäuer Bildnismaler. In: Hochvogel 1. Jahrg., Nr. 38, 1924, S. 297–300 m. Abb.
  • Friedrich H. Hacker: Beim Allgäuer Maler O. Keck. In: Heimatkunde. Beilage zum Allgäuer Tagblatt 10. Jg. Nr. 23, 12. Juni 1925, S. 141
  • Tilly Lindner: Otto Keck. In: Heimatkunde. Beilage zum Lindenberger Tagblatt 38. Jg. Nr. 70, 26. März 1927
  • Tilly Lindner: Allgäuer Land und Leut’ In: Alpenfreund, 9. Jg., Heft 13, Juli 1928, S. 348–352 m. Abb.
  • M. Thumann: Ein Besuch bei Kunstmaler Keck in Goßholz, In: Westallgäuer Heimatblätter, 3. Bd., Nr. 9, September 1928, S. 63 f.
  • Tilly Lindner: Otto Keck. Eine Einführung in sein Leben und Werk, Allgäuer Geschichtsfreund neue Folge Nr. 30, Kempten 1929, m. Abb.
  • Max Förderreuther: Die Allgäuer Alpen. Land und Leute. München 1929, S. 275 f.
  • Heinrich Engelbrecht: Der Adlerwirt von Goßholz. In: Westfälische Volkszeitung, 3. Januar 1930
  • Ludwig Scheller: Anbetung. Eine Bildbetrachtung zur Jahreswende. In: Heimatkunde. Beilage zum Tagblatt 42. Jg., Nr. 31, 7. Februar 1931
  • Friedrich H. Hacker: Otto Keck bei Kemptener Kunstfreunden. In: Weiler Zeitung, 28. Nov. 1933
  • Max Förderreuther: Otto Keck und seine Bauernmodelle. In: Bunte Blätter ans dem Allgäuer Volksleben, Kempten 1933, S. 86–88
  • Hans Ferdinand Breilinger: Fünf Maler gestalten eine Landschaft. Das Oberallgäu von Künstlern gesehen. In: Das schöne Allgäu, 3. Jg. Nr. 19, S. 254–260 m. Abb.
  • Ludwig Scheller: Eines Wanderers Gedanken im Bauernstübchen bei Otto Keck in Goßholz. In: Das schöne Allgäu, 4. Jg., Nr. 3, 1936, S. 40
  • Fritz Heinrich Hacker: Otto Keck und seine Modelle. In: Das schöne Allgäu 6. Jg., Nr. 14, 15. Juli 1938, S. 213 f. m. Abb.
  • Ders.: Aus der schwäbischen Welt. Schwaben in der Deutschen Kunstausstellung 1940. In: Schwabenland, 7. Jg. 1940, S. 309–320 m. Abb.
  • Der Westallgäuer: Zwei Künstlerporträts – Maximilian Bentele und Otto Keck. In: 50 Jahre Stadt Lindenberg. Sonderbeilage, Festschrift 1964, S. 22–24 m. Abb.
  • Ludwig Sinz: Kunstmaler Otto Keck. Aus der Serie: Lit, die wo i kennt ho. In: Der Westallgäuer, 8. April 1968
  • Aus dem Oberallgäu: Er malte Bauern und Holzfäller. Dem Allgäuer Landschafts- und Porträtmaler Otto Keck zum 100. Geburtstag am 20. März. 10./11. März 1973
  • Der Westallgäuer: Er hauchte seinen Bildern Leben ein. 13. März 1973, m. Abb.
  • Thilo Ludewig: Oberstaufen. Heimatbuch des Marktes Oberstaufen und der ehemaligen Reichsherrschaft Staufen. Weiler 1983, S. 202
  • Thomas Weiß: Otto Keck 1873–1948, ein Allgäuer Maler. Ausstellungskatalog, Kempten 1987, 151 S.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Otto-Keck-Straße in Lindenberg (Memento des Originals vom 26. April 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gmv-lindenberg.de
  2. Thomas Weiß, Kempten 1987, S. 10–11
  3. Thomas Weiß: Otto Keck 1873–1948, ein Allgäuer Maler. Ausstellungskatalog, Kempten 1987, 151 S.