Otto Sauter-Sarto

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Otto Sauter-Sarto, geboren als Otto Sauter (* 29. April 1889 in München; † 19. Januar 1958 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Otto Sauter erhielt unmittelbar nach seinem Schulabschluss 1908 seine künstlerische Ausbildung beim Hofschauspieler Otto König und am Königlichen Hof- und Nationaltheater im heimatlichen München. Sein erstes Engagement brachte ihn am 1. Oktober 1908 an das Stadttheater von Speyer; es folgten Verpflichtungen im Stadttheater am Brausenwerth in Elberfeld und recht bald auch in Berlin.

Abgesehen von einigen wenigen Ausflügen zum Stummfilm blieb Sauter-Sarto dem Zelluloidmedium bis zum Anbruch der Tonfilm-Ära weitgehend fern. Ausgestattet mit einem markanten, kompakten Charakterkopf ließ man den stämmigen Bayern oftmals dickschädelige, kantige Bajuwaren spielen: in dramatischen Stoffen, vor allem aber in Schwänken, Lustspielen und Komödien. Besonders im Dritten Reich war er gut beschäftigt, die Größe seiner Rollen kam nur selten über das Chargenformat hinaus.

Seine Karriere nahm seit der Frühzeit des Zweiten Weltkriegs nachhaltig Schaden, nachdem der verheiratete, zweifache Familienvater 1940 wegen Verstoßes gegen § 175 (Homosexualität) zu 400 Reichsmark Strafe verurteilt worden war.[1] Sauter-Sarto verließ daraufhin Berlin und spielte bis zur Schließung aller Bühnen im Spätsommer 1944 wieder Theater; so 1941–1943 am Raimundtheater in Wien und zuletzt (1943/44) an den Städtischen Bühnen Hannover. Sauter-Sarto stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.[2]

Nach dem Krieg kehrte er kurz nach München zurück, hatte aber in der Folgezeit beträchtliche Mühe, Engagements oder Filmrollen zu bekommen und versuchte, sich mit Gastspielen über Wasser halten. Seine letzten Auftritte vor der Kamera absolvierte er in DEFA-Produktionen, wo er winzige Rollen als Honoratior vom Dienst erhielt.

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Deutsches Bühnen-Jahrbuch. Bd. 63, 1955, ISSN 0070-4431, S. 66.
  • Johann Caspar Glenzdorf: Glenzdorfs internationales Film-Lexikon. Biographisches Handbuch für das gesamte Filmwesen. Band 3: Peit–Zz. Prominent-Filmverlag, Bad Münder 1961, DNB 451560752, S. 1471.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kay Weniger: Zwischen Bühne und Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Film- und Musikkünstler 1933 bis 1945. Mit einem Geleitwort von Paul Spiegel. Metropol, Berlin 2008, ISBN 978-3-938690-10-9, S. 17.
  2. Sauter-Sarto, Otto. In: Theodor Kellenter: Die Gottbegnadeten : Hitlers Liste unersetzbarer Künstler. Kiel: Arndt, 2020, ISBN 978-3-88741-290-6, S. 344