PSI AG

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PSI Software AG
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN DE000A0Z1JH9
Gründung 1969
Sitz Berlin, Deutschland Deutschland
Leitung
  • Gunnar Glöckner[1]
Mitarbeiterzahl 2.223 (2021)[2]
Umsatz 248,4 Mio. Euro (2021)[2]
Branche Software
Website www.psi.de
Stand: 31. Dezember 2021

Die PSI Software SE (bis 4. August 2023 PSI Software AG) ist ein börsennotiertes deutsches Softwareunternehmen mit Sitz in Berlin. Der PSI-Konzern beschäftigte 2021 (2020) 2.223 (2.056) Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von 248,4 (217,8) Millionen Euro.[3] PSI ist im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notiert. Von 2011 bis 2014 war PSI im TecDAX vertreten.

In Deutschland ist der Konzern an 13 und im Ausland an 22 Standorten vertreten.[3][4]

Aktivitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

PSI entwickelt Prozesssteuerungs- und Informationssysteme für die Optimierung des Energie- und Materialflusses bei Energienetzbetreibern, in der Industrie und Logistik sowie bei Betreibern von Verkehrsinfrastrukturen. Entsprechend ist der Konzern in die Geschäftsfelder (Segmente) Energiemanagement und Produktionsmanagement gegliedert.

Im Energiemanagement entwickelt PSI Leitsysteme für die Steuerung, Überwachung und Optimierung von Netzinfrastrukturen mit einem besonderen Schwerpunkt auf Funktionen für die Integration erneuerbarer Energie in die bestehenden Stromnetze.

Im Produktionsmanagement entwickelt PSI Lösungen für die Planung, Optimierung und Steuerung von Wertschöpfungsketten in der Metallerzeugung, Logistik sowie im Maschinen- und Fahrzeugbau.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Unternehmen wurde 1969 in Berlin von Dietrich Jaeschke, der bei der AEG am Institut für Automation arbeitete, sowie fünf weiteren AEG-Mitarbeitern gegründet. Es wurde ein erster Auftrag aus der Stahlindustrie gewonnen. Das Unternehmen fusionierte 1973 mit der ebenfalls von ehemaligen AEG-Mitarbeitern gegründeten Aschaffenburger Gesellschaft für Industrielle Datenverarbeitung (GID).[5] 1974 wurden die Prinzipien einer weitestgehend demokratisch aufgebauten Mitarbeitergesellschaft festgeschrieben.[6] PSI war damit absoluter Vorreiter in Sachen Mitarbeiterbeteiligung.

1976 erzielte das Unternehmen erste große Erfolge als Anbieter von Software für die Energieversorgung; 1986 folgte die Markteinführung des ersten Standard-Softwareprodukts im Bereich Produktionsplanung (PPS). Umwandlung des Unternehmens 1994 in eine Aktiengesellschaft und im August 1998 Börsengang.

Im Frühjahr 2009 erwarb der Investor Ka-Jo Neukirchen ein 29 %-Aktienpaket an der PSI. Nach dem Einstieg des neuen Investors[7] gab das Unternehmen im Mai 2009 eine Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital unter Ausschluss des Bezugsrechts bekannt, bei der sämtliche Aktien von RWE gezeichnet und übernommen wurden. Wenig später, im Juni 2009, beschloss PSI, das Kapital der Gesellschaft gegen Einbringung von Sacheinlagen eines Aktientauschs zu erhöhen. Gegenstand der Sacheinlage waren die Geschäftsanteile an der inControl Tech aus Malaysia. 2010 verkaufte Ka-Jo Neukirchen seinen Anteil an der PSI.

Mit den Übernahmen der österreichischen AIS Advanced Information Systems[8] und der britischen Broner Metals Solutions Ltd.[9] in den Jahren 2009 und 2014 wurde PSI zu einem der weltweit führenden Produktionsmanagement-Softwareanbieter für die Metallindustrie. Im Energiesegment konnte PSI mit der Übernahme des Netzleitsoftware-Bereichs der BTC AG[10] zum 1. Januar 2019 und der NEPLAN AG[11] im Oktober 2020 die Marktposition in Deutschland und Europa weiter ausbauen.

Neben den Mitarbeitern und Führungskräften (ca. 15 %) sind heute Norman Rentrop über die von ihm beherrschte Investmentaktiengesellschaft für langfristige Investoren TGV (über 20 %) und die innogy SE (knapp 18 %) die bedeutendsten Aktionäre (Stand Dezember 2020)[12].

Im Februar 2024 wurde bekannt, dass die Firma Opfer eines Cyberangriffs geworden war.[13] Die Angreifer hatten sich Zugang zum internen Netzwerk der Firma verschafft und dort zahlreiche Laptops und sonstige Computer mittels einer Ransomware verschlüsselt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Burghard Flieger: Fallstudie über ein Mitarbeiterunternehmen in: "Produktivgenossenschaft als fortschrittsfähige Organisation. Theorie, Fallstudie, Handlungshilfen", Marburg: Metropolis, 1996, ISBN 3-89518-056-4, Kapitel 3, S. 181–407 (Fallstudie über das Mitarbeiterunternehmen PSI AG)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://www.psi.de/de/psi-group/psi-management/
  2. a b Geschäftsbericht 2021. (pdf) In: psi.de. Abgerufen am 11. April 2022.
  3. a b Berichte. Abgerufen am 30. Juni 2021.
  4. Standorte in Deutschland. Abgerufen am 11. April 2022.
  5. Flieger 1996, S. 192.
  6. Flieger 1996, S. 200.
  7. Pressemitteilung der PSI AG vom 27. April 2009[1]
  8. Pressemitteilung der PSI AG vom 26. August 2009[2]
  9. Pressemitteilung der PSI AG vom 13. November 2014[3]
  10. Pressemitteilung der PSI AG vom 11. Dezember 2018. Abgerufen am 7. Oktober 2020.
  11. Pressemitteilung der PSI AG vom 16. Oktober 2020. Abgerufen am 30. Juni 2021.
  12. Geschäftsbericht der PSI AG 2020[4]
  13. Mitteilung der PSI Software SE. In: psi.de. 7. März 2024, abgerufen am 25. März 2024.

Koordinaten: 52° 31′ 25,3″ N, 13° 24′ 22,6″ O