Palladobismutoarsenid

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Palladobismutoarsenid
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Nummer

1975-017[1]

IMA-Symbol

Pba[2]

Chemische Formel Pd2(As,Bi)
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Sulfide und Sulfosalze
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

II/A.05
II/A.05-100

2.AC.25
2.4.15.1
Kristallographische Daten
Kristallsystem orthorhombisch
Kristallklasse; Symbol mm2 oder mmm
Raumgruppe Pmcn oder P21cn
Gitterparameter a = 7,504 Å; b = 18,884 Å; c = 6,841 Å Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen!
Formeleinheiten Z = 20 Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen!
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 5
Dichte (g/cm3) 10,8
Spaltbarkeit Bitte ergänzen!
Farbe silber-weiß
Strichfarbe Bitte ergänzen!
Transparenz opak
Glanz metallisch

Palladobismutoarsenid ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Pd2(As,Bi) und bildet irregulär geformte Körner bis zu 165 μm Größe von cremig-weißer Farbe.

Etymologie und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Mineral wurde 1976 von L.J. Cabri, T.T. Chen, J.W. Stewart und J.H.G. Laflamme in seiner Typlokalität, dem Stillwater-Komplex im US-Bundesstaat Montana entdeckt. Es ist nach den enthaltenen Elementen Palladium, Bismut und Arsen benannt.

Klassifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Systematik nach Strunz wird Palladobismutoarsenid zu den Legierungen und legierungsartigen Verbindungen, einer Untergruppe der Sulfide und Sulfosalze gezählt. Nach der 8. Auflage bildet es dabei zusammen mit Arsenopalladinit, Atheneit, Genkinit, Itoigawait, Majakit, Menshikovit, Mertieit-I, Mertieit-II, Palladoarsenid, Palladodymit, Polkanovit, Rhodarsenid, Stibiopalladinit, Stillwaterit, Ungavait und Vincentit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es mit Majakit, Naldrettit, Palladoarsenid, Palladodymit und Rhodarsenid eine Untergruppe der Verbindungen von Halbmetallen mit Platin-Gruppen-Elementen (PGE).

In der vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchlichen Systematik nach Dana bildet es eine eigene Untergruppe der Sulfide, Selenide und Telluride mit der Zusammensetzung Am Bn Xp, mit (m+n):p=2:1.[3]

Bildung und Fundorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Palladobismutoarsenid bildet sich in Schwermetallkonzentraten. Es ist vergesellschaftet mit Palladoarsenid und Calcit.

Von dem sehr selten vorkommenden Mineral sind nur wenige Fundorte bekannt. Neben seiner Typlokalität ist bislang nur eine weitere Fundstelle auf der Kola-Halbinsel in Russland bekannt.

Kristallstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Palladobismutoarsenid kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem in der Raumgruppe Pmcn (Raumgruppen-Nr. 62, Stellung 5)Vorlage:Raumgruppe/62.5 oder P21cn (Nr. 33, Stellung 4)Vorlage:Raumgruppe/33.4 mit den Gitterparametern a = 7,504 Å, b = 18,884 Å und c = 6,841 Å sowie 20 Formeleinheiten pro Elementarzelle.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Malcolm Back, Cristian Biagioni, William D. Birch, Michel Blondieau, Hans-Peter Boja und andere: The New IMA List of Minerals – A Work in Progress – Updated: January 2023. (PDF; 3,7 MB) In: cnmnc.main.jp. IMA/CNMNC, Marco Pasero, Januar 2023, abgerufen am 26. Januar 2023 (englisch).
  2. Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
  3. New Dana Classification of Sulfide Minerals

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]