Pallassowka

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Stadt
Pallassowka
Палласовка
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Föderationskreis Südrussland
Oblast Wolgograd
Rajon Pallassowka
Gegründet 1907
Stadt seit 1967
Fläche 35 km²
Bevölkerung 16.081 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 459 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 30 m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7) 84492
Postleitzahl 404260–404264
Kfz-Kennzeichen 34, 134
OKATO 18 245 501
Website www.pallasowka.ru
Geographische Lage
Koordinaten 50° 3′ N, 46° 53′ OKoordinaten: 50° 3′ 0″ N, 46° 53′ 0″ O
Pallassowka (Europäisches Russland)
Pallassowka (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Pallassowka (Oblast Wolgograd)
Pallassowka (Oblast Wolgograd)
Lage in der Oblast Wolgograd
Liste der Städte in Russland

Pallassowka (andere Schreibweisen: Pallasovka,[2] Pallasowka,[3] russisch Палласовка) ist eine Stadt mit 16.081 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010)[1] in der Oblast Wolgograd in Russland.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt liegt am Wolga-Zufluss Torgun im äußersten Nordosten der Oblast, 301 km von der Gebietshauptstadt Wolgograd und ungefähr 30 km von der russisch-kasachischen Grenze entfernt. Die vier nächstgelegenen Städte – Krasny Kut, Nowousensk, Nikolajewsk und Kamyschin – sind alle jeweils rund 100 Kilometer von Pallassowka entfernt. Die Stadt liegt mitten in der für die untere Wolga typischen Steppenlandschaft, die weiter südlich in Richtung des Kaspischen Meeres in eine Wüstenlandschaft übergeht.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1860 entstand wenig östlich der heutigen Stadt die wolgadeutsche Kolonie Neu Galka (Nowaja Galka) als „Tochterkolonie“ der 1764 – als eine der ersten fünf überhaupt – gegründeten Kolonie Galka (auch Ust-Kulalinka), gelegen am rechten Wolgaufer etwa 40 km nordöstlich der Stadt Kamyschin.

1907 wurde die Eisenbahnstrecke von Krasny Kut nach Astrachan am Ort vorbeigeführt und dort die Station Torgun, benannt nach dem Fluss, errichtet. Wenig später wurden der Name der Station und der zugehörigen Siedlung zu Ehren des Geografen Peter Simon Pallas geändert, der im späten 18. Jahrhundert auch in dieser Gegend forschte[4] und unter anderem die Bodenbeschaffenheit und die Salzvorkommen der Gegend östlich der unteren Wolga analysierte (Baskuntschak-See und andere). Heute erinnert im Stadtzentrum ein Denkmal an Pallas.

Nach der Eröffnung des Bahnhofs wuchs die Eisenbahnersiedlung allmählich zu einem Handelsort heran, wobei die Station neben dem Personenverkehr vor allem für den Landwirtschaftsgütertransport genutzt wurde, und verschmolz bald mit der Kolonie Neu Galka. 1921, bereits zu Sowjetzeiten, wurde der Ort im Zuge einer Gebietsreform zum Verwaltungszentrum eines Landkreises (Rajons). Bis 1941 gehörte er zur Wolgadeutschen Republik und lag unmittelbar an deren südöstlicher Grenze, die hier vom Fluss Torgun gebildet wurde. 1926 waren von den 4668 Einwohnern im Bereich des Dorfsowjets Neu Galka, zu dem auch die Stationssiedlung Pallasowka gehörte, 3673 (79 %) Deutsche.

Nach Auflösung der Wolgadeutschen Republik und Deportation der deutschen Einwohner wurde der Ort nach 1941 nur noch Pallasowka genannt. Während des Zweiten Weltkriegs befand er sich in unmittelbarer Nähe der Front um Stalingrad und diente als wichtiger Umschlagplatz für den Militärtransport per Eisenbahn.

In der Nachkriegszeit wurde im Rajon insbesondere die Landwirtschaft entwickelt. Am 30. Juni 1967 erhielt Pallassowka Stadtrechte.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1897 1.550
1926 4.668
1939 6.715
1959 10.346
1970 13.505
1979 15.503
1989 17.712
2002 17.163
2010 16.081

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Zentrum eines landwirtschaftlich geprägten Gebietes verfügt Pallassowka vorwiegend über Lebensmittelindustrie. Weiterhin sind ein Asphaltwerk und eine Futtermittelfabrik vorhanden.

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Universeller Text-Transliterator Kyrillischen ins Lateinische Translit RU-EN-RU. Abgerufen am 11. August 2021.
  3. Предварительные итоги Всесоюзной переписи населения 1926 года по АССР Немцев Поволжья. – Покровск, 1927. Abgerufen am 11. August 2021.
  4. Географические названия мира. Топонимический словарь. Статьи на букву "П" (часть 1, "ПАВ"-"ПЕТ"). Abgerufen am 7. August 2021.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]