Paragon Partners

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Paragon Partners GmbH

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Rechtsform Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)
Gründung 2004
Sitz München, Deutschland Deutschland[1]
Leitung
  • Marco Attolini
  • Edin Hadzic
  • Krischan von Moeller
Mitarbeiterzahl 35[2]
Branche Private Equity
Website www.paragon.de

Paragon Partners (kurz Paragon) ist eine deutsche Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in München. Das Unternehmen wurde 2004 gegründet und ist inhabergeführt. Paragon konzentriert sich auf mittelständische Unternehmen mit einem etablierten Geschäftsmodell. Zu den Investoren zählen institutionelle Anleger wie Lebensversicherungen und Pensionskassen.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2004 gründeten Edin Hadzic und Krischan von Moeller das Unternehmen. Hadzic hatte als Partner von Triton bereits Erfahrung im Private-Equity-Segment.[4] Von Moeller war für die Holtzbrinck Publishing Group und die Boston Consulting Group tätig.[5] 2010 stieg Marco Attolini, zuvor ebenfalls bei Triton, als dritter Partner in das Unternehmen ein.[6]

Nach ersten erfolgreichen Investitionen wurde Paragon Secondary Partners gegründet, um weitere Beteiligungen zu bündeln.[7] Der Investmentfonds war bis 2011 aktiv.[8] 2008 legte Paragon dann schließlich den Paragon Fund I mit einem Volumen von rund 200 Millionen Euro auf. 2009 erreichte das Unternehmen größere Bekanntheit mit der Übernahme der Schülerhilfe, dem deutschen Marktführer für Nachhilfe.[9]

Der 2014 mit rund 400 Millionen Euro gestartete Paragon Fund II wollte die insolvente Verlagsgruppe Weltbild erwerben,[10][11] um sie zu sanieren und als Ganzes zu erhalten.[12] Aufgrund von Differenzen über Details der Transaktion musste Paragon sein Angebot nachbessern,[13] scheiterte jedoch an der Übernahme.[14] 2015 beteiligte sich Paragon am Bieterkampf um den Balda-Konzern, kam aber auch hier letztendlich nicht zum Zug.[15][16]

2019 startete das Unternehmen unter dem Kürzel Paragon Fund III seinen vierten Investmentfonds. Dafür sammelte Paragon fast 800 Millionen Euro ein.[17] Dies ermöglichte unter anderem den Erwerb des Industriedienstleisters Castolin Eutectic. Es handelte sich um eine der größten Private-Equity-Transaktionen in Deutschland während der Corona-Pandemie.[18]

Unternehmensstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paragon firmiert als Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) nach deutschem Recht. Ihr Gegenstand erstreckt sich auf die Beteiligung an anderen Unternehmen sowie die Beratung in diesem Zusammenhang.[19] Die Paragon Funds I, II und III sind als haftungsbeschränkte Kommanditgesellschaften (GmbH & Co. KG) strukturiert.[20][21][22]

Gesellschafter von Paragon sind Marco Attolini, Edin Hadzic und Krischan von Moeller. Sie halten jeweils ein Drittel der Anteile und bilden auch die Geschäftsführung des Unternehmens. Derzeit arbeiten rund 35 Personen für Paragon.[2]

Beteiligungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paragon beteiligt sich für mehrere Jahre an mittelständischen Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. In der Regel erwirbt Paragon eine Mehrheit und unterstützt Unternehmen bei ihrer strategischen und operativen Entwicklung, um den Unternehmenswert zu steigern. Bis zum Weiterverkauf dauert es üblicherweise fünf bis sieben Jahre.[23]

Seit 2004 hat Paragon in mehr als 30 Unternehmen investiert. Derzeit umfasst das Portfolio etwa ein Dutzend Unternehmen, darunter Pro Optik und die Weka Group.[24][25] Alle Beteiligungen haben zusammen 6.000 Mitarbeiter und erzielen einen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro.[26]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Impressum. Paragon Partners, abgerufen am 25. April 2021.
  2. a b Team. Paragon Partners, abgerufen am 27. April 2021.
  3. Paragon Partners. Bloomberg, abgerufen am 13. April 2021 (englisch).
  4. Edin Hadzic. Bloomberg, abgerufen am 13. April 2021 (englisch).
  5. Krischan von Moeller. Bloomberg, abgerufen am 13. April 2021 (englisch).
  6. Marco Attolini. Bloomberg, abgerufen am 21. April 2021 (englisch).
  7. Paragon Secondary Partners, LP. In: Companies House. Abgerufen am 13. April 2021 (englisch).
  8. Vision Capital Acquires Portfolio of Three Companies From Paragon Secondary Partners. In: Private Equity Wire. 10. Juni 2011, abgerufen am 13. April 2021 (englisch).
  9. Marion Schmidt: Finanzinvestor kauft Schülerhilfe. In: Financial Times Deutschland. 11. September 2009, S. 15.
  10. Sabrina Willmer, Kiel Porter: Paragon Partners sammelt für Buyout-Fonds 400 Mio. Euro. In: Welt. 4. März 2014, abgerufen am 13. April 2021.
  11. Finanzinvestor kauft Weltbild. Paragon kauft insolvente Kette ganz. In: Welt. 12. Mai 2014, S. 9.
  12. Joachim Hofer: Das Weltbild von Paragon: Nach der geplanten Übernahme soll das angeschlagene Verlagshaus als Ganzes erhalten bleiben. In: Handelsblatt. 13. Mai 2014, S. 16.
  13. Weltbild-Gruppe: Paragon bessert Angebot nach. In: Spiegel. 10. Juli 2014, abgerufen am 13. April 2021.
  14. Insolvenz: Droege wird neuer Investor für Weltbild. In: WirtschaftsWoche. 16. Juli 2014, abgerufen am 13. April 2021.
  15. Antje Kullrich: Paragon legt im Bieterkampf um Balda nach. In: Börsen-Zeitung. 21. Oktober 2015, S. 13 (boersen-zeitung.de [abgerufen am 27. April 2021]).
  16. Jacob Eich: Stevanato setzt sich bei M&A-Schlacht um Balda durch. In: Finance Magazin. 1. Februar 2016, abgerufen am 21. April 2021.
  17. Philipp Habdank: Paragon schließt rekordgroßen Buy-out-Fonds. In: Finance Magazin. 25. Juli 2019, abgerufen am 13. April 2021.
  18. Christoph Ruhkamp: Messer verkauft Tochter an Finanzinvestor Paragon. In: Börsen-Zeitung. 23. April 2020, S. 7.
  19. Paragon Partners GmbH. In: Unternehmensregister. Bundesanzeiger Verlag, abgerufen am 13. April 2021 (AG München, HRB 154253).
  20. The Paragon Partners Fund I GmbH & Co. KG. In: Unternehmensregister. Bundesanzeiger Verlag, abgerufen am 13. April 2021 (AG München, HRA 91633).
  21. The Paragon Partners Fund II GmbH & Co. KG. In: Unternehmensregister. Bundesanzeiger Verlag, abgerufen am 13. April 2021 (AG München, HRA 102079).
  22. The Paragon Partners Fund III GmbH & Co. KG. In: Unternehmensregister. Bundesanzeiger Verlag, abgerufen am 13. April 2021 (AG München, HRA 109236).
  23. Claudia Obmann, Hans-Jürgen Jakobs: Nichts für Kuscheltypen. In: Handelsblatt. 20. September 2019, S. 50.
  24. Florian Kolf: Mit Tradition gegen die Großen. Unternehmer des Tages: Micha Siebenhandl. In: Handelsblatt. 29. Juli 2020, S. 44.
  25. Paragon Partners übernimmt Weka. In: Börsenblatt. 1. Juli 2020, abgerufen am 13. April 2021.
  26. Zahlen & Fakten. Paragon Partners, abgerufen am 13. April 2021.