Parc des Félins

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Parc des Félins
Ort Domaine de, 77540, Lumigny-Nesles-Ormeaux, Frankreich Frankreich
Fläche ca. 60 ha
Eröffnung 1998
Artenschwerpunkte Katzen (Felidae)
Organisation
Mitglied bei EAZA

Eingangsbereich

www.parcs-zoologiques-lumigny.fr/
Positionskarte
Parc des Félins (Frankreich)
Parc des Félins (Frankreich)

Koordinaten: 48° 42′ 34″ N, 2° 17′ 44,4″ O

Zoo-Lageplan 2010
Jaguarundi im Geäst des Geheges

Der Parc des Félins (Park der Katzen) ist ein Zoo, der sich in der französischen Gemeinde Lumigny-Nesles-Ormeaux im Département Seine-et-Marne in der Region Île-de-France befindet. Der Zoo ist etwa 50 Kilometer südöstlich des Stadtzentrums von Paris entfernt und widmet sich speziell den Katzen (Felidae). Er ist bei der European Association of Zoos and Aquaria (EAZA) akkreditiert.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. September 1998 eröffneten die Brüder Thierry und Patrick Jardin im Park des Château d’Auneau in Auneau einen Tierpark, der mit Groß- und Kleinkatzen besetzt wurde. Schon bald zeigte sich, dass das ca. 8,0 Hektar große Gelände für die größer werdende Sammlung an Katzen zu klein war. 2005 fanden die Brüder in Lumigny-Nesles-Ormeaux einen besser geeigneten Standort und nach einer Bauzeit von einem Jahr wurden alle Tiere umgesiedelt, der Tierpark im Park des Château d’Auneau am 31. August 2006 permanent geschlossen und der Parc des Félins am 14. Oktober 2006 eröffnet.

Das neue Gelände stellt großzügige Räume für die Tiere zur Verfügung. Steppenartige Flächen oder Bereiche mit üppiger Vegetation entsprechen den Ansprüchen der Katzen an ihre natürlichen Lebensräume in freier Wildbahn.[2]

Anlagenkonzept und Tierbestand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Besonderheit des Parc des Félins besteht darin, dass auf dem ca. 60 Hektar großen Gelände in der überwiegenden Mehrzahl Groß- und Kleinkatzen gezeigt werden. Es werden ca. 140 Katzen mit 30 Arten und Unterarten gehalten.[3] Aufgrund von Geburten, Neuanschaffungen, Abgaben an andere Zoos oder Todesfällen schwanken diese Zahlen jahrweise. Zusätzlich gibt es einen Bereich, wo Lemurenarten (Lemuriformes) leben.[1] Die Bereiche für die Tiere sind nach ihrem geografischen Vorkommen unterteilt und wie folgt bezeichnet:

Besuchern wird angeboten, in einem Informationszentrum einen Film auf Basis von Cinema 4D anzusehen, der im indischen Dschungel spielt und das tägliche Leben einer Familie von Tigern mit drei Jungtieren zeigt.[1]

Arterhaltungs- und Schutzprogramme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Vergangenheit dienten Zoologische Gärten meist nur der Sammlung und Zurschaustellung lebender Tiere, deren Wohlbefinden und Erhaltung eine untergeordnete Rolle spielten. Angesichts der Bedrohungen einer Artenvielfalt bis zum Verschwinden vieler Tier- und Pflanzenarten setzte ein Umdenken ein. Zur Erhaltung bestimmter Arten wurde es notwendig, diese Arten in Zoos zu schützen, zu züchten und wenn möglich wieder in die Freiheit entlassen. Dies wurde zur Grundlage für die sogenannten Ex-situ-Programme, d. h. Erhaltung außerhalb der natürlichen Umgebung. Viele zoologische Gärten, darunter auch der Parc des Félins, haben sich zusammengeschlossen, um dieses gemeinsame Ziel zu erreichen.

Der Parc des Félins unterstützt auch die Organisation Panthera, die sich aktiv zur Arterhaltung von Katzen einsetzt, dazu zwei Beispiele:

  • In Südafrika versammeln sich zu den Feiern der von Isaiah Shembe gegründeten Shembe Church Tausende von Zulus. Die zeremonielle Kleidung dieser rituellen Feiern besteht im Wesentlichen aus einem aus Leopardenfell gefertigtem Umhang, der für den Träger die Kraft und Eleganz dieser Raubkatze symbolisiert. Die Organisation Panthera ist seit 2013 bemüht, die Teilnehmer der Feiern zu überzeugen, anstelle eines echten Leopardenfells eine nahezu perfekte Imitation aus synthetischem Material als Kleidung zu verwenden, um keine Leoparden in freier Wildbahn für neue Pelze zu töten. Von 2014 bis 2017 wurden mehr als 18.000 solcher synthetischer Umhänge verteilt, was zu einem Rückgang der Verwendung von echten Pelzen um rund 50 % führte.[1] Naturschützer planen, die Kampagne mit Leopardenfell-Imitationen auf andere ethnische Gruppen und afrikanische Länder auszudehnen, in denen Kleidung aus Leopardenfell in zeremoniellen Veranstaltungen eine zentrale Rolle spielt. Das Schmuck- und Uhrenunternehmen Cartier und die Peace Parks Foundation sind dabei bedeutende Geldgeber des Panthera-Programms.[4]
  • Fotofallen werden von Forschern bevorzugt dazu verwendet, Populationen von Wildtieren zu quantifizieren und Erkenntnisse über die Biologie der Arten zu gewinnen. Panthera hat mehrere fotografische Fallen entwickelt, die mit einer sofortigen Satellitenübertragung in das Rangers-Basislager ausgestattet sind. Dabei werden Menschen von Tierarten unterschieden und es ist möglich, Wilderer zu fotografieren. Selbst wenn ein Wilderer die Fotofalle findet und sie zerstört, wurde das Foto bereits an die Ranger und die zuständigen Behörden übertragen und eine Identifizierung des Täters ist oftmals möglich.[1]

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die nachfolgende Bildauswahl zeigt einige Groß- und Kleinkatzen aus dem Bestand des Parc des Félins:

Großkatzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kleinkatzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Parc des Félins – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Informationen des Parc des Félins, eingesehen am 4. Juni 2023, [1]
  2. L’historique, Parcs Zoologiques Lumigny, [2]
  3. www.atlasobscura.com
  4. Fake Leopard Skins Used in South Africa to Save Live Cats, Associated Press, 29. Januar 2017, [3]