Parker Cleaveland

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Parker Cleaveland

Parker Cleaveland (* 15. Januar 1780 in Byfield, Massachusetts; † 15. Oktober 1858 in Brunswick, Maine) war ein amerikanischer Mineraloge.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cleaveland besuchte zunächst in seinem Heimatdorf die Dummer Academy und studierte ab 1795 an der Harvard University. 1799 erhielt er dort als Klassenbester den Grad Bachelor of Arts. Anschließend bereitete er sich auf eine Laufbahn als Jurist vor, wechselte zwischenzeitlich zur Theologie, die er aber ebenfalls aufgab, als ihm seine alma mater eine Anstellung als Dozent für Mathematik und „Naturphilosophie“ anbot. 1805 wechselte er zum Bowdoin College in Maine, wo er bis zu seinem Tode 1858 lehrte. 1809 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Seit 1818 war er Mitglied der American Philosophical Society.[1]

Als naturwissenschaftlicher Generalist forschte er zu einer Vielzahl von Themen, unter anderem befasste er sich mit Fragen der Meteorologie, Paläontologie, Chemie, sowie der Landwirtschaft. Ab 1820 war er zudem als Professor der materia medica für den Aufbau der medizinischen Fakultät in Bowdoin (der Medical School of Maine) verantwortlich. Sein besonderes Interesse galt aber der Geologie und insbesondere der Mineralogie; 1816 veröffentlichte er mit An Elementary Treatise on Mineralogy and Geology ein Lehrbuch zu diesen Disziplinen, das zumindest in den Vereinigten Staaten zum Standardwerk wurde; oft wird er daher als „Vater der amerikanischen Mineralogie“ bezeichnet.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kunzit (rosa Spodumen) auf Cleavelandit (weiß)

Nach Cleaveland wurde 1822 der Cleavelandit benannt, eine blättrige Varietät des Minerals Albit. 1823 verlieh ihm das Dartmouth College einen Ehrendoktortitel.

Es wird vermutet, dass der oft recht exzentrisch wirkende Cleaveland das Vorbild für den Chemiker Dr. Cacaphodel in Nathaniel Hawthornes Kurzgeschichte Der große Karfunkel (1836) war. Henry Wadsworth Longfellow, der gemeinsam mit Hawthorne in Bowdoin studierte, würdigte Cleaveland 1875 in einem Gedicht.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • B. B. Burbank: James Bowdoin and Parker Cleaveland. In: Mineralogical Record 19, 1988. S. 145–152.
  • John C. Greene und John G. Burke: The Science of Minerals in the Age of Jefferson. In: Transactions of the American Philosophical Society 68:4, 1978, S. 1–113.
  • William Collins Watterson: Professor Dearest? (Memento vom 17. Februar 2013 im Webarchiv archive.today). In: Bowdoin Magazine, 11. November 2009.
  • Leonard Wood: An Address on the Life and Character of Parker Cleaveland. B. Thurston, Portland ME 1859.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Member History: Parker Cleaveland. American Philosophical Society, abgerufen am 22. Juni 2018.