Partido Socialista dos Trabalhadores Unificado

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Partido Socialista dos Trabalhadores Unificado
Logo der PSTU
Partei­vorsitzender José Maria de Almeida
Gründung 30. September 1993
Haupt­sitz São Paulo
Aus­richtung Sozialismus, Marxismus, Trotzkismus
Farbe(n) Rot und Gelb
Mitglieder­zahl 15.823 (Mai 2020)[1]
Internationale Verbindungen International Workers League
Website www.pstu.org.br

Der Partido Socialista dos Trabalhadores Unificado (PSTU, deutsch Vereinigte Sozialistische Arbeiterpartei) ist eine 1993 gegründete linke, trotzkistisch-sozialistische Partei in Brasilien.[2]

Bei der letzten Präsidentschaftswahl in Brasilien 2022 erreichte ihre Präsidentschaftskandidatin Vera Lúcia mit einem Stimmenanteil von 0,02 % den zehnten Platz.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach den Spaltungen innerhalb der Vierten Internationalen hatten sich in Südamerika in den 1960er Jahren linksextreme und auch militante Gruppierungen gebildet. Die Ursprünge der PSTU sind bis hinunter zum Jahr 1972 zu finden. Unter Federführung des Argentiniers Nahuel Moreno war die International Workers League gebildet worden. Diese Form des Trotzkismus und des Morenismus fand auch in Brasilien Anhänger. 1978 hatte sich die Bewegung Movimento Convergência Socialista (CS) gegründet, die später mit dem Partido dos Trabalhadores (PT) und dem Fora Collor konform bei der Amtsenthebung 1992 des Präsidenten Fernando Collor de Mello ging. Aus der Convergência Socialista gingen die späteren Corrente Socialista dos Trabalhadores (CST), eine marxistisch-revolutionäre Organisation, die PSTU und auch der Movimento Esquerda Socialista (MES) hervor.

Bei der vorläufigen Eintragung vom 17. Dezember 1992 beim Tribunal Superior Eleitoral (Oberstes Wahlgericht) nannte sich die Partei Partido Revolucionário dos Trabalhadores (PRT, Revolutionäre Partei der Arbeiter). Am 30. Dezember 1993 wurde sie unter dem heutigen Namen registriert und ab 19. Dezember 1995 offiziell anerkannt. Auf Wahlzetteln trägt sie die Nummer 16. Sie ist unter brasilianischen Verhältnissen eine Kleinstpartei und konnte zunächst nur Koalitionen bilden.

Wahlerfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den Präsidentschaftswahlen 1994 trat sie nicht mit eigenen Kandidaten an, sondern bildete mit PT, PSB, PCdoB, PPS, PV ein Wahlbündnis zur Unterstützung von Lula da Silva, der jedoch Fernando Henrique Cardoso unterlag. 1998 trat zum ersten Mal José Maria de Almeida, genannt Zé Maria, an und erreichte 0,3 % der Wählerstimmen, zuletzt bei den Präsidentschaftswahlen 2014, wo Zé Maria nur noch 0,09 % der Stimmen auf sich vereinigen konnte. Nachdem Zé Maria viermal erfolglos angetreten war, wurde 2018 Vera Lúcia Salgado als Präsidentschaftskandidatin nominiert. Sie trat erneut und erfolglos bei der Präsidentschaftswahl in Brasilien 2022 an.

Jahr Präsidentschafts-
kandidat
Vizepräsidentschafts-
kandidat
Koalition Stimmen % Platz
1994 Luiz Inácio Lula da Silva (PT) Aloizio Mercadante (PT) PT, PSB, PCdoB, PPS, PV und PSTU 17.122.127 27,04 02.
1998 José Maria de Almeida (PSTU) José Galvão de Lima ohne Koalition 00.202.659 00,30 07.
2002 José Maria de Almeida (PSTU) Dayse de Oliveira ohne Koalition 00.402.236 00,47 05.
2006 Heloísa Helena (PSOL) César Benjamin (PSOL) PSOL, PSTU und PCB 06.575.393 06,85 03.
2010 José Maria de Almeida (PSTU) Cláudia Durans ohne Koalition 00.084.609 00,08 06.
2014 José Maria de Almeida (PSTU) Cláudia Durans ohne Koalition 00.091.209 00,09 08.
2018 Vera Lúcia Salgado (PSTU)[4] Hertz Dias ohne Koalition 00.055.762 00,05 11.
2022 Vera Lúcia Salgado (PSTU)[5] Kunã Yporã Tremembé (PSTU) ohne Koalition 00.025.623 00,02 10.

Die Partei stellt keinen Senator, Abgeordneten, Gouverneur oder Stadtpräfekten (Bürgermeister), lediglich 11 Stadtverordnete für die Stadtkammern bei den Kommunalwahlen in Brasilien 2016 wurden in wenigen Städten gewählt, überwiegend im Bundesstaat Minas Gerais.[6] Bei den Kommunalwahlen in Brasilien 2020 wurde kein Parteimitglied in ein Amt gewählt.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Tribunal Superior Eleitoral: Estatísticas de eleitorado - Filiados. (Memento des Originals vom 9. Mai 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tse.jus.br Abgerufen am 7. Juni 2020 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. Tribunal Superior Eleitoral: Partidos Registrados (Memento des Originals vom 20. Juni 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tse.jus.br, abgerufen am 2. März 2017 (brasilianisches Portugiesisch)
  3. Eleição Geral Ordinária 2022. In: com.br. Justiça Eleitoral, 2. Oktober 2022, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. November 2022; abgerufen am 3. Oktober 2022 (brasilianisches Portugiesisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/resultados.tse.jus.br
  4. Zeca Soares: PSTU apresenta pré-candidaturas no Maranhão. In: blogsoestado.com. 3. Juli 2018, abgerufen am 21. August 2018 (brasilianisches Portugiesisch).
  5. Eleição Geral Ordinária 2022. In: com.br. Justiça Eleitoral, 2. Oktober 2022, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. November 2022; abgerufen am 3. Oktober 2022 (brasilianisches Portugiesisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/resultados.tse.jus.br
  6. Políticos do Brasil Candidatos 2016 e anos anteriore. Datenbankabfrage bei uol.com. Abgerufen am 7. März 2017 (brasilianisches Portugiesisch).