Party (1996)

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Film
Titel Party
Produktionsland Portugal, Frankreich
Originalsprache Portugiesisch
Erscheinungsjahr 1996
Länge 89 Minuten
Stab
Regie Manoel de Oliveira
Drehbuch Manoel de Oliveira
Produktion Paulo Branco
Kamera Renato Berta
Schnitt Valérie Loiseleux
Besetzung

Party ist eine groteske Tragikomödie des portugiesischen Regisseurs Manoel de Oliveira aus dem Jahr 1996.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu ihrem 10. Hochzeitstag richtet Leonor mit ihrem Mann Rogério eine Gartenparty im vornehmen Landhaus bei Ponta Delgada auf den Azoren aus, das Rogério von seiner wohlhabenden Familie geerbt hat. Als alle Gäste eingeladen und alle Vorbereitungen getroffen sind, beschließt Leonor plötzlich, die Party wieder einfach abzusagen. Rogério sagt ihr, dies sei unmöglich.

Unter den geladenen Gästen sind zwei besondere Freunde, die bekannte gereifte griechische Schauspielerin Irene und ihr Geliebter, der inzwischen ebenfalls schon etwas ältere Lebemann und Verführer Michel.

Michel fühlt sich verpflichtet, der jungen, fröhlichen und attraktiven Gastgeberin den Hof zu machen, die auf sein Spiel einzugehen scheint. Seine Avancen bleiben nicht unbemerkt, weder bei Leonors Mann Rogério noch bei Michels Begleiterin Irene. Beide jedoch scheinen sich sogar darüber zu amüsieren.

Auf dem Höhepunkt der Party kommt plötzlich ein gewaltiges Unwetter auf, und der Wind fegt alles und jeden hinweg, so dass die Party sich sofort auflöst.

Einige Zeit später kehren Irene und Michel auf die Azoren zurück. Leonor und Rogério laden sie zum Abendessen auf ihr Anwesen, wo fünf Jahre zuvor der Sturm die Gartenparty so abrupt beendete. Michel hat jedoch Leonor nicht vergessen, und auch sie bewahrte sich ihre Neugier auf den gewandten Verführer Michel. Der alte, unterbrochene Flirt wird nun wieder von beiden aufgenommen, zumal Leonor inzwischen von ihrem eintönigen Eheleben gelangweilt ist und sich offenbar verzweifelt nach einer Abwechslung sehnt, getrieben von ihrem klein gehaltenen inneren Abenteuerdrang.

Die Dinge nehmen ihren Lauf, entwickeln sich dann jedoch unerwartet: Michel und Leonor entschwinden aus dem Raum, nachdem sie sich unerwartete Geständnisse gemacht haben. Irene und Rogério unterhalten sich derweil weiter, mit tiefsinnigen und komischen Momenten. Als alle vier wieder im Raum zusammentreffen, entspinnt sich das Gespräch weiter, mit einer Reihe gegenseitiger Vorwürfe, Eingeständnisse und Gedankenspiele. Irene lädt Leonor ein, mit ihnen zu kommen und zusammen zu dritt zu leben. Leonor willigt ein, bleibt am Ende aber allein mit Rogério zurück. Als dieser ihr eröffnet, inzwischen mittellos zu sein, finden sie beide plötzlich wieder zusammen.

Produktion und Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film wurde 1995 und 1996 auf den Azoren gedreht und von den Filmproduktionsgesellschaften Madragoa Filmes (Portugal) und Gemini Films (Frankreich) produziert, mit finanzieller Unterstützung durch die Filmförderungsanstalten IPACA (heute ICA, Portugal) und CNC (Frankreich), durch das portugiesische Kulturministerium, den französischen Fernsehsender Canal+ und die Regionalregierung der Autonomen Region der Azoren.[1][2]

Das Drehbuch schrieb wieder der Regisseur Manoel de Oliveira selbst, die Dialoge sind ein Werk der Schriftstellerin Agustina Bessa-Luís.[1]

Seine Premiere feierte der Film am 1. September 1996 im Wettbewerb beim Filmfestival von Venedig 1996, wo er für einen Goldenen Löwen nominiert wurde. In Portugal wurde er erstmals am 1. November 1996 in der Casa das Artes in Porto gezeigt und hatte seinen Kinostart am 29. November 1996.[1][3]

Er lief auch auf einer Reihe internationaler Filmfestivals, neben Venedig 1994 auch auf dem Toronto International Film Festival, dem Internationalen Filmfestival Thessaloniki und dem Festival Internacional de Cine de Mar del Plata, u. a.[3] Manoel de Oliveira wurde bei den portugiesischen Globos de Ouro 1997 für den Film als bester Regisseur ausgezeichnet.[4]

Party erschien in Portugal zunächst als VHS-Kassette bei Atalanta Filmes und 2005 dann als DVD bei ZON Lusomundo (heute Teil des Medienunternehmens NOS), und 2008 dort nochmal in einer DVD-Box als Teil einer Werkschau zum hundertjährigen Geburtstag de Oliveiras.[2][1]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Eintrag zu Party bei Memoriale-CinemaPortuguês, abgerufen am 25. Februar 2023
  2. a b DVD-Hülle Party, Lusomundo Audiovisuais S.A., Lissabon 2008
  3. a b Veröffentlichungsdaten für Party in der Internet Movie Database, abgerufen am 23. Februar 2023
  4. Auszeichnungen und Nominierungen für Party in der Internet Movie Database, abgerufen am 23. Februar 2023