Patrick Gmür

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Patrick Gmür, 2016

Patrick Gmür (* 1961 in Luzern) ist ein Schweizer Architekt und Stadtplaner.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Patrick Gmür führte nach seinem Studium der Architektur an der ETH Zürich von 1989 bis 2009 ein eigenes Architekturbüro in Zürich, bis 1998 zusammen mit Regula Lüscher. Zwischen 1989 und 1991 war Gmür wissenschaftlicher Assistent von Karljosef Schattner an der ETH Zürich. Vom 1. September 2009 bis am 30. September 2016 war Gmür Direktor des Amts für Städtebau der Stadt Zürich.[1][2] In dieser Funktion trug er die inhaltliche (Mit-)Verantwortung für die Entwicklung und Umsetzung des regionalen Raumordnungskonzepts (ROK),[3] die Gesamtüberarbeitung des regionalen Richtplans,[4] die Teilrevision der Bau- und Zonenordnung (BZO)[5] und die Erstellung des kommunalen Richtplans.[6]

Er gewann zahlreiche Architekturwettbewerbe und machte sich insbesondere mit Wohnungs- und Schulhausbauten im In- und Ausland einen Namen. Im Wohnungsbau und speziell zu den Grundrissen leistete er wesentliche Beiträge zur Zürcher Fachdiskussion.

Neben der Arbeit an diesen Planungsinstrumenten verantwortete Gmür die stadträumliche, städtebauliche und architektonische Begleitung von verschiedenen Stadtgebieten und Arealen.[7] Nach Möglichkeit kamen dabei kooperative Verfahren zum Einsatz, meist mittels Workshops unter Einbezug der Quartierbevölkerung, Studienaufträgen oder Wettbewerben[8] In seinen Zuständigkeitsbereich fielen zudem die Denkmalpflege und Archäologie als wichtige Teile der strategischen Stadtplanung.

Grundpfeiler seiner Planungs- und Entwicklungsarbeit waren die vier städtebaulich relevanten Dimensionen der Nachhaltigkeit «Wirtschaftliche Leistungsfähigkeit», «Haushälterischer Umgang mit Ressourcen», «Gesellschaftliche Teilhabe» und «Baukulturelles Erbe»[9] sowie die qualitätsvolle innere Verdichtung.[10]

Seit Oktober 2016 ist Patrick Gmür wieder Mitinhaber im ursprünglich von ihm gegründeten Architekturbüro «Gmür & Geschwentner AG», das seit dem 1. Januar 2020 zusammen mit «Steib & Geschwentner Architekten AG» und «Jakob Steib Architekten AG» zu «Steib Gmür Geschwentner Kyburz Partner AG» vereint hat. Im November 2016 wurde er zudem zum Vorsitzenden des Städtebaulichen Gestaltungsbeirats von Stuttgart gewählt.[11]

Preisrichtertätigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Patrick Gmür juriert überdies Wettbewerbe, etwa zum Stadionneubau Hardturm in Zürich[12] oder zur Entwicklung des SRF-Standorts Zürich Leutschenbach,[13] und hält Vorträge über architektonische und städtebauliche Themen im In- und Ausland.

Lehrtätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1998: Dozent an der ETH Zürich
  • 1998–2008: Professor für Entwurf und Konstruktion an der Fachhochschule Nordwestschweiz
  • 2005–2008: Leiter des Instituts für Architektur an der Fachhochschule Nordwestschweiz
  • 2017: Gastprofessur am Institut Städtebau an der TU Wien[14]
  • 2017: Workshop im Rahmen des MAS Collective Housing, ETH Zürich und Politecnica Madrid[15]
  • 2019: Gastprofessur (Ruth and Norman Moore Visiting Professor) an der Sam Fox School des College of Architecture der Washington University in St. Louis (MO, USA)[16]
  • 2020: Teacher im Rahmen des Urban Design program’s Global Urbanism Studio an der Sam Fox School des College of Architecture der Washington University in St. Louis (MO, USA)[17]

Bauten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wohnüberbauung Paul Clairmont-Strasse, Zürich

Zu seinen wichtigsten Werken gehören in Zürich die Wohnüberbauungen James und Paul-Clairmont-Strasse, das Hochhaus «Hard Turm Park» sowie der Umbau und die Erweiterung des Schulhauses Scherr.

  • 1993: Ankauf – Caritas-Pirckheimer-Haus, Eichstätt[18]
  • 1996–1999: Erweiterung Schulhaus Ahorn, Zürich[19]
  • 1997–2003: Umbau, Renovation und Erweiterung Schulhaus Scherr, Zürich[20]
  • 2000–2006: Wohnüberbauung Paul-Clairmont-Strasse, Zürich[21]
  • 2001–2008: Wohnüberbauung James, Zürich[22]
  • 2004–2009: Wohnüberbauung Imbisbühlstrasse, Zürich[23]
  • 2005–2008: Dreifamilienhaus Hirschi, Adligenswil[24]
  • 2007–2008: Haus mit Brücke, Dreifamilienhaus Steinhofweg, Kriens[25]
  • 2007–2014: Hochhaus «Hard Turm Park», Zürich[26]
  • 2013–2018: Wohnhäuser für Studierende und das Personal des Universitätsspitals, Zürich[27]
  • 2015–2020: Wohnüberbauung am Rietpark, Zürich[28]

Auszeichnungen und Preise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2002: Auszeichnung für gute Bauten in der Stadt Zürich, für Umbau Bürogebäude Susenbergstrasse, Zürich[29]
  • 2002: Auszeichnung für gute Bauten in der Stadt Zürich, für Erweiterung und Umbau Schulhaus Ahorn, Zürich[30]
  • 2003: Auszeichnung guter Bauten im Kanton Zürich, für Erweiterung und Umbau Schulhaus Scherr, Zürich[31]
  • 2006: Auszeichnung guter Bauten im Kanton Zürich, für Wohnüberbauung Paul Clairmont-Strasse, Zürich[32]
  • 2009: Architekturpreis Beton, Auszeichnung für Wohnüberbauung Paul-Clairmont-Strasse, Zürich[33]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Andreas Josef Mühlbauer (Hrsg.): Stadtsanierung in Eichstätt: öffentlich geförderte Objekte seit 1980. Selbstverlag Stadtbauamt Eichstätt, 1992.
  • Patrick Gmür: Eine Kinderstadt, Erweiterung Schulanlage Scherr. Quart Verlag, Luzern 2003, ISBN 978-3-907631-49-2.
  • Philipp Esch: Farbe vollfett, Erweiterung des Schulhauses Scherr, Zürich, von Patrick Gmür Architekten. In: Werk, Bauen und Wohnen. Nr. 11, 2003, S. 4–11.
  • Daniel Kurz: Erweiterung Quartierschule Scherr. In: Stadt Zürich (Hrsg.): Schulhausbau – Der Stand der Dinge. Birkhäuser Verlag, Basel 2004, ISBN 978-3-7643-7092-3, S. 112–115.
  • Benedikt Loderer: Garantierte Grundrisskunde. In: Hochparterre. Nr. 8, 2006, S. 15–21.
  • Christiane Gabler: Wohnboxen – Patrick Gmür und Jakob Steib: Genossenschaftswohnungsbau an der Paul-Clairmont-Strasse. In: Archithese. Nr. 5, 2006, S. 24–29.
  • Kaye Geipel: Was ist urbanes Wohnen? Gemischte Wohnüberbauung «James» auf dem ehemaligen LU-WA-Areal in Zürich. In: Bauwelt. Nr. 6, 2008, S. 14–23.
  • Adam Hubertus (Hrsg.): Wo ist zuhause, Mama? Patrick Gmür Architekten 1990–2009. Niggli Verlag, Zürich 2009, ISBN 978-3-7212-0709-5.
  • Corinne Gasal (Hrsg.): Patrick Gmür. Architektur und Städtebau als Soundtrack unseres Lebens. Essays, Vorträge, Zitate, 2009–2016. Amt für Städtebau der Stadt Zürich, Zürich 2016, ISBN 978-3-250-57263-3.
  • Tilo Richter, Christoph Wieser (Hrsg.): «Wohnen ist immer eine Summe von Erlebnissen.» Patrick Gmür, Luca Selva in: Über Raum und Räume. Kammergrundrisse und Luca Selva Architekten. Park Books, Zürich 2021, ISBN 978-3-03860-208-8.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Patrick Gmür ist neuer Direktor im Amt für Städtebau der Stadt Zürich. Abgerufen am 18. September 2015.
  2. Nach sieben erfolgreichen Jahren verlässt Patrick Gmür die Stadtverwaltung. Abgerufen am 30. September 2016.
  3. Kantonaler Richtplan. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. März 2016; abgerufen am 18. September 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stadt-zuerich.ch
  4. Gesamtüberarbeitung regionaler Richtplan Stadt Zürich. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. März 2016; abgerufen am 18. September 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stadt-zuerich.ch
  5. Teilrevision Bau- und Zonenordnung (BZO). Abgerufen am 18. September 2015.
  6. Kommunaler Richtplan. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. März 2016; abgerufen am 18. September 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stadt-zuerich.ch
  7. Entwicklungsgebiete. Abgerufen am 18. September 2015.
  8. Kooperative Entwicklungsplanung – Testplanungsverfahren. Abgerufen am 18. September 2015.
  9. Nachhaltigkeit im Städtebau. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Januar 2015; abgerufen am 18. September 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stadt-zuerich.ch
  10. Patrick Gmür, Amt für Städtebau Zürich, zur inneren Verdichtung der Schweiz. (Video) Abgerufen am 18. September 2015.
  11. Städtebaulicher Gestaltungsbeirat der Landeshauptstadt Stuttgart Mitteilung der Landeshauptstadt Stuttgart
  12. Neubau Areal Hardturm: Stadion Zürich. (PDF) Abgerufen am 18. September 2015.
  13. Studienauftrag zur Standortentwicklung Leutschenbach abgeschlossen. Abgerufen am 18. September 2015.
  14. Patrick Gmür | FB Städtebau. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. Dezember 2017; abgerufen am 5. Mai 2017 (deutsch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stb.tuwien.ac.at
  15. Professors. Abgerufen am 21. November 2017 (spanisch).
  16. Directory | Sam Fox School. Abgerufen am 16. Juli 2019.
  17. Global Urbanism Studio | Sam Fox School. Abgerufen am 14. Mai 2021.
  18. Andreas Josef Mühlbauer (Hrsg.): Stadtsanierung in Eichstätt: öffentlich geförderte Objekte seit 1980. Selbstverlag Stadtbauamt Eichstätt, 1982
  19. Erweiterung Schulhaus Ahorn, Zürich. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Januar 2016; abgerufen am 18. September 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gmuergeschwentner.ch
  20. Umbau, Renovation und Erweiterung Schulhaus Scherr, Zürich. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Januar 2016; abgerufen am 18. September 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gmuergeschwentner.ch
  21. Wohnüberbauung Paul-Clairmont-Strasse, Zürich. Abgerufen am 18. September 2015.
  22. Wohnüberbauung James, Zürich. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Januar 2016; abgerufen am 18. September 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gmuergeschwentner.ch
  23. Wohnüberbauung Imbisbühlstrasse, Zürich. Abgerufen am 18. September 2015.
  24. Dreifamilienhaus Hirschi, Adligenswil. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Januar 2016; abgerufen am 18. September 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gmuergeschwentner.ch
  25. Haus mit Brücke, Dreifamilienhaus Steinhofweg, Kriens. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Januar 2016; abgerufen am 18. September 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gmuergeschwentner.ch
  26. Hochhaus Hard Turm Park, Zürich. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Juli 2015; abgerufen am 18. September 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gmuergeschwentner.ch
  27. 2018, Binz111, Zürich, 1. Preis. Abgerufen am 14. Mai 2021 (Schweizer Hochdeutsch).
  28. 2020, Am Rietpark, Schlieren, 1. Preis. Abgerufen am 14. Mai 2021 (Schweizer Hochdeutsch).
  29. Auszeichnung gutes Bauen der Stadt Zürich. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. März 2016; abgerufen am 18. September 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stadt-zuerich.ch
  30. Auszeichnung gutes Bauen der Stadt Zürich. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. März 2016; abgerufen am 18. September 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stadt-zuerich.ch
  31. Auszeichnung guter Bauten im Kanton Zürich 2003. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. August 2015; abgerufen am 18. September 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.architekturpreis.ch
  32. Auszeichnung guter Bauten im Kanton Zürich 2003. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. September 2015; abgerufen am 18. September 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.architekturpreis.ch
  33. Architekturpreis Beton 09. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 18. September 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.betonsuisse.ch

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]