Paul Ambrosius Reith

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Paul Ambrosius Reith (* vor 1726; † nach 1743) war ein deutscher Maler des Barock. Er schuf mehrere allegorische Deckenmalereien in Esslingen, Remseck und Kleinheubach.[1] Über sein Leben ist wenig bekannt.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um das Jahr 1726 war Reith für den schwäbischen Ritterkanton Kocher in Esslingen tätig. Hierbei entstand eine Deckenmalerei mit dem Thema „Das gute Regiment der Stadt Esslingen“, das Reith als Geschenk des Ritterkantons an die Stadt Esslingen im Hauptsaal des damaligen Rathauses, dem heutigen Amtsgericht, malte.[2][3][4] Durch seine Arbeit für den Ritterkanton knüpfte Reith wohl auch Kontakte mit dem damaligen Ritterrat und späteren Direktor Georg Wolf von Kaltental, in dessen Wohnsitz Schloss Aldingen im gleichnamigen Remsecker Stadtteil er um 1727 ebenfalls Deckengemälde in zwei Räumen, den sogenannten französischen Kammern, schuf. Das eine zeigt als Hauptmotiv „Neckar und Pax“, das andere „Diana und Prokris“.[5] Ob die Stuckarbeiten in diesen Räumen ebenfalls von ihm sind, ist ungeklärt.[1]

Später war Reith für Fürst Dominik Marquard zu Löwenstein-Wertheim-Rochefort in Schloss Löwenstein in Kleinheubach tätig, wo er in den Jahren 1728/29 im Marmorsaal das Deckengemälde „Triumph der Tugend über das Laster, umgeben von den vier Erdteilen“ schuf.[1][6]

Ob Reith identisch ist mit dem Stukkator Ambrosius Reith der 1715 am Düsseldorfer Hof erwähnt wird, ist nicht bekannt.[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Norbert Stein, Eduard Theiner, Heinz Pfizenmayer: Die Herren von Kaltental und die Reichsfreien Nothaft von Hohenberg (= Heinz Pfizenmayer [Hrsg.]: Heimatkundliche Schriftenreihe der Gemeinde Remseck am Neckar. Band 9). 1989.
  2. Adolf Schahl: Bewahrte Gestalt. Die Bildende Kunst im Kreis Esslingen. In: Der Kreis Esslingen. Heimat und Wirtschaft, Aalen - Stuttgart 1965, S. 61–81 (sol-stiftung.de [PDF]).
  3. Melanie Braun: Wechselvolle Geschichte des Esslinger Amtsgerichts. In: Esslinger Zeitung. 12. April 2019;.
  4. Heiko Lass: Macht und Herrschaft im Medium der Deckenmalerei. In: Bayerische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Akademie Aktuell Jahrgang 2016 Heft 2 - Ausgabe Nr. 57. München 2016 (badw.de [PDF; 945 kB]).
  5. Ulrike Seeger: Aldingen, ehem. Neues Schloss. In: Stephan Hoppe, Hubert Locher und Matteo Burioni, 2020 (Hrsg.): Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland. 2020 (deckenmalerei.eu).
  6. Marion Romberg: Kleinheubach (Miltenberg), Schloss, Festsaal. In: Wolfgang Schmale (Projektleitung): Erdteilallegorien im Barockzeitalter, Wien. Abgerufen am 26. Januar 2021.