Paul Sellin

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Paul Sellin (* 19. Jahrhundert; † 20. Jahrhundert) war ein deutscher Schriftsteller und Publizist im Umfeld der Lebensreform-Bewegung und des experimentellen Okkultismus. Des Weiteren wirkte er als Erfinder und Unternehmer.

Vermutlich stammte er aus der preußischen Provinz Pommern – zumindest sind für das Jahr 1909 Erwähnungen aus der Gemeinde Georgendorf (heute Lubkowo) im Landkreis Rummelsburg[1] sowie aus der Gemeinde Altenhagen (heute Jeżyce) im Landkreis Schlawe[2] belegt. Am 16. März 1909 wurde ihm unter der Nummer 393721 das Patent für ein „Nagelloses Hufeisen für Pferde“ zugesprochen[2] und am 1. August gleichen Jahres erhielt er für eine „Fahrbare Sägemaschine mit hin- und hergehendem Sägerahmen zum Lang- und Querschneiden von Holzstämmen“ das Patent mit der Nummer 231311.[1]

Wenig später zog er in die damals noch selbständige Stadt Altona und gab dort um 1910 im Psychologischen Verlag von E. Seehase die Zeitschrift Psyche heraus.[3] Sellin war darüber hinaus Gründungsmitglied des Deutschen Vereins für Pflanzenheilkunde. Seine 1911 erschienene Veröffentlichung Massenmensch und Individualist wurde unter anderem 1981 im Jahrbuch für Internationale Germanistik zitiert.[4]

Ende der 1920er Jahre – mittlerweile in Hamburg wohnend – hatte er sich beruflich neu orientiert und betrieb ein Geschäft für Kanalräumungs- und Reinigungsmaschinen. Unter anderem erarbeitete er spezielle Pläne zur Reinigung der Kanäle in den Elbmarschen bei Hamburg.[5]

Publikationen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Banane. Ein neues Volksnahrungsmittel. Eine botanisch-volkswirtschaftlich-ernährungsphysiologische Studie. Neukultur-Verlag, Langenfelde-Altona, 1910.[6]
  • Die getrocknete oder Dauerbanane, ihr Wert und ihre Verwendung. Neukultur-Verlag, Langenfelde-Altona, [ohne Jahr, um 1910].
  • Massenmensch und Individualist. Eine psychologische Betrachtung. In: Die Aktion, Jahrgang 1, № 6, März 1911, Seiten 169–171.
  • Die Grundlage der Kultur-Reformbewegung. In: Prana. Zentralorgan für praktischen Okkultismus, Jahrgang 4, № 1, Oktober 1912.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b VDI-Gesellschaft Produktionstechnik (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Betriebsingenieure) (Hrsg.): Werkstattstechnik. Zeitschrift für Anlage und Betrieb von Fabriken und für Herstellungsverfahren, Band 5, Springer-Verlag, 1911, Seite 181.
  2. a b Kaiserliches Patentamt (Hrsg.): Patentblatt, Band 33, Teil 2, Carl Heymanns Verlag, 1909, Seite 1879.
  3. Ludwig Deinhard: Das Mysterium des Menschen im Lichte der psychischen Forschung. Eine Einführung in den Okkultismus. Verlag Reichl & Co., Berlin, 1910, Seite 201.
  4. Heinz Rupp, Hans-Gert Roloff (Hrsg.): Akten des VI. Internationalen Germanisten-Kongresses. Jahrbuch für internationale Germanistik, Reihe A, Band 8,1. Verlag Peter Lang, Bern, 1981, ISBN 978-3-261-04923-0, Seite 278.
  5. Die Umschau. Illustrierte Wochenschrift über die Fortschritte in Wissenschaft und Technik, H. Bechhold Verlagsbuchhandlung, Frankfurt am Main, Jahrgang 32, 1928, Seite 263.
  6. Peter Lesniczak: Alte Landschaftsküchen im Sog der Modernisierung: Studien zu einer Ernährungsgeographie Deutschlands zwischen 1860 und 1930. In: Studien zur Geschichte des Alltags, Paul Sellin: Die Banane, S. 126. Franz Steiner Verlag, abgerufen am 11. September 2019.