Peickwitz

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Koordinaten: 51° 28′ N, 13° 59′ OKoordinaten: 51° 27′ 49″ N, 13° 58′ 55″ O
Höhe: 102 m
Einwohner: 375 (1. Jan. 2019)
Eingemeindung: 31. Dezember 2001
Postleitzahl: 01945
Vorwahl: 035756
Wappen

Peickwitz, niedersorbisch Tśikojce, obersorbisch Čikecy, in der nördlichen Oberlausitz ist ein Ortsteil der brandenburgischen Kreisstadt Senftenberg im Landkreis Oberspreewald-Lausitz.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der südwestlichste Ortsteil Senftenbergs liegt südlich des Senftenberger Sees. Benachbarte Ortsteile sind Niemtsch im Norden und Hosena im Südosten. Im Südwesten liegt Schwarzbach (Lausitz) und im Nordwesten dessen Ortsteil Biehlen.

Südlich verläuft die Bahnstrecke Węgliniec–Roßlau und östlich die Bahnstrecke Lübbenau–Kamenz, die sich beide im südöstlich gelegenen Bahnhof Hosena treffen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutung und Entwicklung des Ortsnamens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peickwitz wurde 1455 erstmals als Pykicz erwähnt. 1529 wurde die Siedlung unter dem Namen Peikwitzsch genannt. 1604 wurde der Name Peuckwitz verwendet.

Gründungslegende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprünglich soll das Dorf an anderer Stelle angelegt worden sein. Einer Sage nach lockte das Kikeriki eines Hahns die Bewohner zur heutigen Ortslage.[1]

Chronik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kriegerdenkmal

Peickwitz wurde im Jahr 1455 erstmals im königlichen Lehensbrief der Herrschaft Ruhland erwähnt. Das Dorf war als Straßenangerdorf angelegt und wie die meisten Orte in der Gegend mehrheitlich von Sorben bewohnt. Von 1622 bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war Peickwitz ein Vorwerk des Rittergutes zu Hohenbocka. Noch 1884/85 war die Hälfte der Bevölkerung sorbisch.[2]

Mit der beginnenden Industrialisierung durch den Abbau von Glassand in Hosena und Hohenbocka, die Glashütte und den Tagebau veränderten sich auch die Lebensbedingungen. Neben der Landwirtschaft trat die Industriearbeit als Erwerbsquelle in den Vordergrund. Zu DDR-Zeiten gab es in Peickwitz die größte Milchproduktionsanlage des Kreises Senftenberg.

Von 1992 bis Ende 2001 gehörte Peickwitz zum Amt Am Senftenberger See. Am 31. Dezember 2001 wurde Peickwitz nach Senftenberg eingemeindet.[3][4]

Das Peickwitzer Wappen stellt einen Schiebock (eine Holzkarre) auf einem Acker dar. Darüber befindet sich in der linken Ecke die Sonne.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerentwicklung in Peickwitz von 1875 bis 2000[3]
Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner
1875 250 1933 692 1964 729 1989 442 1993 405 1997 426
1890 270 1939 741 1971 393 1990 417 1994 413 1998 419
1910 400 1946 752 1981 426 1991 395 1995 422 1999 426
1925 560 1950 849 1985 429 1992 392 1996 423 2000 415 2014 522

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der in Peickwitz ansässige Landwirtschaftsbetrieb Domin[5] ist ein Betrieb der Agroforstwirtschaft, die sich mit regenerativen Anbau- und Arbeitsweisen befasst. Auf der Grünen Woche wurde am 19. Januar 2024 der Betrieb mit dem „Innovationspreis Moderne Landwirtschaft 2023“ in der Sonderkategorie „Regenerative Landwirtschaft“ ausgezeichnet.[6]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wegweiser

An der alten Straße Peickwitz–Senftenberg–Niemtsch befindet sich ein steinerner Wegweiser, er gehört zu den Baudenkmalen in Senftenberg.

Auf dem Dorfanger befindet sich ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges mit einer Ergänzungstafel für die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Isolde Rösler, Heinz Noack (Herausgeber Kreismuseum Senftenberg): Senftenberger See Historische Wanderungen durch Buchwalde, Kleinkoschen, Großkoschen, Hosena, Peickwitz, Niemtsch, Brieske, Kolonie Marga, 1993, Geiger-Verlag Horb am Neckar, ISBN 3-89264-872-7

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Märkische Oderzeitung, 6. Nov. 2006, S. 9
  2. Ernst Tschernik: Die Entwicklung der sorbischen Bevölkerung. Akademie-Verlag, Berlin 1954.
  3. a b Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. (PDF; 331 kB) Landkreis Oberspreewald-Lausitz. Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg, Dezember 2006, abgerufen am 21. April 2015.
  4. StBA: Gebietsänderungen vom 01.01. bis 31.12.2001
  5. Webpräsenz des Bauernhofs Domin.
  6. Herzlichen Glückwunsch Thomas Domin!. Mitteilung des LIL-Projekts auf www.land-innovation-lausitz.de

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Peickwitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien