Peroxodiphosphorsäure

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Strukturformel
Peroxodiphosphorsäure
Allgemeines
Name Peroxodiphosphorsäure
Andere Namen
  • Peroxydiphosphorsäure
  • Überphosphorsäure
Summenformel H4P2O8
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13825-81-5
Wikidata Q21099515
Eigenschaften
Molare Masse 193,97·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Peroxodiphosphorsäure ist eine Oxosäure des Phosphors. Ihre Salze heißen Peroxodiphosphate.[2] Sie ist neben der Peroxomonophosphorsäure eine der beiden bekannten Peroxophosphorsäuren.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die beiden Peroxophosphorsäuren wurden 1910 erstmals von Julius Schmidlin und Paul Massini hergestellt und beschrieben.[3] Hier wurde sie mit schlechter Ausbeute aus hochkonzentrierter Diphosphorsäure und Wasserstoffperoxid erhalten.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peroxodiphosphorsäure kann durch die Umsetzung von Phosphorsäure mit Fluor erhalten werden, wobei als Nebenprodukt auch Peroxomonophosphorsäure entsteht.[4]

Die Verbindung ist nicht kommerziell verfügbar und muss vor der Anwendung hergestellt werden.[4] Peroxodiphosphate werden durch eine anodische Oxidation von Phosphatlösungen gewonnen.[5]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peroxodiphosphorsäure stellt eine vierbasige Säure dar. Die vier Säurekonstanten betragen pKS1 ≈ −0,3, pKS2 ≈ 0,5, pKS3 = 5,2 und pKS4 = 7,6.[6] In wässriger Lösung erfolgt beim Erwärmen eine Disproportionierung zu Peroxomonophosphorsäure und Phosphorsäure.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. Eintrag zu Peroxophosphate. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 11. September 2015.
  3. Julius Schmidlin, Paul Massini: Phosphormonopersäure und Überphosphorsäure. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. 43, Nr. 1, 1910, S. 1162–1171, doi:10.1002/cber.191004301195.
  4. a b Harald Jakob, Stefan Leininger, Thomas Lehmann, Sylvia Jacobi, Sven Gutewort: Peroxo Compounds, Inorganic. In: Ullmann’s Encyclopedia of Industrial Chemistry. Wiley-VCH, 2000, ISBN 978-3-527-30673-2, doi:10.1002/14356007.a19_177.pub2.
  5. Erwin Riedel: Anorganische Chemie. 6. Auflage, de Gruyter, Berlin/New York 2004, S. 493.
  6. Marvin M. Crutchfield, John O. Edwards: The Acidity and Complexes of Peroxydiphosphoric Acid. In: Journal of the American Chemical Society. 82, Nr. 14, 1960, S. 3533–3537, doi:10.1021/ja01499a015.
  7. Lothar Kolditz: Anorganische Chemie. Band 1, Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1983, S. 437.