Perrheniumsäure

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Strukturformel
Strukturformel von Perrheniumsäure
Allgemeines
Name Perrheniumsäure
Andere Namen
  • Hydrogenperrhenat
  • Hydrogentetraoxorhenat
Summenformel HReO4
Kurzbeschreibung

farblose bis schwach gelbliche Flüssigkeit[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13768-11-1
EG-Nummer 237-380-4
ECHA-InfoCard 100.033.968
PubChem 83718
ChemSpider 21106462
Wikidata Q2710669
Eigenschaften
Molare Masse 251,21 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig (Lösung in Wasser)[2]

Dichte
  • 2,16 g·cm−3 (25 °C)[2]
  • 4,87 g·cm−3[3]
Dampfdruck

23 hPa (20 °C)[1]

pKS-Wert

−1,25[4]

Löslichkeit

mischbar mit Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 314
P: 280​‐​305+351+338​‐​310[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Perrheniumsäure ist eine anorganische chemische Verbindung aus der Gruppe der Säuren. Sie liegt nur in wässriger Lösung vor. Als feste Perrheniumsäure wird Dirheniumdihydratoheptoxid Re2O7(OH2)2 bezeichnet.[5]

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine wässrige Perrheniumsäure-Lösung kann durch Reaktion von Rhenium mit Wasserstoffperoxid gewonnen werden.[3]

Ebenfalls möglich ist die Darstellung durch Auflösung von Rhenium(VII)-oxid in Wasser.[3]

Die Lösungen können nur bis zu einer Konzentration von max. 70 Gewichtsprozent HReO4 eingedampft werden, darüber verflüchtigt sich HReO4.[3]

Feste Perrheniumsäure kann aus einer wässrigen möglichst konzentrierten Perrheniumsäure-Lösung gewonnen werden, indem im Exsikkator mittels Phosphorpentoxid oder Magnesiumperchlorat diese vom Wasserüberschuss befreit wird.[3]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Perrheniumsäure ist als Reinstoff nicht darstellbar und nur als farblose bis schwach gelbliche Lösung existent.[1] Dirheniumdihydratoheptoxid ist ein schwach gelblicher, äußerst hygroskopischer Feststoff. Er ist löslich in Nitromethan und zersetzt sich bei 65 °C unter Verflüchtigung von HReO4. Er besitzt eine monokline Kristallstruktur mit der Raumgruppe P21/m (Raumgruppen-Nr. 11)Vorlage:Raumgruppe/11 und den Gitterparametern a = 882 pm, b = 889 pm, c = 503 pm und β = 112,0°, mit O3Re-O-ReO3(OH2)2-Molekülen.[3]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Perrheniumsäure dient zur Darstellung gut leitender und supraleitender synthetischer Metalle.[2]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Datenblatt Perrhenic acid, 75-80% aq. soln. bei Alfa Aesar, abgerufen am 2. August 2013 (Seite nicht mehr abrufbar).
  2. a b c d e Datenblatt Perrhenic acid solution, 75-80 wt. % in H bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 2. August 2013 (PDF).
  3. a b c d e f Georg Brauer (Hrsg.) u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band III, Ferdinand Enke, Stuttgart 1981, ISBN 3-432-87823-0, S. 1632.
  4. Eintrag zu Perrhenate. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 13. September 2018.
  5. H. Beyer, O. Glemser, B. Krebs, G. Wagner: Die Struktur von Dirheniumdihydratoheptoxid Re2O7(OH2)2. - Ein neuer Typ von Wasserbindung in einem Aquoxid -. In: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie. 376, 1970, S. 87, doi:10.1002/zaac.19703760111.