Pferdsfeld (Ebensfeld)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Pferdsfeld
Markt Ebensfeld
Koordinaten: 50° 5′ N, 10° 59′ OKoordinaten: 50° 4′ 48″ N, 10° 59′ 24″ O
Höhe: 279 m ü. NN
Einwohner: 129 (31. Dez. 2021)[1]
Postleitzahl: 96250
Vorwahl: 09573
Gemeindehaus
Gemeindehaus

Pferdsfeld ist ein Gemeindeteil des oberfränkischen Marktes Ebensfeld im Landkreis Lichtenfels.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kirchdorf liegt östlich vom Main, rund drei Kilometer nordöstlich von Ebensfeld entfernt, in einer Mulde am Fuß des Ansbergs. Pferdsfeld wird vom Haselbach, einem linken Zufluss des Mains, durchflossen. Östlich führt die Autobahn 73 vorbei.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pferdsfeld wurde erstmals 802 erwähnt, als die Brüder Gerhart und Ippin dem Kloster Fulda für ihr Seelenheil Besitz in „uillis“, darunter in „Hengesfelde“, stifteten.[2] Der Ortsnamen könnte von der althochdeutschen Bezeichnung hengist (Wallach) herrühren. Als Namensgeber kommt auch ein gleichlautender Personenname in Betracht.

Im Jahr 1801 gab es in Pferdsfeld ein Gemeindehaus mit einer Schmiede, ein Hirtenhaus und einschließlich eines Wirtshauses 22 häusliche Lehen, davon drei des Bamberger Fürstbischofs. Die Dorfherrschaft besaß das Lichtenfelser Amt des Bamberger Fürstbischofs.[2] 1862 wurde Pferdsfeld in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Staffelstein eingegliedert. Das Dorf gehörte ab 1865 zur Landgemeinde Unterneuses im Landgericht Staffelstein.

1871 hatte Pferdsfeld 148 Einwohner, die alle katholisch waren, und 75 Gebäude. Die katholische Schule befand sich im zwei Kilometer entfernten Horsdorf und die Kirche war im drei Kilometer entfernten Ebensfeld.[3]

1900 zählte die 563,26 Hektar große Landgemeinde Unterneuses 280 Einwohner, Pferdsfeld 145 Einwohner und 25 Wohngebäude[4] sowie 1925 120 Personen, von denen alle katholisch waren, in 23 Wohngebäuden. Die Schule war im 1,1 Kilometer entfernten Unterneuses.[5] 1950 hatte Pferdsfeld 175 Einwohner und 25 Wohngebäude. Die zuständige evangelische Pfarrei war in Staffelstein.[6] Im Jahr 1970 zählte das Kirchdorf 127,[7] 1987 insgesamt 124 Einwohner sowie 30 Wohnhäuser mit 34 Wohnungen.[8]

Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Staffelstein aufgelöst. Pferdsfeld wurde in den Landkreis Lichtenfels eingegliedert und Ebensfeld als Gemeindeteil zugeschlagen.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die katholische Kapelle Herz-Jesu wurde 1957/58 errichtet und am 22. Mai 1958 durch Weihbischof Artur Michael Landgraf geweiht. Das ehemalige Gemeindehaus ist ein zweigeschossiges Fachwerkhaus mit einem Walmdach und stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert. Die Gefache wurden im Erdgeschoss im 19. Jahrhundert größtenteils ausgewechselt. Der sechsseitige, verschieferte Dachreiter hat rundbogige Schallöffnungen und eine Zwiebelhaube.[9] In dem Gebäude, das die Dorfschmiede beherbergte, sind die Feuerwehr und der Dorfbackofen sowie ein Dorfgemeinschaftsraum im Obergeschoss untergebracht. Eine kleine Brauerei mit einem angeschlossenen Gasthof befindet sich seit dem 19. Jahrhundert in Pferdsfeld.

In der Bayerischen Denkmalliste sind für Pferdsfeld elf Baudenkmäler aufgeführt.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pferdsfeld – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Markt Ebensfeld – Ortsteile des Marktes Ebensfeld@1@2Vorlage:Toter Link/ebensfeld.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. a b Dorothea Fastnacht: Staffelstein. Ehemaliger Landkreis Staffelstein. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Oberfranken. Band 5: Staffelstein. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 2007, ISBN 978 3 7696 6861 2. S. 268 f
  3. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1121, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  4. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1120 (Digitalisat).
  5. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1156 (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1002 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 163 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 317 (Digitalisat).
  9. Karl Ludwig Lippert: Bayerische Kunstdenkmale Landkreis Staffelstein. Deutscher Kunstverlag München 1968, S. 169.