Philipp Reinartz

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Philipp Reinartz (* 5. Oktober 1985 in Freiburg im Breisgau) ist ein deutscher Schriftsteller, Produzent, Journalist, Moderator und Unternehmer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schon zu Schulzeiten war Reinartz in der Unterhaltungsbranche tätig, sprach die Protagonistenrolle in der SWR4-Radioserie Du, Opa…?, stand vor der Kamera und auf Bühnen. Nach dem Gewinn mehrerer Theaterpreise wurde er 2004 mit einem Ensemble ein Jahr vom SWR Fernsehen bei der Erarbeitung eines Stücks begleitet. Im Ergebnis erschien der Dokumentarfilm Die doppelte Johanna in der Regie von Dieter Zimmermann im Jahr 2005.

Nach dem Abitur studierte Reinartz Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft, Germanistik, Geschichte, Journalismus und Design Thinking in Köln, Saragossa und Potsdam und arbeitete redaktionell für Print- und TV-Medien.

Während eines Auslandsjahres schrieb er regelmäßig Glossen über das spanische Leben, was ihn auf die Idee für seinen humoristischen Debütroman Katerstimmung brachte. Der Roman wurde 2013 vom Rowohlt Verlag veröffentlicht.[1] Da das Buch in weiten Teilen die aktuelle (Boulevard-)Medienwelt karikiert und dabei auch Realnamen genannt werden, waren die Reaktionen schwer abzuschätzen, Reinartz erklärte jedoch in einem Interview, er wisse von einigen, „die im Buch persifliert werden, dass sie über ihre satirische Verarbeitung durchaus lachen können.“[2]

In der Folge begann er, Reportagen und feuilletonistische Texte für das Süddeutsche Zeitung Magazin[3], ZEIT Magazin[4] und Zeit Online[5] zu schreiben.

2013 gründete er mit Freunden die Gamification-Agentur Pfeffermind, mit der er digitale und analoge Spiele entwickelt.[6] In verschiedenen Medien tritt er zudem als Gamification-Experte auf, so beispielsweise bei Spiegel[7], Welt[8] und Business Insider.[9]

Im Goldmann Verlag startete 2017 seine Kriminalromanreihe um den Berliner Ermittler Jerusalem Schmitt.[10] Deren zweiter Band, der auf den Geschehnissen des Hamburger Polizeiskandals der neunziger Jahre fußt, erschien am selben Tag, an dem die Medien über den thematisch ähnlichen Frankfurter Polizeiskandal zu berichten begannen. In einem Interview mit Buchmarkt sagte Reinartz dazu: „Die Parallelen zwischen jüngerer deutscher Geschichte und Jetzt-Zeit zeigen, wie aktuell die Themen der Neunziger noch und wieder sind und machen auf die Universalität des vermeintlich neuen Konflikts aufmerksam.“[11]

2021 erschien seine 10-teilige Audible Original Audioserie Memo, die im Stil eines dokumentarischen Podcasts der Frage nachgeht, ob unser Gedächtnis in Zukunft durch die Fortschritte der Hirnforschung manipulierbar werden könnte. Reinartz schrieb das Skript, führte Regie und ist Erzähler der Geschichte.[12]

Anfang der 2020er Jahre entwickelte er als Writer/Producer eine 3-teilige Dokumentation über die Geschichte des Humors für den TV-Sender Sky.[13] Für den gleichen Sender entwickelte er 2022 das Format Tore, Tränen, Tiki-Taka, das sich im Stil einer Late-Night-Show kritisch mit den Veränderungen im Profi-Fußball auseinandersetzt. Neben Moderatorin Katrin Bauerfeind tritt Reinartz als Co-Moderator der Sendung auf.[14]

Als Mitglied der Fußball-Autorennationalmannschaft wurde er unter anderem von Otto Rehhagel und Volker Finke trainiert.[15][16] Er lebt in Berlin.[17]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Diana Frik: Und weg ist das Ziel. In: Die Welt. 3. Mai 2013 (welt.de [abgerufen am 23. Februar 2021]).
  2. Martin Herceg: Katerstimmung: Der unterhaltsame Roadtrip-Roman eines Ex-Freiburgers. In: fudder.de – Badische Zeitung. 31. Juli 2013, abgerufen am 23. Februar 2021.
  3. Philipp Reinartz: Samen-Udo und die Musikverbrecher. In: sz-magazin.sueddeutsche.de. 14. Juli 2015, abgerufen am 23. Februar 2021.
  4. Philipp Reinartz: Im Vogelkäfig. In: zeit.de. 30. Januar 2015, abgerufen am 23. Februar 2021.
  5. Autorenprofil Philipp Reinartz. In: zeit.de. Abgerufen am 23. Februar 2021.
  6. Gamification & Serious Games Agentur aus Berlin. Abgerufen am 16. November 2022 (deutsch).
  7. Nora Beyer: (S+) Verspielte Firmenkulturen: Braucht es mehr oder weniger Gamification? In: Der Spiegel. 8. November 2021, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 16. November 2022]).
  8. Carsten Dierig: Gamification: Unternehmen nutzen Computerspiele zur Motivation. In: DIE WELT. 11. Oktober 2021 (welt.de [abgerufen am 16. November 2022]).
  9. Fanny Jimenez: Zocken für die Weiterbildung: Dieser Gamification-Experte entwickelt Spiele für Schulungen – bei Ikea, Samsung oder SAP. 18. März 2022, abgerufen am 16. November 2022 (deutsch).
  10. Die letzte Farbe des Todes. In: randomhouse.de. Abgerufen am 23. Februar 2021.
  11. BuchMarkt Verlag K. Werner GmbH: Philipp Reinartz: "Gerade jetzt ist der richtige Zeitpunkt, diese Geschichten zu erzählen". In: BuchMarkt. 21. Dezember 2018, abgerufen am 2. Januar 2019 (deutsch).
  12. Memo. In: audible.de. 14. Mai 2021, abgerufen am 24. Mai 2021.
  13. Sky Deutschland: Die Geschichte des Humors. In: info.sky.de. 25. März 2021, abgerufen am 14. Mai 2021.
  14. sky.de: Tore, Tränen, Tiki-Taka. Abgerufen am 16. November 2022.
  15. Deutsche Autoren-Nationalmannschaft siegt gegen Norwegen. Abgerufen am 16. November 2022.
  16. "Autonama": Deutschland besiegt Spanien. Abgerufen am 16. November 2022.
  17. Frank Zimmermann: Das Reishassbarometer steigt. In: badische-zeitung.de. 10. Mai 2013, abgerufen am 23. Februar 2021.