Pier Felice Barchi

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Pier Felice Barchi (1986)

Pier Felice Barchi (* 11. Mai 1929 in Bellinzona; † 19. August 2018 in Manno; heimatberechtigt in Arosio) war ein Schweizer Politiker (FDP). Er war von 1971 bis 1983 Nationalrat.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pier Felice hat in Basel, Wien, Turin und Bern Rechtswissenschaften studiert. 1953 wurde er promoviert. Danach hat er zusammen mit Kollegen eine Anwaltskanzlei mit Niederlassungen in Lugano und Bellinzona eröffnet.[1]

Von 1959 wurde er in den Tessiner Grossen Rat gewählt, in dem schon seine beiden Grossväter für die historischen Kontrahenten der Tessiner Geschichte, nämlich FDP und CVP, Einsitz genommen haben.[2] Im Grossen Rat war er zeitweise auch Fraktionspräsident der FDP.[3] Er blieb dessen Mitglied bis 1975.

Pier Felice Barchi Nationalrat

1971 wurde Barchi in den Nationalrat gewählt. Dort war er Vizepräsident der FDP-Fraktion.[4] Barchi galt als progressiver Freisinniger, der sich aber später dem in der Deutschschweiz dominierenden Rechtsfreisinn angenähert habe.[5] Sein Rücktritt als Nationalrat 1983 wurde damit begründet, dass sich seine vermittelnde Position in den Auseinandersetzungen zwischen dem konservativen Rechtsfreisinn und dem sozial-liberalen Flügel nicht durchsetzen konnte.[6]

Als weitere Gründe wurden Arbeitsüberlastung und familiäre Gründe angegeben.[7] Trotzdem portierte ihn die Tessiner FDP mit 119 Stimmen bei bloss vier Enthaltungen 1983 als Kandidaten für die Nachfolge des zurückgetretenen Bundesrats Georges-André Chevallaz.[8] Bei der Wahl setzte sich allerdings der offizielle Kandidat der FDP-Fraktion, Jean-Pascal Delamuraz, durch. Barchi erhielt 19 Stimmen.[9]

Barchi war auch Vizepräsident der FDP Schweiz.[10] Von 1978 bis 1988 präsidierte er die FDP Tessin. Er war zudem in mehreren Unternehmen Mitglied des Verwaltungsrats, darunter Swissair.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Freisinnige Bundesratskandidaten. In: St. Galler Tagblatt. 18. November 1983.
  2. Beat Allenbach: Pier Felice Barchi. In: Tages-Anzeiger. 24. November 1983.
  3. Beat Allenbach: Pier Felice Barchi. In: Tages-Anzeiger. 24. November 1983.
  4. Beat Allenbach: Pier Felice Barchi. In: Tages-Anzeiger. 24. November 1983.
  5. Beat Allenbach: Pier Felice Barchi. In: Tages-Anzeiger. 24. November 1983.
  6. Freisinnige Bundesratskandidaten. In: St. Galler Tagblatt. 18. November 1983.
  7. Beat Allenbach: Pier Felice Barchi. In: Tages-Anzeiger. 24. November 1983. Freisinnige Bundesratskandidaten. In: St. Galler Tagblatt. 18. November 1983.
  8. Beat Allenbach: Pier Felice Barchi. In: Tages-Anzeiger. 24. November 1983.
  9. Parlamentsdienste: Resultate der Wahlen des Bundesrats, der Bundeskanzler und des Generals. (PDF) S. 49, abgerufen am 23. Februar 2020.
  10. Beat Allenbach: Pier Felice Barchi. In: Tages-Anzeiger. 24. November 1983.