Pita Limjaroenrat

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Pita Limjaroenrat (2020)

Pita Limjaroenrat (thailändisch พิธา ลิ้มเจริญรัตน์, RTGS Phitha Limcharoenrat [pʰí.tʰaː lím.tɕà.rɤːn.rát], genannt „Tim“ ทิม [tʰim]; * 5. September 1980 in Bangkok) ist ein thailändischer Unternehmer und Politiker. Er ist seit 2019 Mitglied des thailändischen Repräsentantenhauses und seit 2020 Vorsitzender der Fortschrittspartei.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pita ist der Sohn von Pongsak und Linlada Limjaroenrat. Seiner Familie gehört der Mehrheitsanteil der Firma CEO Agrifood, die Reisöl herstellt. Er besuchte das Bangkok Christian College, bis sein Vater ihn mit 12 Jahren zum weiteren Schulbesuch nach Neuseeland schickte, wo er in einer Gastfamilie in der Nähe von Hamilton (Waikato) aufwuchs.[1] Nach dem Bachelorstudium der Betriebswirtschaftslehre (Finanz- und Bankwesen) an der Thammasat-Universität, das er 2002 mit Auszeichnung abschloss, ging er zum weiteren Studium in die USA. Als er 25 Jahre alt war, starb sein Vater. Pita kehrte nach Thailand zurück und übernahm die Leitung des familieneigenen Unternehmens.[2] Von 2008 bis 2011 absolvierte er einen Master of Public Policy an der Harvard Kennedy School und einen Master of Business Administration an der MIT Sloan School of Management. Von 2017 bis 2018 war er Geschäftsführer von Grab Thailand, Anbieter einer Super-App für Personenbeförderung, Lebensmittel-Lieferdienste und digitale Bezahlung.

Von 2012 bis zur Scheidung 2019 war Pita mit der Schauspielerin Chutima Teepanart verheiratet. Die beiden haben eine 2016 geborene Tochter.[3]

Politische Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Parlamentswahl in Thailand 2019 wurde Pita auf der Liste der linksliberalen Partei Neue Zukunft ins thailändische Repräsentantenhaus gewählt. Nachdem die Partei im Februar 2020 vom Verfassungsgericht aufgelöst worden war, wechselten die meisten ihrer Abgeordneten zur Fortschrittspartei (Phak Kao Klai), deren Vorsitz Pita einen Monat später übernahm. Er trat als Spitzenkandidat zur Parlamentswahl im Mai 2023 an, bei der die Fortschrittspartei stärkste Kraft wurde. Er hat eine Abschaffung der Wehrpflicht und eine Änderung des strengen Majestätsbeleidigungsgesetzes versprochen.[4] Am 13. Juli erlangte Pita allerdings aufgrund der zusätzlichen 250 militärischen Senatoren in der Nationalversammlung nicht genügend Stimmen bei seiner Wahl zum Premierminister.[5] Am 19. Juli stimmte das Parlament mit einer Mehrheit von 394 zu 312 Stimmen für einen Vorschlag aus dem Senat, Pita nicht zu einem weiteren zweiten Wahlgang zuzulassen. Zudem urteilte das Verfassungsgericht, dass das Mandat Pitas aufgrund von anhaltenden Ermittlungen ausgesetzt wird. Gegenstand der Ermittlung ist, dass er Anteile an einem Medienunternehmen während des Wahlkampfes besessen haben soll. Dies wäre ein Verstoß gegen die thailändischen Wahlkampfvorschriften.[6]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pita Limjaroenrat – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Toby Manhire: How Jim Bolger and New Zealand TV inspired the big winner in Thailand’s election. In: The Spinoff, 15. Mai 2023.
  2. CEO Agrifood chief fulfils father's rice bran oil vision. In: The Nation Thailand, 19. Dezember 2011.
  3. Tai Chutima Insists On Cheering Her Ex-Husband, Pita. In: Khaosod English, 22. April 2023.
  4. Oppositionschef beansprucht Wahlsieg in Thailand. In: Zeit Online, 15. Mai 2023.
  5. zeit.de, abgerufen am 13. Juli 2023.
  6. Thailand: Wahlsieger Pita darf nicht Regierungschef werden. In: tagesschau.de. 19. Juli 2023, abgerufen am 20. Juli 2023.