Polypropylencarbonat

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Strukturformel
Strukturformel Polypropylencarbonat
Allgemeines
Name Poly(propylencarbonat)
Andere Namen

Polypropylencarbonat, PPC

CAS-Nummer 25511-85-7
Monomere Propylenoxid, CO2
Summenformel der Wiederholeinheit C4H6O3
Molare Masse der Wiederholeinheit 102
Kurzbeschreibung

farbloser Feststoff[1]

Eigenschaften
Aggregatzustand

fest[1]

Glastemperatur

25–45 °C[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
keine GHS-Piktogramme
H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Polypropylencarbonat (PPC) ist ein thermoplastisches Copolymer aus der Gruppe der Polycarbonate, hergestellt aus den Bausteinen Kohlendioxid und Propylenoxid. Katalysatoren wie Zinkglutarate werden für die Polymerisation genutzt.

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Polypropylencarbonat ist löslich in polaren Lösungsmitteln wie niederen Ketonen, Ethylacetat und Dichlormethan und unlöslich in Alkoholen, Wasser und aliphatischen Kohlenwasserstoffen. PPC ist durchlässig für Sauerstoff. Die Glasübergangstemperatur (Tg) liegt zwischen 25 und 45 °C[3]. PPC ist normalerweise ataktisch und kristallisiert deswegen nicht.[2]

Der Brechungsindex beträgt 1,46[3] und die Dielektrizitätskonstante ist 3.[3]

Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie Polyethylencarbonat entsteht es aus der Umsetzung eines Epoxids (hier Propylenoxid) mit Kohlendioxid in Gegenwart eines metallorganischen Katalysators, typischerweise Organozinkverbindungen.[4] Als Nebenprodukt entsteht dabei das Propylencarbonat, das ein wertvolles Lösemittel ist.

Anwendungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Polypropylencarbonat wird verwendet, um die Widerstandsfähigkeit von Epoxidharzen zu erhöhen. Außerdem wird das Material als Binder in der Keramikindustrie eingesetzt, wobei es während des Sinterprozesses zersetzt wird und entweicht. Kompositmaterialien aus Propylencarbonat und Stärke werden als bioabbaubare Kunststoffe verwendet.

Nachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Datenblatt Poly(propylene carbonate), average M bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 24. Dezember 2013 (PDF).
  2. a b K. Upidi, J. K. Gillham, Poly(ethylene carbonate) and Poly(propylene carbonate): Transitions and thermomechanical spectra, J. Appl. Polym. Sci. 1974, 18, 1575–1580. doi:10.1002/app.1974.070180525
  3. a b c G. A. Luinstra, E. Borchardt: Material Properties of Poly(Propylene Carbonates); Adv. Polym. Sci. 2012, 245, 29–48, doi:10.1007/12_2011_126.
  4. S. Inoue, H. Koinuma, T. Tsuruta, Copolymerzation of carbon dioxide and epoxide with organometallic compounds, Makromolekulare Chemie 1969, 130, 210–220. doi:10.1002/macp.1969.021300112

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ahluwalia V.K & Anuradha Mishra: Polymer Science : A Textbook. Ane Books India, 2007, ISBN 978-81-8052-151-5, S. 161 (google.de [abgerufen am 9. Juli 2012]).