Portal:Marxismus/Theoretiker der Woche/3

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Georgi Walentinowitsch Plechanow (russisch Георгий Валентинович Плеханов, wiss. Transliteration Georgij Valentinovič Plechanov; * 29. Novemberjul. / 11. Dezember 1856greg. in Gudalowka, heute zur Oblast Lipezk; † 30. Mai 1918 in Terijoki, damals zu Finnland gehörend, heute Selenogorsk) war ein russischer Journalist und Philosoph, der die Erfahrungen des Scheiterns der russischen volksschwärmerischen und sozialrevolutionär-terroristischen Bewegung, der Narodniki, und den westeuropäischen Marxismus verband.

Plechanow entstammte einer Familie des mittleren russischen Landadels, schloss sich aber schon in seiner Jugend der revolutionären Bewegung an. 1876 war er als 20-jähriger Student Redner bei der ersten russischen Arbeiterdemonstration, bei der rote Fahnen gezeigt wurden. Zunächst stand er den Narodniki nahe, distanzierte sich aber bald von deren gewaltsamen Terrormethoden. In der Gruppe „Schwarze Umteilung“ verfolgte er agarsozialistische Ziele. Im Unterschied zu anderen Narodniki verwies der junge Plechanow in seinen ersten theoretischen Schriften auf die Bedeutung der mit der Bauernschaft eng verbundenen städtischen Arbeiter, die wie die Bauern noch an den alten Gemeindeidealen festhielten.

1880 ging er ins Exil in der Schweiz, wo er bis zur Oktoberrevolution blieb. Im Exil wurde er von der marxistischen Literatur Westeuropas reichlich beeinflusst. mehr