Portal:Marxismus/Theoretiker der Woche/53

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Theodor W. Adorno (eigentlich Theodor Ludwig Wiesengrund-Adorno; * 11. September 1903 in Frankfurt am Main; † 6. August 1969 in Visp, Schweiz) war ein deutscher Philosoph, Soziologe, Musiktheoretiker und Komponist.

Wegen des gesellschaftskritischen Schwerpunkts seiner Philosophie gilt Adorno als Sozialphilosoph. Er sah in der „Identität“ von Subjekt und Objekt die „Urform von Ideologie“ und vertrat eine ideologiekritische Dialektik, die „auf der Vermittlung des scheinbar Unmittelbaren, und auf der auf allen Stufen sich entfaltenden Wechselseitigkeit von Unmittelbarkeit und Vermittlung insistieren“ sollte, als „Versuch, durch immanente Kritik philosophische Standpunkte über sich und über die Willkür des Standpunktdenkens hinauszubringen“.Als Philosoph und Sozialforscher war Adorno für das Frankfurter Institut für Sozialforschung in den 1950er Jahren wegen seiner Forschungen zum „totalitären Antisemitismus“ und für die Studentenbewegung wegen seiner Kulturkritik zum „Verblendungszusammenhang der bürgerlichen Gesellschaft“ wichtig.

Als seine Hauptwerke gelten Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente (1947, mit Max Horkheimer, enthält das Kapitel über Kulturindustrie), Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben (1951), Negative Dialektik (1966) und Ästhetische Theorie (1970, posthum).

Die Eltern des Einzelkindes Theodor („Teddie“) waren der Weingroßhändler Oscar Alexander Wiesengrund (1870–1946) und die Offizierstochter Maria Barbara Calvelli-Adorno (1865–1952). Die Mutter war korsisch-italienischer Herkunft und hatte als ausgebildete Sängerin auch am kaiserlichen Hof in Wien Erfolge. Sein Vater stammte aus einer jüdischen Familie und konvertierte später zum Protestantismus, bevor er die katholische Maria Barbara heiratete. mehr