Porzellanfabrik J. W. Bruckmann

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Die Porzellanfabrik J. W. Bruckmann war von etwa 1830 bis 1873 ein Porzellan herstellendes Unternehmen mit Sitz in Köln-Deutz.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

J. W. Bruckmann Söhne (1830–1865)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gründer war 1830[1] der Bürgermeister, Weinberg- und Weingutbesitzer Johann Wilhelm Bruckmann.[2] Laut der Rheinischen Provincial-Blätter von 1835 soll die Porzellan-Manufaktur 1835 bereits seit acht Jahren bestanden haben.[3]

Diese Porzellanfabrik wurde bereits 1832 erwähnt.[4] Friedrich Bruckmann, der Sohn des Firmengründers, machte eine Ausbildung in der Manufacture royale de porcelaine de Sèvres und arbeitete nach seiner Rückkehr in der Manufaktur seines Vaters. 1835 stellte diese Manufaktur bemaltes und vergoldetes Porzellan in Deutz her.[5] 1846 beschäftigt die Porzellanfabrik und Malerei insgesamt 200 Arbeiter.[6] 1846 war Friedrich Bruckmann Inhaber der Porzellanfabrik.[7] 1856 hatte die Porzellanfabrik Bruckmann in Köln auf der Hochstrasse,[8] Ecke Budengasse, eine Verkaufs-Niederlassung. 1862 firmierte das Unternehmen als J. W. Bruckmann Söhne Porzellan & Chamott-Stein-Fabrik.[9] 1864 bis 1868 befand sich die Verkaufs-Niederlassung in der Drususgasse 9, gegenüber dem neuen Museum.

Aberer & Overhoff (1865–1873)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1865[10] übernahmen die früheren Mitarbeiter, Peter Joseph Aberer und Theodor Overhoff (* 9. November 1818 in Ostönnen), die Porzellanfabrik J.W. Bruckmann. 1869 nannte sie sich Porzellan- und Chamottesteinfabrik J.W. Bruckmann[11], von 1865 bis 1873 Porzellan- u. Chamottefabrik Aberer & Overhoff.

Produkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1835 hieß es in den Rheinischen Provincial-Blättern für alle Stände: „Vasen aller Größen, Servicen, Cabarets in allen Formen, Teller, Mundtassen aller Gattungen, werden hier vergoldet und bemalt.“[12] 1856 wurden „Gemalte Porzellansachen, Vasen, Fruchtkörbe, Teller aller Art, Tassen, Figuren u. dgl.“ gefertigt.[13] Die Kölner Porzellanfabriken in Deutz (Porzellanfabrik J. W. Bruckmann), Nippes (Porzellanfabrik Wirz & Riffart), Kalk (Porzellanfabrik Kalk) und die Porzellanfabrik Ducrot Co. in Oberkassel bei Düsseldorf verwendeten um 1867 meist französische Porzellanerde.[14] Hergestellt wurden Alltagswaren, Geschirr und Chamottesteine.

Fabrikmarke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Firma J.W. Bruckmann Söhne verwendete als Marke die Initialen „JB“. Diese Buchstaben wurden nach der Ausformung als Monogramm in die noch weiche Porzellanmasse gedrückt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ludwig Danckert: Handbuch des Europäischen Porzellans, Prestel-Verlag, 1992 München/Berlin/London/New York, ISBN 978-3-7913-3281-9, S. 127
  • Alexander Krings, Jost Rebentisch: Kölner Porzellan, Fayence und Steingut im 18. und 19. Jahrhundert, Band 11, Kölnisches Stadtmuseum, Werner Schäfke, Weihert-Druck, Darmstadt 2002, ISBN 3-927396-88-5, S. 53.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Christoph Sandler: Handbuch der Leistungsfähigkeit der gesammten Industrie des Preussischen Staates, Band 1, Verlag Hermann Wölferts, Leipzig 1873, S. 56.
  2. Erich Pfeiffer-Belli: 100 Jahre Bruckmann, Verlag F. Bruckmann KG, 1958, S. 14.
  3. Jacob Röggerath: Rheinische Provincial-Blätter für alle Stände, Band 1, Köln 1835, S. 47.
  4. Neues Rheinisches Conversations-Lexikon, oder Encyclopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände, Band 4, Verlag Louis Bruère, Köln am Rhein 1832, S. 160.
  5. Jacob Röggerath: Rheinische Provincial-Blätter für alle Stände, Köln 1835, S. 46ff.
  6. Ludwig Lange: Original-Ansichten von Deutschland nach der Natur aufgenommen, 6. Band, Darmstadt 1846, Textteil: -Köln- vorletzte Seite.
  7. Kölner Adressbuch 1846, S. 146.
  8. Karl Baedeker: Die Rheinlande von der Schweizer bis zur Holländischen Grenze, ... Handbuch für Reisende, Coblenz 1856, S. 262.
  9. Alexander Krings, Jost Rebentisch: Kölner Porzellan, Fayence und Steingut im 18. und 19. Jahrhundert, Band 11, Kölnisches Stadtmuseum, Werner Schäfke, Weihert-Druck, Darmstadt 2002, ISBN 3-927396-88-5, S. 52.
  10. Joseph Meyer: Handels-Register des königlichen Handelsgerichts zu Cöln, HR-Nr. 38 (OHG), Köln 1865, S. 51.
  11. Christoph Sandler: Handbuch der Leistungsfähigkeit der gesammten Industrie des Preussischen Staates, Band 1, Verlag Hermann Wölferts, Leipzig 1873, S. 56.
  12. Jacob Röggerath: Rheinische Provincial-Blätter für alle Stände, Köln 1835, S. 49.
  13. Karl Baedeker: Die Rheinlande von der Schweizer bis zur Holländischen Grenze, ... Handbuch für Reisende, Coblenz 1856, S. 262.
  14. Nikolaus Hocker: Die Großindustrie Rheinlands und Westfalens: ihre Geographie, Geschichte, Production und Statistik, Leipzig 1867, Verlag Quandt & Händel, S. 430.